Julia Extra Band 0332
schien wie ein Tropfen, verglichen mit der Sehnsucht und dem Verlangen, das sie nun für Alexandros empfand.
Aber sie durfte sich doch nicht in ihn verlieben, nachdem er sie davor gewarnt hatte. So dumm konnte sie doch nicht sein – so leichtgläubig und naiv.
Abrupt setzte sie sich im Bett auf.
„Rose?“
„Alles in Ordnung.“ Doch es kostete sie Mühe, sein Lächeln zu erwidern. Schnell blinzelte sie die drohenden Tränen fort. „Mir geht es blendend. Wir hatten Spaß heute Nacht. Nicht mehr.“
„Es war dein erstes Mal“, sagte er sanft und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Natürlich ist es etwas Besonderes für dich.“
„Keine Sorge.“ Sie wandte den Blick ab. „Ich werde dich nicht um einen Verlobungsring anbetteln.“
„Gut so.“ Er schnaubte verächtlich. „Wir wissen ja beide, dass ich mich nicht unbedingt als Ehemann und Vater eigne.“
„Stimmt.“
„Ich meine es ernst.“ Er setzte sich neben sie. „Du hältst Växborg für einen selbstsüchtigen Bastard? Nun, ich bin schlimmer als er.“
Sie wandte den Blick ab. „Das sagtest du bereits.“
„Ich bin für keine Frau gut“, beharrte er. „Vor allem nicht für dich, Rose.“ Er nahm ihre Hände. „Du verdienst dein Märchen. Und wir wissen beide, dass ich nicht der edle Ritter bin.“
Sie entzog ihm die Hände.
„Du musst mir nichts erklären.“ Ihre Stimme brach. „Mir geht es gut. In ein paar Tagen kannst du mich austauschen. Dann gehe ich zurück nach Kalifornien und suche mir einen ehrenwerten, freundlichen und starken Mann, den ich aufrichtig lieben kann. Für den Rest meines Lebens.“
Es war still.
„Und wenn er dir nie begegnet?“, fragte Alexandros schließlich leise.
Der Gedanke versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. „Dann bleibe ich eben allein“, flüsterte sie. „Bis zu meinem Tod.“
„Das wird nicht passieren.“ Auch wenn sie sich wehrte, zog er sie wieder an seine nackte Brust, und sie sahen eine Weile in den Himmel, der immer heller wurde. „Du wirst ein glückliches Leben führen, das weiß ich. Du musst.“ Er beugte sich zu ihr. „Du verdienst alles Glück der Welt“, flüsterte er an ihrer Haut. Dann küsste er sie. Nach der leidenschaftlichen Nacht war er nun so voller Zärtlichkeit, dass Tränen in ihren Augen brannten.
Warum verspürte sie einen seltsamen Schmerz in ihrem Herzen? Lag es an der Leidenschaft, der überschäumenden Lust, die sie in seinen Armen erlebt hatte? Oder weil sie wusste, dass es nicht von Dauer war?
Er vertiefte den Kuss, während er sich auf die Matratze rollte, Rose auf sich zog und ihren nackten Rücken streichelte. Sie sah zu ihm hinunter und glaubte, noch nie einen Mann gesehen zu haben, der gleichzeitig so schön und so hart war.
Nie zuvor hatte sie einen Mann wie Alexandros getroffen. Wenn er schon kein edler Ritter war, dann doch ihr dunkler Prinz, der sich nachts in ihre Träume schlich.
Seine Stärke und vor allem das dunkle Feuer in seinen Augen machten sie atemlos.
Er hob sie über seine erregte Männlichkeit, als wäre sie leicht wie eine Feder, und versenkte sich in ihr. Rose warf den Kopf zurück, während er sanft den Rhythmus vorgab. Alles spannte sich in ihr an, bis sie in einem Aufschrei explodierte. Noch einmal stieß er tief in sie hinein, bis auch er mit einem Aufschrei, der nichts Menschliches hatte, seinen Höhepunkt fand.
Hinterher lag Rose da und starrte zu der hellen Sonne über dem Ozean.
Sie konnte ihre Gefühle nicht länger verleugnen.
Alexandros hatte sie auch mit ihren Fehlern kennengelernt. Doch er akzeptierte sie so, wie sie war. Vielleicht weil er sich selbst akzeptierte? Er wusste, dass er nicht vollkommen war, also musste sie es auch nicht sein. Sie könnten beide Fehler haben, und blieben doch … Freunde.
Aber Freundschaft passte nicht zu der Sehnsucht, die sie verspürte.
Was sie fühlte, konnte jedoch nur Schmerz mit sich bringen. Auch wenn Alexandros sie mochte, würde er sie sofort gegen Laetitia austauschen. Trotzdem würde sie zu gerne wissen, wer Laetitia eigentlich war. Eine Cousine? Die Tochter eines alten Freundes?
Eines jedoch wusste sie sicher: Alexandros Novros hielt immer seine Versprechen. Und obwohl er sie gewarnt hatte, hatte sie ihm nicht nur ihren Körper geschenkt, sondern auch ihr Herz.
Sie liebte Alexandros. Und sie wusste, dass sie mit gebrochenem Herzen zurückbleiben würde, wenn es zu Ende war.
Alexandros erwachte durch ein ratterndes Summen aus einem angenehmen
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