Julia Extra Band 0332
Traum. Es war sein Handy, das aus dem Steinfußboden lag. Er warf einen Blick zu Rose, die jedoch nicht aufgewacht war. Ein Lächeln kräuselte seine Lippen, als er sie ansah, seine verspielte Schönheit.
Leise verließ er mit dem Handy das Schlafzimmer, um sie nicht zu stören. „Novros?“, meldete er sich.
„Diesmal haben wir sie gefunden, Boss“, sagte sein erster Bodyguard am anderen Ende. „Montez ist sicher.“
Nachdem er sich angezogen hatte, weckte er Rose. „Wir müssen los“, sagte er. „Mexiko?“
„Mexiko?“ Verwirrt sah sie ihn an. „Hast du geschäftlich dort zu tun?“
Er räusperte sich und meinte widerstrebend: „In gewisser Weise, ja.“
Doch wieder einmal wurde er enttäuscht. Denn die Frau, die Laetitia sein sollte, war eine Deutsche, die mit bandagiertem Gesicht dalag und sich angeblich von einer Schönheitsoperation erholte.
Schweigend fuhr er mit seinem Bodyguard zurück zu der Villa in Cabo San Lucas, wo Rose auf ihn wartete. Und als er ihre süße, klare Stimme hörte, war sein Schmerz, Laetitia wieder nicht gefunden zu haben, mit einem Schlag verschwunden.
„Ich bin so froh, dass du wieder zu Hause bist.“ Sie fragte nicht, wo er gewesen war, sondern streckte ihm ihre Hände entgegen.
Wortlos ging er zu ihr und unterdrückte ein Aufschluchzen, als er ihre weichen Arme um sich spürte. Ein Mann weinte nicht. Das hatte er schon vor langer Zeit gelernt. Aber es gab andere Dinge, die ein Mann tun durfte.
Wenig später stand er mit ihr unter der warmen Dusche, drückte sie gegen die Glaswand und eroberte ihren Mund in einem fordernden Kuss. Dann hob er ihre Beine um seine Hüften und nahm von ihr Besitz, ohne um Erlaubnis zu fragen. Und er explodierte in ihr, während der heiße Dampf sie beide umhüllte.
Danach trug er sie ins Bett. Diesmal liebte er sie voller Zärtlichkeit und brachte sie vor Glück zum Weinen, als sie zum Höhepunkt gekommen war. Wer ist diese Frau? dachte er, als er sie an seine Brust gedrückt hielt. Eine Frau, die ihm ihr Mitgefühl, ihren Körper, ihr Herz schenkte – ohne selbst etwas von ihm zu verlangen.
Er sollte doch wissen, dass es nicht für immer sein würde.
Später beim Abendessen saßen sie an einem großen Tisch, der an der Fensterfront stand, mit Blick auf den mondbeschienenen Pazifik. Ein altes Fischerboot dümpelte vorne am Strand und in der Ferne war ein riesiges Kreuzfahrtschiff zu erkennen. Mariachi-Musik erklang aus dem Ort, der unterhalb des Hügels lag.
Rose nahm einen Schluck von ihrer Margarita und beugte sich vor. Das Kerzenlicht zauberte tanzende Schatten auf ihr Gesicht, als sie ihn nun besorgt fragte: „Warum müssen wir immer von einem Ort zum anderen? Hat Lars die Polizei verständigt? Verfolgt er uns?“
Alexandros schnaubte verächtlich. „Växborg würde nie die Polizei anrufen. Damit würden nur seine kriminellen Machenschaften auffliegen. Er ist immer noch in Las Vegas und kümmert sich um die Scheidung.“
„Dann sind es deine Geschäfte, die dich so fordern?“ Sie schüttelte den Kopf. „Das muss doch sehr strapaziös für dich sein.“
Er wollte ihr erklären, dass es um Laetitia ging, die er immer noch nicht gefunden hatte, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Er könnte Roses Mitleid jetzt nicht ertragen und ihre Beteuerung, dass er sicher sein Bestes geben würde, weil er ein guter Mensch sei.
Als er nicht antwortete, nahm sie einen Bissen von ihren Enchiladas und meinte schließlich: „Ich weiß, dass du sehr reich bist. Aber was genau machst du eigentlich?“
Alexandros war froh um den Themenwechsel. „Ich kaufe marode Firmen auf und verkaufe die Anteile, die noch Profit bringen. Die anderen zerschlage ich.“
Plötzlich wirkte ihre Miene verschlossen. Als Alexandros sie fragend ansah, erklärte sie seufzend: „Ich weiß, ich habe kein Recht, Kritik zu üben. Du bist ein Millionär mit Privatjet und ich eine Kellnerin mit fünfzig Dollar auf der Bank. Ich habe gearbeitet, um mein Studium der Wirtschaftswissenschaft zu finanzieren.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Dein Unternehmen scheint sehr profitabel zu sein, und das ist wunderbar, aber …“
„Ja?“ Alexandros sah sie gespannt an.
Rose hob den Blick zu ihm. „Aber in diesen Firmen arbeiten Menschen. Menschen, die ihren Job verlieren.“
„Und?“
Ihr Blick schweifte über den Pazifik, während die Musik aus dem Ort lauter wurde. „Vermutlich bin ich voreingenommen“, sagte sie schließlich. „Mein Großvater hatte
Weitere Kostenlose Bücher