Julia Extra Band 0332
würde.“
Sie erstarrte. „Ach wirklich?“
Plötzlich wollte er ihr die Wahrheit sagen. Er musste es. „Ich habe dich absichtlich verführt, Rose. Immer wieder ein kleines bisschen mehr. Und ich wusste, dass ich gewinnen würde.“
Schweigend fuhren sie ein Stück, ehe er nachhakte: „Bereust du jetzt unsere Affäre?“
„Nein“, sagte sie leise. „Es ist nur …“
„Ja?“
„Sollte ich den Mann finden, den ich heiraten will“, entgegnete sie in verhaltenem Ton, „was soll ich ihm dann sagen, wenn er mich fragt, warum ich mich nicht für ihn aufgehoben habe?“
„Rose!“, grollte er.
„Aber der Punkt ist der, dass ich gewartet habe“, flüsterte sie. „So lange. Und er ist nie gekommen. Der einzige Mann, der scheinbar einem Prinzen gleichkam, hat sich als hässlicher Frosch herausgestellt.“
Alexandros sah sie an. Er beneidete, nein, er hasste den Mann, den sie eines Tages heiraten würde. „Er wird keine solchen dummen Fragen stellen. Er wird nur auf die Knie fallen und Gott danken, dass du seine Frau bist.“
Sie schenkte ihm ein zitterndes Lächeln. „Meinst du?“
„Ja, ganz sicher.“ Er fand einen Parkplatz in der Nähe der Marina und stellte den Motor ab. „Weißt du eigentlich, wie außergewöhnlich du bist?“, fragte er. „Wo du bist, strahlt die Sonne, für jeden.“
Sie sah ihn aus dem Augenwinkel an und meinte bewusst fröhlich: „Nun ja, aber du bist ein harter Fall.“
Er lachte und beugte sich vor, um sie zu küssen. Doch im gleichen Moment klingelte sein Handy. Er lächelte immer noch, als er den Anruf entgegennahm. „Novros?“
„Wir sind geschieden.“ Unterdrückter Zorn färbte Växborgs Stimme. „Morgen ist die Sache über die Bühne.“
„Dann rufen Sie morgen noch mal an“, sagte Alexandros knapp. Verstohlen sah er Rose an. Morgen . Musste er sie so schnell wieder aufgeben?
„Moment noch“, sagte Växborg. „Ich will Rose sprechen.“
„Nein.“
„Ihr Vater hat mich gerade angerufen. Ihre Großmutter hatte einen Herzanfall. Könnte sein, dass sie die Nacht nicht übersteht. Sie müssen mich Rose nach Hause bringen lassen.“
„Glauben Sie allen Ernstes, dass ich darauf hereinfalle?“, gab Alexandros verächtlich zurück.
„Haben Sie doch ein Herz, Sie Bastard. Es geht um ihre Familie.“
Alexandros warf einen Blick zu Rose. Die Familie bedeutete ihr alles.
Sein Kiefermuskel zuckte. „Ich habe kein Herz, Växborg“, erwiderte er kalt. „Haben Sie das immer noch nicht kapiert?“
„War das Lars?“, fragte Rose, als er sein Handy zugeklappt hatte.
Grimmig nickte er.
„Und?“
„Die Scheidung wird morgen durch sein.“
„Oh.“ Ihre Stimme klang brüchig. „Dann ist heute unser letzter Abend.“
Sie hatten beide gewusst, dass ihre Affäre nur von kurzer Dauer sein würde. Aber er hatte nicht geahnt, wie sehr er den Gedanken hassen würde, sie gehen lassen zu müssen.
„Du wirst mich immer noch gegen Laetitia austauschen, oder?“, fragte sie leise.
Er hatte sein Wort gegeben. Ihm blieb keine Wahl. „Ja.“
Zitternd sah sie ihn an. „Dann sollten wir diesen Abend feiern. Morgen bekommen wir beide, was wir wollen. Ich kehre zu meiner Familie zurück und du bekommst Laetitia wieder.“
Verbissen starrte Alexandros sie an, ehe er sein Handy wieder nahm und einen kurzen Anruf auf Griechisch machte. Als er wieder auflegte, wusste er, dass Växborg die Wahrheit gesagt hatte.
„Und, wo gehen wir zuerst hin?“, fragte Rose und zwang sich zu einem Lächeln. „Tanzen?“
„Zum Flughafen.“
Sie kämpfte gegen die Tränen an. „Bleibt uns nicht einmal eine letzte Nacht zusammen?“
„Ich bringe dich nach San Francisco“, sagte er gefasst.
„Nicht nach Las Vegas?“
Sanft legte er seine Hände auf ihre. „Du musst jetzt stark sein, Rose. Ich habe schlechte Neuigkeiten. Deine Großmutter hatte einen Herzanfall.“
Entsetzt schnappte Rose nach Luft und sank in ihren Sitz zurück. Er zog sie an sich und drückte sie gegen seine Brust.
„Ich werde dafür sorgen, dass sie die beste Behandlung bekommt“, versprach er. „Sie wird sich wieder erholen, das verspreche ich.“
Rose hob die Brauen, ehe sie ihn unter einer Flut von Tränen umarmte.
„Danke“, sagte sie schluchzend.
Alexandros hielt sie fest und murmelte tröstende Worte. Er würde alles tun, um ihrer Großmutter zu helfen. Alles, um Rose glücklich zu machen.
Als ihre Tränen endlich versiegt waren, sah Rose ihn an. „Warum bist du so gut zu
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