Julia Extra Band 0339
eine Frau sein, die das seltene Vergnügen genoss, ihren Samstag einmal nicht allein zu verbringen. Eine Frau, die einen herrlichen Wintertag mit einem umwerfenden Mann und einem entzückenden kleinen Mädchen verbrachte.
„Dies ist das bösartigste Tier, das je geboren wurde“, murmelte Nate. „Halte bloß dein Gesicht von ihm fern, Ace. Er könnte deine Lippen mit einem Apfel verwechseln.“
„Happy liebt mich“, teilte Ace ihm fröhlich mit. „Er würde mich nie beißen.“
„Ich habe keine Ahnung, warum er es nicht tut.“ Offenbar konnte Nate sich nicht vorstellen, dass Happy etwas aus Liebe tat. An Morgan gewandt, fügte er hinzu: „Bei unserer ersten Begegnung hat dieser Teufelsbraten mindestens sechs Mal nach mir geschnappt. Zum Glück gelingt es mir inzwischen meistens, ihm rechtzeitig auszuweichen.“
„Aber nicht, als er dich in den Hintern gebissen hat“, erinnerte Ace ihn. „Weißt du noch, Daddy?“
„Wie könnte ich das vergessen?“ Er bedachte Morgan, die sich nicht einmal die Mühe machte, sich das Lachen zu verbeißen, mit einem strengen Blick. „Schließlich konnte ich eine Woche lang nicht sitzen.“
Obwohl die „Schlittenfahrt“ sich etwas anders entwickelte, als Morgan es sich vorgestellt hatte, liebte sie jede Minute. Nachdem sie anfangs befürchtet hatte, sich bei diesem Familienausflug wie das fünfte Rad am Wagen zu fühlen, kam es ihr inzwischen so vor, als hätte sie schon immer dazugehört. Es war ein so beglückendes Gefühl, und sie hatte sich schon so lange danach gesehnt, dass es beinah beängstigend war, es jetzt plötzlich in sich zu spüren.
„Heute wird er es bestimmt machen“, verkündete Ace im Brustton der Überzeugung. „Nicht wahr, Happy? Du machst es doch, oder?“
„Ace glaubt, er würde den Schlitten ziehen“, erläuterte Nate, als er Morgans fragenden Blick sah. „Ich persönlich bezweifle es. Es sei denn, hier wäre eine steile Klippe, über die er uns alle in den Abgrund reißen könnte.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so weit gehen würde“, meinte Morgan. Das verstockte Miniaturross unterschied sich so krass von dem eleganten Hengst ihrer Träume, dass sie schon wieder loskichern musste.
Aber vielleicht hatte es auch weniger mit dem Pony zu tun, sondern vielmehr mit diesem Tag an sich. Damit, dass sie mit Nate zusammen war. Und mit Ace. Und dass die Luft vor lauter Fröhlichkeit und guter Laune förmlich prickelte.
Schließlich war es so weit. Nate lud sie und Ace in den bereitstehenden roten Schlitten. Das Pony schüttelte seine Mähne und legte widerwillig einige Meter zurück. Dabei begannen die an seinem Halsband befestigten Glöckchen zu klingeln, und das war der einzige Teil, der mit Morgans Fantasien übereinstimmte.
Anstatt gemütlich neben ihr und Ace unter der Decke zu sitzen, trabte Nate neben dem Pony her und versuchte es dazu zu bringen, sich in einer einigermaßen geraden Linie fortzubewegen – sofern es sich überhaupt bewegte.
Nach einer Stunde tat Morgan der Bauch vor Lachen so weh, dass sie sich stöhnend die Seiten hielt. Außerdem musste sie dringend zur Toilette. „Lass uns eine Pause einlegen“, flehte sie Nate an, der ihre Heiterkeit nicht wirklich teilen konnte.
„Wir machen gerade Pause“, stellte er griesgrämig fest. „Und genau das ist unser Problem.“
Er stand jetzt vor dem Pony und zog an seinem störrischen Kopf, während Ace an den Zügeln rüttelte und ermunternde Parolen schrie, um ihren Vater zu unterstützen.
Im zähen Stop-and-go-Rhythmus, bei dem die Stopps klar überwogen, kämpften sie sich voran, bis sie nur noch etwa hundert Meter vom Farmhaus entfernt waren. Von da an schien Happy nicht länger geneigt, auf die vereinten Bemühungen von Vater und Tochter einzugehen. Stattdessen entschied er sich dafür, einige Schritte rückwärts zu machen.
„Mach nur weiter so“, keuchte Nate, der sich fest in die Mähne des Tiers verkrallt hatte und sich mit aller Kraft zurücklehnte. „Es gibt ganz in der Nähe eine Fabrik für Hundefutter, die nur auf dich wartet. Ein Anruf genügt.“
Happy legte den Kopf schief, als würde er ernsthaft darüber nachdenken. Dann ging er noch einen Schritt zurück, wobei er Nate gnadenlos mit sich zog.
„Bitte aufhören“, wimmerte Morgan, deren Blasenproblem durch das ständige Gerüttel immer akuter wurde.
„Probier’s mal mit dem Apfel, Dad“, schlug Ace vor, aber Nate schüttelte entschieden den Kopf.
„Bestechung läuft bei mir
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