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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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Isabella mit sich auf eine schattige Terrasse.
    Draußen rankte sich ein wahres Meer Bougainvillea-Pflanzen an dem Laubengang, der sich an der ganzen Terrasse entlangzog. Am Rand verlief eine kurze Sandsteinmauer, und dahinter wuchs eine niedrige Hecke, die sich zu winden schien. Isabella konnte jedoch nicht erkennen, was für ein Muster sie ergab.
    „Das ist ein Labyrinth“, erklärte Adan und zog sie mit sich. „Die Schmetterlings-Königin hat es vor mehreren Jahrhunderten anlegen lassen. Die Hecke von damals gibt es natürlich nicht mehr, aber die jetzige wurde im selben Verlauf angepflanzt.“
    Am Eingang des Labyrinths blieben sie stehen und ließen den Blick über die unzähligen Windungen und Biegungen wandern.
    „Man kann ja bis in die Mitte sehen“, stellte Isabella erstaunt fest.
    Adan lächelte jungenhaft und versetzte ihr Herz in den freien Fall. „Ja, ein klassischer Irrgarten ist das nicht. Bei einem Labyrinth dieser Art geht es ums Meditieren. Man geht hinein und sieht dann, was der Weg einen lehrt. Es ist eine persönliche Reise, die jedem etwas anderes sagt.“
    „Hast du es schon einmal ausprobiert?“
    „Ja.“ Wieder lächelte er. „Um ehrlich zu sein, habe ich beim ersten Mal den Sinn nicht ganz begriffen. Ich war einfach ungeduldig und wollte möglichst schnell zum Ziel gelangen. Und dabei wurde mir klar, dass Ungeduld eine meiner Schwächen ist und ich durch das Labyrinth vielleicht doch etwas lernen könnte.“
    „Du und Schwächen?“, fragte Isabella gespielt ungläubig. „Das kann nicht sein.“
    Adan lachte. „Doch, vielleicht so eine oder zwei.“
    Sie erwiderte sein Lächeln. „Sei lieber vorsichtig, sonst fange ich noch an, dich zu mögen!“
    „Dann werde ich darauf achten, etwas ganz Gemeines zu tun, damit du nicht unvorsichtig wirst.“
    Seufzend ließ Isabella den Blick über das Labyrinth und die Gartenanlagen wandern. Die untergehende Sonne tauchte alles in ein sanftes, ockerfarben glühendes Licht. Es war friedlich und so viel ruhiger als in Port Jahfar und sogar als auf Maui mit den vielen Strandpartys und den Touristenmassen.
    „Haben wir uns früher auch so unterhalten?“, wollte Isabella wissen. „Oder habe ich immer nur gesagt und getan, was du wolltest?“
    Als Adan ihr die Fingerspitzen übers Gesicht gleiten ließ und ihr die goldene Mähne zurückstrich, ließ die zarte Berührung Isabellas Herz heftig schlagen. Das musste unbedingt aufhören. Denn jedes Mal, wenn Adan sie berührte oder sie anlächelte, öffnete sich ihr Herz ihm ein wenig mehr.
    „Das weißt du doch, Isabella. Auch wenn du dich nicht daran erinnerst.“
    Adans Miene drückte nicht nur Gefallen, sondern auch intellektuelle Anerkennung aus, die er ihr früher sicher nicht entgegengebracht hatte.
    „Ja, das stimmt. Man hat mir von klein auf beigebracht, das zu tun, was mein Vater von mir erwartete – und was mein Mann von mir erwartete. Ich habe sicher versucht, eine gute Ehefrau zu sein.“
    „Und was würdest du jetzt tun, wenn man die Zeit zurückdrehen könnte?“
    Isabella biss sich auf die Unterlippe. Wollte Adan mit seiner Frage etwa herausfinden, ob sie sich als Ehefrau eignete? Würde sie für immer bei Rafik bleiben können, wenn sie jetzt nur das Richtige sagte?
    Sie wollte etwas erwidern – und hielt dann inne. Denn sie war nicht mehr die unterwürfige junge Frau, die immer das tat, was von ihr erwartet wurde. Und die „richtige Antwort“ würde nicht der Wahrheit entsprechen.
    Als Isabella tief einatmete, stiegen ihr das betörende Aroma der Bougainvillea und Adans markanter Duft in die Nase.
    „Ich wäre ich selbst“, erwiderte sie. „Unabhängig davon, ob es dir gefällt.“
    Adans Lächeln kam so plötzlich und so unerwartet wie Diamanten, die vom Himmel fielen. „Ich bin sehr froh, das zu hören“, sagte er.
    Das Abendessen fand im Garten in Form einer Art Picknick statt. Sternenhimmel und Laternen spendeten Licht. Es gab Taboulé, Hummus, gebratenes Lamm mit Zitrone und Knoblauch, Reis und eine Auswahl Oliven, verschiedene Käsesorten, Mangos, Feigen und frisch gebackenes, noch warmes Fladenbrot, das zu all dem fantastisch schmeckte.
    Rafik saß neben Isabella, als diese das Brot probierte. „Hm, lecker“, seufzte sie genüsslich. „Möchtest du auch ein bisschen, Rafik?“
    Als der kleine Junge zuerst den Kopf schüttelte, dann aber nickte, fütterte Isabella ihn lachend mit einem kleinen Stück Brot. Er zerkaute es sehr ernsthaft, stand dann auf und lief

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