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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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Nähe. Eine Krankenschwester passt auf ihn auf, und ein Sicherheitsmann ist auch dabei.“
    Adan bekam Schuldgefühle, die er jedoch nicht zum Ausdruck bringen konnte. Stattdessen wandte er sich zur Tür von Kalilas Zimmer.
    „Bevor du hineingehst …“, begann Isabella.
    Als er sich zu ihr umdrehte, fuhr sie fort: „Der Arzt ist bei ihr, wird dir dies aber nicht in ihrem Beisein sagen: Kalila kann sich nicht mehr um Rafik kümmern, Adan. Ihr Herz ist zu schwach.“
    „Das kommt dir ja sehr gelegen, stimmt’s?“, entgegnete er. „Aber wenn du glaubst, das hier ist deine große Chance, dann hast du dich getäuscht!“
    Isabella sah ihn an, als hätte er sie geschlagen. Sofort wurden seine Schuldgefühle noch heftiger.
    „Ich verzeihe dir diese Bemerkung, weil ich weiß, wie sehr du an Kalila hängst und wie viel Angst du um sie hast. Aber mir zu unterstellen, ich würde jetzt nur an meinen Vorteil denken – das ist zutiefst ungerecht.“
    Adan biss die Zähne zusammen. „Du hast recht“, sagte er, wandte sich um und ging zu Kalila.
    Zwei Stunden später fuhr Isabella mit Rafik nach Hause. Es war Zeit für sein Abendessen, und sie konnten im Krankenhaus ohnehin nichts ausrichten. Kalila hatte ein Einzelzimmer und bekam die beste Pflege. Außerdem war Adan bei ihr.
    Die Ärzte sagten, sie würde sich wieder erholen, bräuchte jedoch viel Ruhe und Schonung. Um einen kleinen Jungen würde sie sich nicht mehr kümmern können. Kalilas Mann war vor einigen Jahren gestorben, dann hatte sie bei ihrer Schwester gelebt, bis Adan sie zu sich und Rafik geholt hatte. Vermutlich würde sie dorthin auch wieder zurückkehren.
    Das war traurig, denn Rafik hing an Kalila. Und Isabella wollte zwar Rafiks Mutter sein, doch nicht um den Preis, dass jemand anders darunter litt. Schlimmer noch: Sie hatte das Gefühl, an Kalilas Herzanfall schuld zu sein. Der Arzt hatte ihr zwar versichert, es habe einfach an Kalilas schwachem Herz gelegen, aber dennoch machte sie sich Vorwürfe.
    Isabella verdrängte diese Gedanken, ließ Abendessen für sich und Rafik kochen und ließ ihn dann eine Weile in ihrem Zimmer spielen, bevor sie ihn badete und ins Bett brachte. Der kleine Junge schien Kalila zu vermissen und war unruhig, sodass Isabella noch eine Weile an seinem Bettchen stand und ihm etwas vorsang, bis er eingeschlafen war. Dann gab sie ihm einen Kuss und nahm das Babyfon mit in ihr Zimmer.
    Als die Sonne unterging, hörte Isabella, wie Adan nach Hause kam. Er war sehr lange weg gewesen, und sie machte sich Sorgen, Kalilas Zustand könne sich verschlechtert haben.
    Adan saß in seinem dunklen Arbeitszimmer und blickte aus dem Fenster.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Isabella leise.
    Ohne sich umzudrehen, erwiderte er: „Ja, Kalila geht es schon etwas besser, aber sie ist noch sehr schwach.“
    „Das kann ich mir gut vorstellen.“ Isabella biss sich auf die Lippe.
    Seufzend strich er sich durchs Haar. „Das ist alles meine Schuld.“
    Isabella spürte einen Stich im Herzen. „Nein“, sagte sie, ging zu ihm und drückte ihm die Schulter. „Wenn überhaupt jemand Schuld hat, dann ich. Schließlich bin ich mit ihr zum Suq gefahren, meinetwegen ist sie so lange in der Hitze herumgelaufen …“
    Als ein Schluchzer in ihrer Kehle aufstieg, kämpfte sie energisch dagegen an. Denn hier ging es um Adan , um seine Ängste und Gefühle, nicht um ihre Unsicherheit.
    In diesem Moment drehte Adan sich mit seinem Stuhl herum, legte ihr die Arme um die Taille und lehnte den Kopf an ihre Brust. Isabella hörte, dass er schnell und schwer atmete, als habe auch er Angst, die Beherrschung zu verlieren. Als er ganz leicht zitterte, nahm sie ihn in die Arme und drückte ihn.
    Sie wusste nicht, wie lange sie dort so gestanden hatte, doch als Adans Griff sich lockerte, war es draußen ganz dunkel geworden. Isabella konnte nicht anders: Sie umfasste sein Gesicht und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
    Als Adan die Hände zu ihrem Po gleiten ließ, ging ein erregendes Vibrieren durch ihren Körper. Sie schob ihm die Finger ins Haar, neigte den Kopf und presste den Mund auf seinen. Auch ohne Worte wussten sie beide, was sie wollten – was sie brauchten.
    Einen Moment später hatten sie einander ausgezogen. Leise seufzend und stöhnend, strich einer dem anderen über die erhitzte nackte Haut. Adan hob Isabella auf seinen Schreibtisch – und schon war er tief in ihr. Es war ein so überwältigendes Gefühl, dass beide hörbar nach Atem rangen.

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