Julia Extra Band 0339
ihm um, ließ ihm die Hand über die Brust gleiten und genoss das Gefühl der festen Muskeln unter der warmen Haut.
„Das weiß ich doch, Adan. Du hattest eben Angst um sie.“
„Ich hätte sie in ihrem Alter niemals bitten dürfen, sich um Rafik zu kümmern. Stattdessen hätte ich eher wieder heiraten sollen“, fuhr er fort. „Obwohl du mein Leben komplizierter gemacht hast, bereue ich nicht, dich gefunden zu haben, habibti . Es macht mich glücklich, wie sehr du Rafik liebst.“
Dich liebe ich auch, hätte Isabella am liebsten gesagt, doch es war noch zu früh, zu frisch. Während ihrer Zeit auf Hawaii war ihr immer klar gewesen, dass irgendetwas gefehlt hatte. Und jetzt, da sie es zurückbekommen hatte, war die Angst, es wieder zu verlieren, furchtbar groß.
„Rafik ist für mich wie ein Wunder“, sagte Isabella. „Ich kann gar nicht fassen, dass er aus uns beiden entstanden ist.“
„Ich muss unbedingt eine Kinderfrau für ihn finden.“ Adan seufzte.
Der Magen krampfte sich ihr zusammen. Doch eine Kinderfrau zu haben war etwas ganz Normales, besonders für den Sohn eines Königs.
„Könnte Kalila vielleicht jemanden empfehlen?“, schlug sie vor.
„Das ist eine gute Idee. Ich werde sie fragen, wenn es ihr besser geht“, erwiderte Adan. „Ich werde ihr ein Haus in Jahfar kaufen und viele Bedienstete für sie einstellen, die sich um sie kümmern. Das hätte ich schon viel eher tun sollen, aber ich war noch ein Teenager, als sie aufhörte, für meine Eltern zu arbeiten.“
„Du bist wirklich sehr gut zu ihr“, versicherte Isabella. „Sie hat großes Glück mit dir.“
„Nein, ich habe Glück“, widersprach er. „Und das soll sie ihr Leben lang spüren. Meine Geschwister und ich werden sie häufig besuchen, und sooft sie möchte, werde ich sie zu mir in den Palast holen.“
„Ich bin froh, dass es ihr bald wieder besser gehen wird.“ Isabella schauderte, als sie daran dachte, wie die alte Frau im Wagen zusammengesunken war.
Adan drückte ihre Hand, die auf seinem Oberkörper lag. „Mach dir keine Vorwürfe. Der Arzt sagte, sie habe großes Glück gehabt, dass jemand bei ihr war. Die Hitze hat ihren Zustand zwar verschlimmert, aber sie war nicht der Auslöser.“
„Ich hätte mir niemals verziehen, wenn ihr etwas Schlimmes passiert wäre“, erwiderte Isabella leise. „Kalila war immer sehr freundlich zu mir und hat mir nie das Gefühl gegeben, ich würde nicht dazugehören.“
„Vielleicht tust du das ja auch“, antwortete Adan.
Sie blieben noch zwei Tage im Palast der Schmetterlinge und kehrten dann nach Port Jahfar zurück. Obwohl die Reise kürzer gewesen war als geplant, hatte Adan das Gefühl, alles Entscheidende erfahren zu haben.
Kalila wurde ins beste Krankenhaus Jahfars geflogen, wo sie vom renommiertesten Herzspezialisten des Landes betreut werden würde.
Adan, der unterwegs am Laptop arbeitete, fuhr diesmal im selben Wagen wie Isabella und Rafik. Immer wieder wanderte sein Blick zu seiner strahlend schönen Frau, die so viel selbstbewusster, aber auch selbstkritischer war als in der Vergangenheit. Sie mochte sich sehr verändert haben, aber diese Frau, die von innen heraus zu leuchten schien, war immer da gewesen – er hatte sie damals nur nicht wahrgenommen.
Isabella, die mit Rafik spielte, hob den Kopf, und ihre Blicke begegneten sich. Als sie Adan ihr wunderschönes, vielsagendes Lächeln schenkte, wurde er sofort von heftiger Sehnsucht erfasst. Er wollte sie immer , und seit er sie vor über einer Woche in der Mitte des Labyrinths geliebt hatte, war sein Verlangen nicht schwächer geworden – es hatte eher noch zugenommen.
Morgens hatten sie sich, gegen die geflieste Wand der Dusche gepresst, wie von Sinnen geliebt. Schnell und heftig war Adan immer wieder in Isabella gedrungen, die ihm die Beine um die Taille gelegt und ihm mit den Bewegungen ihrer Hüfte fast den Verstand geraubt hatte. Und in der vergangenen Nacht hatte er sie von hinten genommen, ihr mit den Händen in das wunderschöne wilde Haar gegriffen und sich tief in ihrer Wärme und ihrer Magie verloren. Und noch immer hatte er nicht genug von ihr. Adan konnte sich nicht erinnern, dass sein Verlangen nach Isabella früher so übermächtig gewesen war.
Ja, im Bett waren sie gleichberechtigte Partner, die perfekt zueinander passten. Und so langsam glaubte Adan, dass sich dies nicht nur aufs Schlafzimmer beschränkte. Isabella war nicht Jasmin Shadi, sie war weder schüchtern noch unterwürfig
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