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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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allen weiszumachen, ich sei tot?“, fragte Isabella mit bebenden Lippen.
    Er drückte seine Zigarre aus. „Du bist wirklich einfach in die Wüste gegangen, und wir haben vergeblich nach dir gesucht. Nach zwei Wochen erfuhr ich, dass eine Frau, die dir ähnlich sah, in ein Krankenhaus im Oman eingeliefert worden war. Britische Touristen hatten dich gefunden und dorthin gebracht.“
    Tränen traten ihr in die Augen. „Aber warum kann ich mich an nichts davon erinnern?“
    „Weil du dem Tode nah warst, es verdrängt hast … ich weiß es auch nicht! Als ich merkte, dass du dich weder an deinen Ehemann noch an dein Baby erinnerst, ließ ich dich von einem Psychiater untersuchen. Er sagte, du würdest schmerzliche Erinnerungen unterdrücken.“
    Schmerzliche Erinnerungen an Adan und Rafik? Isabella war verwirrt. „Warum hast du Adan nichts davon gesagt? Vielleicht hätte ich mich erinnert, wenn er zu mir gekommen wäre. Dann hätte ich die letzten zwei Jahre mit ihm und meinem Baby verbracht, anstatt weit weg zu leben und deine Lügen zu glauben!“
    Ihr Vater schüttelte den Kopf. „Dir wäre nicht plötzlich wie durch einen Zauber alles wieder eingefallen. Und Adan hätte dich sicher nicht mehr in Rafiks Nähe gelassen, nachdem du so labil warst.“
    Er ging zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern. Isabella hätte ihn am liebsten weggeschoben, doch sie war wie benommen.
    „Ich habe wirklich getan, was ich für das Beste hielt“, versicherte er. „Du bist meine einzige Tochter, und ich liebe dich sehr. Mir erschien es als Segen, dass du keine Erinnerungen hattest. Adan hätte dich nur in eine Anstalt einweisen lassen.“
    „Das weißt du doch gar nicht!“, protestierte sie.
    „Er ist ein Al Dhakir, Isabella. Und angesichts der großen Verantwortung, die er trägt, konnte und kann er sich so einen Skandal nicht leisten.“
    Sie schauderte. „Wie meinst du das? Jetzt ist es doch vorbei! Ich bin wieder hier. Ich erinnere mich zwar nicht, aber es ist alles in Ordnung.“
    Traurig blickte Hassan Maro sie an. „Aber was ist, wenn du wieder schwanger wirst? Wer weiß, was du dann tun würdest? Du hast beim letzten Mal Medikamente verschrieben bekommen – natürlich ohne Wissen deines Mannes –, aber du hast dich geweigert, sie zu nehmen. Willst du das Risiko wirklich eingehen?“, fragte er eindringlich. „Willst du deinem Ehemann und deinem Land Schande machen, indem du dir oder deinem Baby etwas antust?“
    Am liebsten hätte Isabella sich die Ohren zugehalten und so getan, als hätte sie die schmerzlichen Neuigkeiten nie gehört. Wie hatte sie so etwas nur tun können? Was war los mit ihr?
    Mit aller Macht unterdrückte sie ihre aufgewühlten Gefühle und versuchte, ruhig zu bleiben. „Was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun?“
    Ihr Vater sank auf ein Sofa und verschränkte die Finger unter dem Kinn. „Zurück in die USA gehen und so tun, als wäre all das nicht passiert.“
    Sie konnte nichts dagegen tun, dass ihr Tränen übers Gesicht rannen. „Das kann ich nicht. Ich werde mein Baby nie wieder alleinlassen.“
    Seufzend stand Hassan Maro auf. „Vielleicht hast du gar keine Wahl. Adan weiß Bescheid, und wer weiß, ob er dir noch eine Chance geben wird.“
    Isabella wartete darauf, dass Adan nach Hause kam. Die Sonne wanderte über den Himmel und versank schließlich im Meer, und noch immer war er nicht zu Hause.
    Während Rafik mit Bauklötzen spielte, las sie einen Bericht in einer Zeitschrift über ein junges Paar, das ein Kind erwartete und sich ein schönes Zuhause einrichtete. Tief in Gedanken legte Isabella sich die Hand auf den Bauch. War sie selbst je so glücklich gewesen? Hatten sie und ihr Mann gemeinsam Pläne geschmiedet? Oder hatte sie einfach getan, was man ihr auftrug? Sie befürchtete, die Antwort zu kennen.
    Bin ich vielleicht einfach zu schwach, um mich der Vergangenheit zu stellen? überlegte Isabella aufgebracht und warf die Fernbedienung aufs Sofa. Als ihr Blick auf Rafik fiel, wurde ihr ganz warm ums Herz vor lauter Liebe zu ihrem kleinen Sohn. Auch wenn sie sich an die Ereignisse von vor zwei Jahren nicht erinnerte, so wusste sie doch eins mit absoluter Sicherheit: Ihrem Kind würde sie niemals etwas antun können.
    Eine weitere Stunde verging. Schließlich brachte Isabella Rafik ins Bett und ging zurück in den Wohnbereich. Einerseits wollte sie Rafik nicht allein lassen, andererseits konnte sie auch nicht ans angrenzende Schlafzimmer gehen. Denn sie wusste

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