Julia Extra Band 0342
was zusammen unternehmen.“
„Notiert“, antwortete Molly. „Was noch?“
„Jonas bietet mir die Chance einer Blitzkarriere.“
Pflichtbewusst trug Molly das Argument in die Liste ein.
„Und außerdem schulde ich ihm noch etwas.“
Molly erstarrte.
Jayne sah Serena aus schmalen Augen an. „Wie kommst du denn auf so etwas?“
„Hallo? Der Typ ist mit einem Ring am Finger in einer Honeymoonsuite aufgewacht“, antwortete Serena trocken.
„Ihr seid unter denselben Bedingungen im selben Zimmer aufgewacht. Es sei denn natürlich, du hast ihm in der Nacht zuvor eine Pistole an den Kopf gesetzt und ihn in die nächste Kapelle gezerrt“, protestierte Jayne.
Molly, die als Lehrerin arbeitete, war etwas diplomatischer in ihrer Wortwahl. „Serena, es ist immer gut, Verantwortung für seine Fehler zu übernehmen, aber in diesem Fall gibt es absolut keinen Grund, sich Vorwürfe zu machen. Jayne hat absolut recht. Jonas ist ein erwachsener Mann, und soweit ich es deinen Worten entnehmen konnte, war niemand von euch betrunken, als ihr beschlossen habt zu heiraten.“
„Nein, wir hatten schon seit Stunden nichts getrunken“, räumte Serena ein. Trotzdem hatte sie sich wie berauscht gefühlt.
„Außerdem“, fuhr Molly fort, „habe ich euch genau beobachtet. Da war eindeutig eine starke Chemie zwischen euch, und das sogar schon vor seinem Kuss.“
„Na gut“, räumte Serena ein. Bei der Erinnerung daran wurde ihr schlagartig wieder heiß. „Aber gute Chemie reicht nicht für eine Ehe. Höchstens für eine tolle Nacht.“
„Meinst du?“, murmelte Molly, die schon wieder errötet war.
„Stimmt, für eine Ehe muss man ehrlich sein und braucht vor allem Vertrauen“, sagte Jayne traurig.
Serena schlug sich vor die Stirn. „Großer Gott, Jayne, es tut mir ja so leid. Das Thema ist bestimmt das Letzte, worüber du gerade reden willst.“
Jayne winkte ab. „Ist schon okay. Mir geht es gut.“
Serena bezweifelte das. „Dabei sind wir extra nach Las Vegas gefahren, damit du deine Probleme vergisst, und jetzt reden wir nur noch über mich“, klagte sie.
„Ist schon gut!“, beharrte Jayne.
„Nein, ist es nicht. Ich bin eine schreckliche Freundin. Jetzt, wo du mich endlich auch mal brauchst, ziehe ich dich in meine eigenen Probleme mit hinein, anstatt dich zu trösten!“
Jayne wurde wütend. „Jetzt halt endlich die Klappe, Serena! So zerbrechlich bin ich nicht. Wo liegt eigentlich dein Problem? Als ich dich gebraucht habe, warst du für mich da. Wer hat mich denn dazu überredet, nach Las Vegas zu fahren? Und wer hat mir dort den ersten Drink spendiert? So, und jetzt bin eben ich dran.“
„Danke, Jayne.“
„Nicht der Rede wert.“
„Also, fallen euch noch mehr gute Argumente ein?“, fragte Molly.
Als Serena sich zwei Stunden später von ihren Freundinnen verabschiedete, war ihre Liste genauso voll mit guten Pro- und Gegenargumenten wie ihre Spüle mit Geschirr.
Obwohl die Argumente sich vor allem auf ihre berufliche Zukunft bezogen, nahmen sie zwei ganze Seiten ein und schienen absolut alles abzudecken.
Nur Serena wusste, wie jämmerlich unvollständig die Liste in Wirklichkeit war. Die eigentlichen Argumente hatte sie nämlich für sich behalten. Sie hätte es einfach nicht ertragen können, sie schwarz auf weiß zu lesen.
Aber so oder so hatte sie eine Entscheidung getroffen. Jetzt musste sie nur noch Jonas anrufen, um sie ihm mitzuteilen.
4. KAPITEL
Der ungeplante Trip nach San Diego hatte Jonas dazu gezwungen, zwei wichtige Termine mit Mandanten und ein Meeting mit seinem Wahlkampfmanager zu verschieben. Weder seine Mandanten noch Jameson Culver hatten besonders begeistert darauf reagiert, auch wenn Jameson zumindest in die wahren Hintergründe eingeweiht war.
Als er spätabends seine Wohnung betrat, zog er sich sofort seine Schuhe und sein Jackett aus. Seine Krawatte landete auf dem Fußboden. Er oder seine Haushälterin würden sie irgendwann später aufheben, aber das war gerade seine geringste Sorge.
Als kurz darauf das Telefon klingelte, trank Jonas gerade vor dem Fernseher ein Bier und sah sich ein Baseballspiel an. Er war so erschöpft, dass er noch nicht einmal genug Energie aufbrachte, um sich über die dämlichen Entscheidungen des Schiedsrichters aufzuregen, wurde jedoch schlagartig hellwach, als er Serenas Stimme hörte.
„Ich hoffe, ich störe nicht?“, fragte sie.
„Ich sehe mir gerade ein Baseballspiel an.“ Unwillkürlich stellte Jonas sie sich in ihrer
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