Julia Extra Band 0342
zurückziehe.“
„Bis dahin wirst du deinen eigenen Laden haben“, erinnerte Jonas sie.
„Stimmt.“ Sie nickte. „Serenity Cakes.“
„Du hast schon den Namen?“
„Schon eine ganze Weile“, antwortete sie lächelnd.
„Er gefällt mir.“
„Danke.“ Sie rieb sich den Schmutz von den Händen und stützte sie in die Hüften. „Okay, meine Eltern hätten wir also hinter uns. Jetzt stehen uns nur noch deine bevor.“
„Keine Sorge“, antwortete Jonas. „Sie wissen schon von unserem Arrangement. Jameson hat meinem Vater die Neuigkeit bereits mitgeteilt.“
Jonas hätte das allerdings lieber selbst übernommen – auf seine Art und zu einem passenderen Zeitpunkt. „Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass mein Vater Kongressabgeordneter in Washington ist? Jameson wollte sichergehen, dass er informiert ist, wenn die Story in den Medien durchsickert.“
„Dieser Jameson scheint ja ein sehr effizienter Mann zu sein“, sagte Serena und verzog das Gesicht.
„Manchmal kann er einem damit ganz schön auf die Nerven gehen“, räumte Jonas ein. „Aber es ist sein Job, effizient zu sein. Er will schließlich nur, dass ich die Wahl gewinne.“
„So wie es aussieht, ist das von jetzt an auch mein Job.“
Eine Stunde später half Jonas Serena dabei, die Kartons und die Koffer in den SUV zu laden.
„War das alles?“, fragte Jonas, als sie damit fertig waren.
„Ich glaube schon.“
Jonas fuhr vom Parkplatz auf die viel befahrene Straße. Sein Haar glänzte in der Nachmittagssonne wie Gold. Unwillkürlich musste Serena daran denken, wie es sich in ihrer Hochzeitsnacht angefühlt hatte – voll und erstaunlich weich. Hastig verschränkte sie die Hände im Schoß. Bloß nicht an die Hochzeitsnacht denken, schon gar nicht, wenn sie so eng mit ihm zusammengepfercht im Auto saß.
Schluckend ließ Serena den Blick über seine Kleidung wandern. Trotz der Hitze und der körperlichen Arbeit saßen seine Baumwollhose und sein kurzärmeliges Hemd makellos. Er sah aus, als sei er gerade auf dem Weg zu einem nachmittäglichen Golfspiel – und sie zu einem Rockkonzert.
Als Serena kurz vor Mitternacht auf dem Beifahrersitz des SUV aufwachte, hatte sie einen steifen Nacken, und der Rest ihres Körpers fühlte sich auch nicht viel besser an.
„In etwa zwanzig Minuten sind wir da“, sagte Jonas.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht griff Serena sich in den Nacken. „Tut mir leid, dass ich eine so lausige Begleitung war“, murmelte sie.
„Ist schon okay. Nach der anstrengenden Woche brauchtest du anscheinend den Schlaf.“
„Da hast du recht. Wie groß ist eigentlich deine Wohnung?“ Bitte, lieber Gott, lass sie größer als mein Apartment sein!
„Groß genug für zwei Personen. Ich habe die Wohnung gleich nach dem Studium von dem Fonds meiner Großeltern gekauft. Sie liegt in einem tollen Viertel mit interessanten Läden und Restaurants, und meine Kanzlei ist auch nicht weit weg.“
„Klingt gut.“ Das meinte Serena ernst. Ihr gefiel es, mitten im Geschehen zu wohnen. Sie lachte trocken auf. „Aber ich bin wahrscheinlich leicht zu beeindrucken. Du hast ja den Schuhkarton gesehen, in dem ich wohne.“
„Lebst du eigentlich schon länger dort?“
Serena fiel auf, dass sie sich wie zwei Singles unterhielten, die einander besser kennenlernen wollten. Kein Wunder – sie waren zwar verheiratet, hatten aber davor nur ein Date gehabt.
Ob Jonas die echte Serena Warren gefallen würde? Na ja, immerhin war er schon ihren Eltern begegnet, ohne schreiend davonzulaufen. Aber auf der anderen Seite konnte er es sich auch nicht leisten, zu kritisch zu sein. Er brauchte sie schließlich.
„Für meine Verhältnisse schon.“
„Und wie lange genau?“
„Fast drei Jahre.“ Normalerweise gab Serena Männern gegenüber nichts Persönliches preis. Sie zog es vor, sich geheimnisvoll zu gebärden. Aber bei Jonas war alles anders. In seiner Gegenwart fiel es ihr erstaunlich leicht, sich zu öffnen. „Ich habe vorher in einer größeren Wohnung gewohnt, aber die musste ich mit einem anderen Mädchen und ihrem Freund teilen. Sie spielten in einer Band.“
„War das die Zeit, als du dir die Haare pink gefärbt hast?“, fragte Jonas lächelnd.
„Nein, damals waren sie noch blau.“
„Wie bitte?“
Warum lügen? Schließlich hatte er schon längst gemerkt, wie unterschiedlich sie waren. „Ich habe eine Zeit lang sämtliche Farben des Regenbogens ausprobiert. Meine Eltern fanden das natürlich
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