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Julia Extra Band 0342

Julia Extra Band 0342

Titel: Julia Extra Band 0342 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELISSA MCCLONE SHIRLEY JUMP JACKIE BRAUN MYRNA MACKENZIE
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Verwünschungen ausstoßend, sammelte der Mann seine nassen Unterlagen zusammen. Wyatt bat einen der Wachleute, den Mann zum Auschecken zur Rezeption zu begleiten, und drehte sich zu Alex, der Frau und dem kleinen Jungen um.
    Die Mutter sah aus, als sei sie mit den Nerven am Ende. „Ich … vielen Dank“, sagte sie zu Alex und Wyatt. „Denny ist manchmal etwas ungeschickt, aber er würde so etwas nie mit Absicht machen.“
    Traurig ließ Denny den Kopf hängen.
    „Kein Problem“, sagte Wyatt und hockte sich vor Denny. „Missgeschicke passieren jedem Menschen“, sagte er zu ihm. „Als ich in deinem Alter war, ist mir so etwas ständig passiert.“
    Der Junge machte große Augen. „Echt?“
    Alex konnte sich gut daran erinnern, wie es ist, wenn man noch klein ist und sich in der Öffentlichkeit blamiert. Manchmal war die Scham so groß, dass sie einen fürs ganze Leben prägte.
    „Ja, echt“, antwortete Wyatt. „Einmal habe ich den weißen Anzug meines Onkels mit roter Fruchtbowle ruiniert. Es war sein Lieblingsanzug.“
    „Und was ist dann passiert?“, flüsterte der Junge.
    Wyatt zögerte einen Moment. „Ich wurde erwachsen. Du wirst auch einmal groß sein. In Zukunft solltest du vielleicht besser aufpassen, aber es war falsch von dem Mann, so grob mit dir zu reden. Schließlich machen wir alle mal Fehler.“
    Zum Abschied gab er dem Kleinen einen liebevollen Klaps.
    Nachdem die Frau und ihre Kinder sich dankbar verabschiedet hatten, drehte sie sich zu Wyatt um, um sich bei ihm zu bedanken, doch zu ihrer Überraschung war er bereits gegangen.
    Nach einer Woche hatte Alex sich so gut eingewöhnt, dass sie fast das Gefühl hatte, zum Inventar des McKendrick’s zu gehören – was ziemlich beunruhigend war.
    Noch beunruhigender war allerdings die Tatsache, dass Wyatt ihr seit dem Kuss aus dem Weg zu gehen schien. Anscheinend betrachtete er ihre Einarbeitung als abgeschlossen und hatte jetzt Wichtigeres zu tun.
    Immer wieder musste sie daran denken, wie verständnisvoll er mit dem kleinen Jungen umgegangen war. Der notorische Einzelgänger, der ganz offensichtlich nichts von Ehe und Kindern hielt, war über seinen Schatten gesprungen, um ein verstörtes Kind zu trösten. Ein wirklich rührender Anblick. Leider machte es ihr das nur umso schwerer, sich nicht in ihn zu verlieben.
    Großer Gott, hast du etwa schon vergessen, wie schmerzlich es ist, zurückgewiesen zu werden? Stürz dich einfach in die Arbeit.
    Und das tat sie. Mit einer solchen Entschlossenheit, dass sie sogar Wyatts Memo ignorierte, in dem er seine Angestellten dazu anhielt, regelmäßig Pausen zu machen.
    Insgeheim wusste sie jetzt endgültig, dass es ein Riesenfehler gewesen war, diesen Job anzunehmen. Leider blieb ihr nichts anderes mehr übrig, als durchzuhalten. Je härter sie arbeitete, desto schneller würde die Zeit vergehen. Wenn Belinda dann irgendwann zurückkam, würde nichts weiter passiert sein als ein Kuss. Darüber würde sie ja wohl hinwegkommen, oder?
    Zu ihrer Überraschung sah sie Wyatt fünf Minuten später mit seiner Assistentin Jenna auf sich zukommen. Sein Gesichtsausdruck war finster. Das verhieß nichts Gutes.
    „Komm mit“, sagte er zu Alex. „Du musst dringend etwas essen. Ich will nicht, dass du hinter dem Tresen zusammenbrichst, nur weil du nichts im Magen hast.“
    „Ich habe doch schon Mittagspause gemacht.“
    „Laut Randy nur zehn Minuten. Und die wurden auch noch von einem Anruf unterbrochen. Du kannst nicht ständig die Mahlzeiten ausfallen lassen, Alex. Also los, Jenna wird vorläufig deinen Tresen übernehmen.“
    Mit erhobener Augenbraue drehte sie sich zu Randy um.
    „Er hat mich gefragt, ob du regelmäßig Pause machst“, erklärte Randy verlegen. „Du bist eine tolle Concierge, aber du arbeitest wirklich zu viel.“
    Nanu, so etwas Nettes hatte sie bisher noch nie von ihm gehört. Offensichtlich taute er ihr gegenüber langsam auf.
    Wyatt fuhr mit Alex zu einem exklusiven, weit abgelegenen Restaurant, dessen Preise sie unwillkürlich zusammenzucken ließen. „Danke für die Einladung“, sagte sie. „Aber warum bist du so wütend auf mich?“
    „Weil das mit dir nicht so weitergehen kann.“
    Alex erschrak. „Ich habe dich von Anfang an gewarnt, dass ich vermutlich nicht die Richtige für den Job bin.“
    Wyatt sah sie gereizt an. „Du bist die Richtige.“
    „Aber du hast doch gerade gesagt …“
    „Ich hätte nie damit gerechnet, dich aus den Fängen eines Verrückten befreien

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