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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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sondern eine Art Prüfung, das wusste Georgie. „Ich bin hier, um Zeit mit meiner Schwester und meiner Nichte zu verbringen.“
    Er ließ sie los, und ohne noch ein weiteres Wort drehte Georgie sich um und ging durch die langen Gänge des Palasts zum Kinderzimmer, wo Felicity es sich bequem gemacht hatte, um Azizah zu stillen.
    „Was hat so lange gedauert?“, fragte sie.
    „Ich habe mich noch mit Ibrahim unterhalten“, antwortete Georgie leichthin.
    „Warum?“
    Auch hier eine Prüfung, doch Georgie ließ sich nicht darauf ein. „Warum nicht? Ich konnte wählen – entweder ein kleiner Plausch mit einem attraktiven Mann … oder meiner Schwester beim Stillen zuzusehen.“
    Man musste Felicity zugutehalten, dass sie grinste.
    „Er hat nur gefragt, wie der Flug war, und dann habe ich ihm eine gute Nacht gewünscht.“
    „Halte dich von ihm fern“, warnte Felicity plötzlich ernst. „Der Mann macht nur Probleme. Ich hab gesehen, wie er Frauen behandelt. Er vernascht dich, und keine fünf Minuten später spuckt er dich wieder aus.“
    „Wir haben einander nur gute Nacht gewünscht!“ Georgie lachte.
    Doch Felicity ließ nicht locker. „Er ist so unglaublich arrogant. Taucht unangemeldet auf und erwartet, dass alles nach seinem Kopf geht. Stolziert durch den Palast, als hätte er keine Sorgen auf der Welt.“
    Georgie öffnete schon den Mund, um zu sagen, dass das im Flugzeug ganz anders ausgesehen hatte, doch im letzten Moment überlegte sie es sich anders.
    „Er ist komplett verwöhnt“, beschwerte Felicity sich weiter über Ibrahim. „Weil er immer seinen Willen durchsetzt. Aber nicht mehr lange.“
    „Was meinst du?“
    Doch Felicity schüttelte den Kopf. „Ich hab schon zu viel gesagt.“
    „He, ich bin’s. Wenn man bedenkt, was ich dir gerade erzählt hab …“
    „Na schön“, gab Felicity nach. „Der König hat genug vom Lebenswandel seines jüngsten Sohnes“, fuhr sie flüsternd fort. „Er will, dass Ibrahim nach Zaraq zurückkommt. Ibrahim sollte schon nach dem Studium wiederkommen, doch längst hat er sein Diplom, und noch immer denkt er nicht daran. Er arbeitet von London aus und behauptet, weitere Studien zu betreiben. Aber der König will ihn hier sehen.“
    „Aha, jetzt werden die großzügigen Schecks also gestrichen?“ Georgie bemühte sich um einen leichten Ton.
    „Das hat der König schon vor Jahren versucht.“ Felicity seufzte. „Daraufhin hat Ibrahim sich prompt mit einem von Zaraqs führenden Architekten zusammengetan und ein eigenes Unternehmen aufgezogen. Die berühmte Skyline von Zaraqua ist zum großen Teil dem Genius meines brillanten Schwagers zu verdanken. Ibrahim ist nicht auf Schecks von seinem Vater angewiesen.“
    „Wie will der König ihn dann dazu bringen, zurückzukommen, wenn er kein Druckmittel hat?“
    „Sein Vater ist der König“, sagte Felicity mit Überzeugung. „Und Ibrahim ist ein Prinz. Mit den Privilegien geht auch eine große Verantwortung einher.“
    „Du hörst dich schon genauso an wie sie!“, versuchte Georgie zu scherzen, doch Felicity schüttelte den Kopf.
    „Sieh dir den Einsatz an, den Karim für sein Volk bringt. Genau in diesem Moment ist er irgendwo da draußen in der Wüste und kümmert sich um Kranke, während Ibrahim sich an der Kasinobar betrinkt. Ibrahim ist ein Prinz, und der König ist nicht länger gewillt zu warten, dass er sich auch wie einer benimmt.“ Sie senkte die Stimme noch weiter, sprach noch leiser. „Der König sucht eine Braut für seinen Sohn. Ibrahim wird schon bald für immer nach Hause kommen.“

4. KAPITEL
    Anscheinend hatte sie während des Fluges genug geschlafen.
    Georgie wachte bei Sonnenaufgang auf, öffnete die Vorhänge, kroch zurück ins Bett und sah sich erst einmal gründlich in ihrem luxuriösen Zimmer um. Dann tat sie das, wozu Felicity sie ermutigt hatte – sie ließ sich das Frühstück ans Bett bringen.
    Der Kaffee war stark, süß und hatte einen leicht rauchigen Geschmack. Georgie nippte ihn in kleinen Schlucken und beschloss, mit dem Frühstückstablett auf den Balkon hinauszugehen, um sich den Sonnenaufgang anzusehen.
    Es war geradezu magisch. Die ersten Rosa- und Orangetöne zogen auf den langsam heller werdenden Himmel, die aufsteigende Wärme streichelte sanft ihre Haut. Georgie sehnte sich danach, einen Sonnenaufgang in der Wüste mitzuerleben, doch wahrscheinlich würde es auch bei diesem Besuch nicht klappen. Felicity war zu beschäftigt mit dem Baby, sie würde Azizah

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