Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
Vom Netzwerk:
auf diesem Gebiet, sonst würde es mir genauso gehen wie Ihnen.“
    Sie öffnete die Augen und legte den Kopf zur Seite. „Sie sind sehr nett, Mr Smith. Wie kommt es, dass ein Mann wie Sie keine Frau findet? Was stimmt nicht mit Ihnen?“
    Jetzt musste er lachen. Sein männlicher Stolz sollte eigentlich verletzt sein. Keine vor ihr hatte sich so unverblümt geäußert. Aber keine war auch so interessant gewesen.
    „Es ist erst meine vierte Verabredung.“
    „In welchem Zeitraum?“
    Er zuckte die Achseln. „Einem Monat?“
    „Ein ziemlicher Durchlauf, Noah. Wer sagt Ihnen, dass ich nicht auch auf dieser Liste lande?“
    Erneut breitete sich ein Lächeln auf seinem Mund aus.
    „Ich habe also schöne Zähne?“
    Sie blinzelte ihn an. Ihre Augen waren tatsächlich ungemein blau. „Das mit den Zähnen tut mir leid. Ich war einfach ein bisschen nervös, und wenn ich nervös bin, sage ich Dinge, die mir einfach so in den Sinn kommen.“
    Er fand ihre Offenheit liebenswert und erfrischend. Seit er berühmt war, waren ehrliche Reaktionen in seinem Umfeld selten geworden.
    „Sollen wir bestellen?“
    „Das wäre wunderbar“, seufzte sie leise.
    Er überflog die Speisekarte, obwohl er schon wusste, dass er ein Rindercarpaccio und danach Muscheln nehmen würde.
    „Wir können über meine zahlreichen Schwächen während der Vorspeise reden“, sagte er mit ausdrucksloser Miene.
    Ihre Augen strahlten ihn über den Rand der Speisekarte hinweg an. Er lächelte in sich hinein. Jetzt hieß es aufpassen. Die Wahl des Essens sagte viel über die Person aus. Sie entschied sich auch für Rind. Ein gutes Zeichen.
    Nein, kein Zeichen. Ein Indikator von Kompatibilität.
    Nachdem er den Wein ausgesucht hatte, kamen auch schon die Vorspeisen.
    „Was machen Sie beruflich, Noah?“
    „Ich bin Schriftsteller.“
    Zu seiner Erleichterung zeigte sich Grace unbeeindruckt. „Und was schreiben Sie so?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Über Militärzeug und so. Eigentlich ziemlich langweilig.“ Ein weiteres Ausweichmanöver.
    Grace betupfte ihren Mund mit der Serviette. „Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?“
    Sie durchschaute ihn also. Er war eben doch kein guter Schauspieler, jedenfalls nicht so überzeugend wie seine Romanfiguren.
    „Nein“, erwiderte er und schüttelte leicht den Kopf.
    Grace sah ihn lange mit ernstem Blick an, und er war sich nicht sicher, ob sie ihm glaubte.
    „Erzählen Sie mir von Ihren anderen Dates. Was ist schiefgelaufen?“, wollte sie schließlich wissen.
    „Nichts.“ Er holte tief Luft und lächelte. „Aber es ist eine schwierige Angelegenheit, die richtige Frau zu finden, und ich will nicht die Nächstbeste zum Traualtar führen.“
    „Sie suchen allen Ernstes im Internet nach einer Ehefrau?“ Grace war sichtlich irritiert.
    Warum war das so schwer zu glauben? Schließlich ging es doch bei Blinddatebrides.com genau darum. Der Name war Programm.
    „Sind Sie denn nicht auf der Suche nach einem Ehemann?“
    Grace schüttelte heftig den Kopf.
    „Wonach suchen Sie dann? Nach Liebe? Nach einem Seelenverwandten?“
    Sie warf ihm einen ungläubigen Blick zu und runzelte die Stirn.
    Gut. Sie glaubte also auch nicht an all diesen Kram.
    „Ich freue mich, dass wir auf derselben Wellenlänge sind“, erklärte er und nahm einen Schluck Wein.
    Grace schürzte die Lippen. „Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich diese Dinge anzweifele. Ich glaube nur nicht daran, mithilfe einer Website die große Liebe zu finden. Und ich will es auch gar nicht. Ich meine, diese ganze Romeo-und-Julia-Nummer, das ist doch mehr etwas für die Jüngeren, finden Sie nicht auch?“
    Er zog die Brauen auf unverbindliche Art hoch. Noah wusste nicht, was es mit dem Verliebtsein auf sich hatte. Einmal in seinem Leben hatte er geglaubt, eine Liebe gefunden zu haben. Ein Irrtum, wie sich herausstellte. Was über die Liebe gesungen oder im Kino gezeigt wurde, entsprach nicht der Realität.
    Seine Eltern hatten auch nicht viel Aufhebens umeinander gemacht und waren fünfzig Jahre lang glücklich miteinander gewesen. Warum sollte es nicht auch bei ihm so funktionieren?
    Der Abend verging wie im Flug.
    Während des Desserts kam Noah zu dem Schluss, dass Grace nicht zu der Sorte Frauen gehörte, die nur aufs Geld aus waren. Deshalb wollte er sie fragen, ob sie ihn zu einer Vernissage nächste Woche begleiten würde.
    Er räusperte sich. „Grace?“
    Sie sah zu ihm auf, als sie gerade einen Löffel Mousse au Chocolat im Mund

Weitere Kostenlose Bücher