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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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log. Sie hatte ständig den Blickkontakt mit ihm gesucht, hatte versucht, ihn zum Lächeln zu bringen. Sie konnte der Schwester kaum verübeln, dass es ihr aufgefallen war. „Ich habe nicht absichtlich geflirtet.“
    „Auf der Hochzeit war es genauso. Ich weiß, er ist attraktiv, und wenn er seinen Charme einsetzt, hat keine Frau eine Chance. In London kannst du tun, was du willst, aber nicht hier, Georgie. Nicht in Zaraq, nicht vor der Familie meines Mannes!“
    „Was soll das denn heißen?!“
    Felicity fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Lass es einfach gut sein. Ich will mich nicht mit dir streiten.“ Sie lächelte schwach. „Wahrscheinlich reagiere ich übertrieben. Es war ein anstrengender Tag, nicht nur wegen Dschamila. Karim macht sich Sorgen um die Beduinen, er will mit seinem Vater klären, was sich tun lässt, und mich plagt schon den ganzen Tag das schlechte Gewissen, weil ich dich allein gelassen habe. Ich bin einfach nur müde.“
    „Geh schlafen“, sagte Georgie. „In ein paar Stunden wird Azizah wieder wach.“ Sie sah, wie Felicity blasser wurde. „Warum lässt du nicht Rina heute Nacht das Füttern übernehmen?“
    „Nicht du auch noch!“ Felicity war den Tränen nahe. „Ich will Rina nicht!“
    „Dann übernehme ich das. Du brauchst deinen Schlaf, du siehst wirklich erschöpft aus. Ich nehme das Babyfon mit, du ruhst dich aus, und morgen machen wir uns einen schönen Tag zusammen.“ Sie sah, wie Felicity an ihrer Lippe kaute. Anscheinend hatte sie morgen andere Pflichten zu erledigen. „Oder übermorgen. Du kannst ja nichts dafür, dass der zukünftige König ausgerechnet bei meiner Ankunft zur Welt kommt.“
    Als Georgie schließlich zu ihrem Zimmer zurückging, sah sie Ibrahim auf dem Balkon stehen. Er starrte auf die Wüste hinaus, die er so verabscheute. Er drehte sich nicht zu ihr um, aber sie wusste, dass er sie gehört hatte. Sie sah es daran, wie er die Schultern jäh straffte.
    Sie hätte seine Aufforderung zu einem Glas Champagner annehmen sollen. Aber es gab mindestens hundert gute Gründe, warum sie es nicht getan hatte.
    Georgie zog die Schuhe aus, löste den Zopf und knöpfte die Knopfleiste an dem Kleid auf. Während sie sich das grässliche Rouge und den Kajalstift vom Gesicht wusch, zählte sie im Kopf die Gründe auf: Sie war wegen ihrer Schwester gekommen. Es wäre respektlos gegenüber dem König gewesen …
    Sosehr sie auch überlegte, mehr fiel ihr nicht ein. Zwar sagte ihr der Verstand, dass sie richtig gehandelt hatte, aber ihr Herz war da anderer Meinung.
    Sie massierte noch Melissenöl auf ihre Schläfen, dann nahm sie das Babyfon und verließ ihre Suite, um zu Ibrahim auf den Balkon zu gehen.
    Er drehte sich nicht zu ihr um, und sie hatte es auch nicht wirklich erwartet.
    „Ich entschuldige mich.“
    Er schüttelte den Kopf und füllte ein Glas für sie mit Champagner. „Dazu besteht keine Notwendigkeit. Ich hätte dich nicht in eine derartige Situation bringen dürfen.“ Der schwierigste, komplizierteste Mann, den sie kannte, sah ihr direkt in die Augen, und sie wünschte, sie könnte in diesen Augen lesen. „Du schuldest mir nichts, Georgie.“ Er sah auf das Babyfon in ihrer Hand. „Und deiner Schwester bist du auch nicht verpflichtet.“
    „Ich passe nur für heute Nacht auf meine Nichte auf.“
    „Das meinte ich nicht … Zwischen euch ist eine gewisse Spannung zu bemerken.“
    „Wir lieben einander.“
    „Das weiß ich. Trotzdem …“ Er konnte es nicht wirklich erklären. „Ihr beide haltet immer etwas voreinander zurück.“
    „Du irrst.“
    „Möglich“, gab er zu. „Aber manchmal klärt ein Gewitter die Luft. Hast du das Gefühl, ihr etwas zu schulden?“ Er fragte so sanft, so verständnisvoll. Und Georgie nickte, gleichzeitig erleichtert und beschämt. Das hatte sie noch nie vor einem anderen Menschen zugegeben. Doch genau wie an dem Abend in dem Nachtklub brachte Ibrahim es mit wenigen Worten fertig, ihr die Tränen in die Augen zu treiben.
    „Sie hat mir unendlich viel geholfen.“
    „Hast du ihr dafür gedankt?“
    „Natürlich.“
    „Dann bist du quitt mit ihr“, sagte er, auch wenn er vermutete, dass es lange nicht so simpel war. „Schüttle das Schuldgefühl endlich ab, Georgie.“ Er lächelte. „Und komm stattdessen mit mir ins Bett … Das Letzte war nur ein Witz.“
    Er erinnerte sich … Georgie schluckte. Er trat vor sie, und sie sah, wie er tief einatmete, und wusste, dass er ihren Duft suchte, als er den

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