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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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möchte Tante sein, nicht Kindermädchen. Also habe ich Felicity gesagt, dass ich bereits etwas vorhabe.“ Sie verdrehte die Augen. „Jetzt muss ich mir nur noch aussuchen, was.“
    „Du kannst nicht auf eine solche Tour gehen.“ Er schüttelte den Kopf. „Das wäre ja so, als würdest du mich zum Essen einladen und ich muss dann das fertige Essen mitbringen.“ Nach dem Gespräch mit seinem Vater war er wütend, er fühlte sich eingeengt und rastlos. „Ich zeige dir die Wüste.“
    „Das halte ich für keine gute Idee.“ Georgie konnte sich Felicitys Reaktion bestens vorstellen.
    „Es ist sogar eine sehr gute Idee.“ Zwei Tage in Zaraq hatten ausgereicht, und das Heimweh war verpufft. Zwei Tage, und Ibrahim wusste wieder genau, weshalb er weggegangen war. „Du solltest dir die Wüste ansehen. Und ich auch.“ Er würde sich den Dämonen stellen. Die Wüste rief nicht, sie war keine Person. Und er fürchtete sie nicht. Er würde den Tag mit Georgie verbringen, und dann würde er abreisen. „Ich sage Bescheid, dass man die Pferde für uns satteln soll.“
    „Ich hatte eine einzige Reitstunde in meinem Leben, und das ist schon zehn Jahre her. Da verlasse ich mich lieber auf einen Bus mit Klimaanlage.“
    „Dann fahren wir mit dem Jeep.“
    „Hör zu, Ibrahim, meine Schwester würde es nicht gutheißen, und das hat nichts mit …“ Sie brach ab. Was sprach eigentlich dagegen, sich mit ihm die Wüste anzusehen? Vor allem bei dem, was er als Nächstes sagte.
    „Du musst mir allerdings versichern, dass du die Finger von mir lässt.“ Er lächelte. „Sonst sind unsere Seelen nämlich auf immer verbunden.“ Er verdrehte die Augen. „Natürlich sind diese Mythen reiner Unsinn, man muss sich ja nur meine Eltern ansehen. Trotzdem, nur für den Fall … wir sollten kein Risiko eingehen.“
    „Ich denke, ich kann mich beherrschen.“ Sie erwiderte sein Lächeln. „Sooo unwiderstehlich bist du auch wieder nicht.“
    „Lügnerin.“ Sein Lächeln wurde breiter. „Dich spare ich mir für London auf.“
    Seltsam, seine Bemerkung ärgerte sie nicht, sondern wärmte sie sogar. Die Vorstellung, dass sie sich wiedersehen würden …
    „Ruf Felicity an und sage ihr, dass du eine Tour mit einem erfahrenen Reiseleiter gebucht hast.“
    Statt unzähliger erwarteter Fragen hörte Georgie von ihrer Schwester nur schuldige Erleichterung.
    „Was, wenn sie es herausfindet?“ Fragend schaute sie nach dem Telefonat zu Ibrahim.
    „Wie sollte sie es erfahren?“
    „Das Personal …?“
    „Ich werde dich aus dem Palast schmuggeln“, versicherte er. „Ich lasse einen Lunchkorb für mich packen. Sie packen immer genug für eine ganze Armee ein. Und sie sind daran gewöhnt, dass ich rausfahre.“
    „Bist du sicher?“
    Nein, eher nicht. Er war sich bei gar nichts mehr sicher, am allerwenigsten bei Georgie. „Ich würde gern den Tag mit dir verbringen.“
    Das war das Einzige, dessen er sich sicher war.

7. KAPITEL
    Ibrahim runzelte die Stirn, als Georgie zu ihm in den Jeep kletterte.
    Caprihosen, T-Shirt und flache Pumps waren nicht unbedingt das, womit er gerechnet hatte, als sie sagte, dass sie sich umziehen würde.
    „Geh und hole dir eine Djellaba von deiner Schwester.“
    „Die ziehe ich nicht an! Außerdem heißt es in dem Touristenführer …“
    „Der ist für Touristen“, fiel er ihr ins Wort. „Wir fahren in die richtige Wüste. Du wirst dir einen bösen Sonnenbrand holen.“
    „Ich hab mich mit Sonnenschutz eingecremt.“
    „Fein, nur weck mich heute Nacht nicht auf und jammre mir die Ohren voll.“ Ibrahim änderte seine Meinung und grinste hinreißend. „Andererseits … aufwecken kannst du mich ruhig, nur erwarte kein Mitleid von mir.“
    Georgie schluckte. Sie flirteten. Von einem Tag in der Wüste zusammen mit Ibrahim hätte sie nie zu träumen gewagt. Vor allem mit einem Ibrahim, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Er war angezogen wie ein Mann der Wüste, in weißer langer Robe, eine Kufiya auf dem Kopf und offene Ledersandalen an den Füßen.
    Sie fuhren mehrere Meilen, bis die Straße aufhörte. Dann lenkte Ibrahim den Jeep in die Dünen, jagte über sie hinweg, hinauf und hinunter, wie ein Surfer über die Wellen. Es war unsinnig gewesen, die Wüste zu fürchten, sagte er sich, denn sie bestand nur aus Sand und Märchen.
    Er hielt den Jeep bei einem großen Canyon an, in dem es außer ein paar verdorrten Büschen nichts gab.
    „Das ist es also?“ Georgie wunderte sich, mit welcher Wucht

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