Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
Vom Netzwerk:
seine Präsenz, ohne aufzuschauen. Sie wollte ihn auch nicht ansehen, weil sie kein weiteres Bild in ihrer Erinnerung haben wollte, das sie doch nur wieder auslöschen musste.
    „Ich bin der Kunde. Ich habe den Termin von meiner Sekretärin ausmachen lassen.“ Die Details waren unwichtig. „Ich muss mit dir reden.“
    „Es ist besser, wenn wir es nicht tun.“
    „Fühlst du dich besser ohne mich?“ Er konnte sehen, wie sie blass wurde, und machte sich Sorgen, weil sie ihm so dünn erschien.
    „Ich bin nicht zum Reden bereit.“ Sein Duft und seine Anwesenheit überwältigten sie. Sie wollte nichts anderes, als sich in seine Arme werfen.
    „Dann hör einfach nur zu.“ Ibrahim schluckte. „Ich wäre stolz, wenn du meine Frau werden würdest.“
    „Aber?“, hakte sie nach.
    „Es gibt kein Aber.“
    Sie war sicher, dass es ein aber gab. Sie sah in seine Augen, sah dort den Schmerz und wusste, wie sehr er sie vermisst hatte. „Du liebst dein Land, Ibrahim. Du willst dort sein. Ich kann es dir ansehen, kann es fühlen. Ich weiß es …“
    „Nein.“
    „Doch.“
    Sie hatte recht. Es war wie ein Fluch, der auf ihm lastete. Doch er konnte beides haben, dessen war er sicher. „Wir leben hier. Ich fliege zurück, wenn etwas zu erledigen ist oder um meine Familie zu sehen. Aber unser Zuhause ist hier.“
    Alles in ihr schrie danach, Ja zu sagen, seinen Antrag anzunehmen und seine Frau zu werden. Doch sie war lange nicht mehr so impulsiv wie früher. „Fliege ich dann mit dir zusammen zurück?“
    Er zögerte einen Moment, bevor er den Kopf schüttelte. „Es wird einen Aufstand geben, wenn deine Vergangenheit bekannt wird. Aber du bist dann hier, ich werde dich davor beschützen.“
    „Ich benötige deinen Schutz nicht, denn es wird nicht passieren.“
    „Ich biete dir an …“
    „Eine halbe Prinzessin zu sein“, beendete sie beißend seinen Satz. Ihre bittere Stimme überraschte sie selbst, doch der Ärger war unbestreitbar da, tief in ihr, schwarz und glühend heiß. Genau wie die Wahrheit unter der glänzenden Oberfläche seines Antrags. „Ich bin mehr wert.“
    „Du wirst hier alles von mir bekommen, was du nur willst.“
    „Nur kannst du mich eben nicht mit in deine Heimat nehmen. Ich kann nicht dort leben, so wie meine Schwester …“
    „Du willst im Palast leben?“ Auch er klang jetzt bitter. „Du willst den Luxus?“
    „Genau. Wenn ich dich heiraten soll, will ich alles.“
    „Das ist nicht die Frau, die ich zu kennen glaubte …“
    Auf eine solche Bemerkung war sie vorbereitet. „Richtig, ich bin nämlich besser als sie. Und mit jedem Tag werde ich noch besser. Vor einem Monat hätte ich sofort Ja gesagt … Herrgott, wahrscheinlich noch vor einer Woche. Ich hätte die Krumen angenommen, nur um mit dir zusammen zu sein … Jetzt nicht mehr.“
    „Das kann man wohl kaum Krumen nennen.“ Er bot ihr alles an, was er konnte. Er würde praktisch die Hälfte seines Lebens in einem Flugzeug verbringen, nur um mit ihr zusammen zu sein.
    „Ich will keinen Mann fürs Wochenende. Ich will keinen begrenzten Zugang zu einer Familie, die mich verachtet. Ich will nicht die Frau des Prinzen eines Landes sein, das mich nicht akzeptiert.“ Sie blickte ihm direkt in die Augen, um ihre nächste Forderung vorzubringen. „Und nenne mich nie wieder zerbrechlich. Ich brauche mich nicht vor meiner Vergangenheit zu verstecken, und ich brauche deinen Schutz nicht. Wenn ich deine Frau werden soll, dann will ich alles – den Palast und die Wüste … und manchmal will ich auch nach London zurückkommen.“ Jeden Satz brachte sie jetzt mit mehr Überzeugung hervor. „Ich will alles, und ich habe es verdient. Wenn du nicht alles mit mir teilen kannst, dann will ich diese Hälfte, die du mir anbietest, nicht. Dann bin ich allein besser dran. Ich bin lieber mein eigener Herr als eine Ehefrau im Exil.“
    „Ist das etwa ein Nein?“
    „Und ob!“
    „Alles, was ich dir geben kann …“
    „Spare es dir für die Frau auf, die dein Vater für dich aussucht, Ibrahim“, fiel Georgie ihm ins Wort. „Gib es deiner Jungfrau.“ Sie spie die Worte regelrecht aus. „Ganz gleich, was du ihr auch beibringen wirst … sie wird nie so gut sein wie ich.“
    Das Problem mit Worten ist, dachte sie, als Ibrahim aus ihrem Laden stürmte, dass sie meist unüberlegt heraussprudeln und man sie nicht mehr zurücknehmen kann.
    Sie wollte ihm nachrennen, wollte erklären, doch das würde sie nicht tun. Sie war

Weitere Kostenlose Bücher