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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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vertrauten Umgebung arbeiten konnte, würde sie sich wieder vollkommen sicher fühlen.
    Für einen Moment blieb Amanda auf dem Kopfsteinpflaster stehen und genoss die warme, nach Blüten duftende Abendluft. Aus der Ferne hörte sie leise Musik. Dies war noch schöner als das Buenos Aires ihrer Träume. Und tanzte dort wirklich ein Paar auf der Straße?
    „Tango, das Herzblut Argentiniens“, erklärte Nero mit seiner tiefen, leicht heiseren Stimme. Amandas Herz raste so schnell und hart, dass sie fürchtete, Nero könnte es hören. Schnell trat sie einen Schritt zurück. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren!
    Dies war erst der Anfang ihres argentinischen Abenteuers, und der Verlauf dieser Reise versprach so aufregend und überraschend zu werden wie Neros Heimatland.

5. KAPITEL
    „Gute Nacht.“ Amanda nickte Nero kühl zu und stieg die Treppe zum Hoteleingang hinauf. Auf keinen Fall durfte er merken, wie sehr sie ihn begehrte.
    Hartnäckig hielt sie ihren Blick auf die breite Holztür gerichtet. Nero hatte das Hotel perfekt ausgewählt. Zusammen mit dem Tangotanz in den Straßen verliehen die alten Kolonialbauten diesem Viertel einen unwiderstehlichen Charme.
    Sie schnappte nach Luft, als Nero sie zurückhielt.
    „Wollen Sie nicht noch bleiben und den Tänzern zuschauen?“
    Unwillkürlich sah Amanda zu dem Paar, das selbstvergessen im Licht der Straßenlaternen tanzte. Versunken in der erotischen Welt des Tangos, schauten sie einander verliebt in die Augen. Dies ist wohl die schönste Art, miteinander zu tanzen, dachte Amanda.
    „Etwas weiter die Straße hinunter ist eine Milonga, ein Tanzlokal, sogar ein sehr bekanntes“, erklärte Nero. „Bestimmt üben die beiden für Ihren Auftritt heute Abend.“
    „Ich würde sie gern tanzen sehen“, murmelte Amanda, fasziniert vom Können des Paares.
    Die zierliche Tänzerin hatte sich so weit in den Arm ihres Partners zurückgelehnt, dass ihr langes Haar fast das Pflaster berührte. Ihr tief ausgeschnittenes, dramatisches Kleid schien eigens für eine lange Tanznacht gemacht.
    Wie sie die Frau um ihr Selbstvertrauen und ihren perfekten Stil beneidete! Die Tänzerin trug die höchsten Absätze, die man sich vorstellen konnte. Ihr Kleid war nur ein Hauch von schwarzer Seide und umschmeichelte ihren schönen dunklen Körper.
    Der Mann war größer, aber genauso schlank und kraftvoll. Er führte seine Partnerin, als würde er allein ihren Tanz bestimmen, bis sie dann plötzlich ihre Beine um ihn schlang. Amanda verstand die Botschaft sofort: Eine Frau mit dem nötigen Selbstvertrauen konnte jeden Mann zähmen.
    Richtig, dachte sie. Aber nicht ich. Nicht diesen Mann. Sie warf Nero einen verstohlenen Seitenblick zu und seufzte leise. Dann wandte sie sich um und folgte dem Kofferträger ins Hotel.
    „Wollen Sie später mit mir zum Tanz gehen?“
    Amanda stoppte abrupt. Sie musste sich verhört haben! Mit zitternden Knien drehte sie sich um. „Entschuldigung, was haben Sie gerade gesagt?“
    „Aber vielleicht sind Sie ja zu müde, um heute Abend noch auszugehen“, sagte Nero mit einem ironischen Lächeln und sah sie herausfordernd an.
    Bei Amanda leuchteten alle Warnsignale auf. Aber war es nicht genau das, was sie gewollt hatte?
    Sie sehnte sich danach, mehr von Buenos Aires zu sehen. Und Nero hatte selbst gesagt, der Tango wäre das Herzblut der Stadt.
    „Solange ich nicht selbst tanzen muss“, erwiderte sie.
    „Keine Sorge. Ich habe Sie schon tanzen sehen“, gab er trocken zurück. „Dann hole ich Sie um zehn Uhr ab.“
    Was habe ich nur getan? fragte sich Amanda, während sie zusah, wie Nero in seinen Wagen stieg und losfuhr. Nur eins war sicher: Dieses Spiel war viel anspruchsvoller als alles, was sie bisher erlebt hatte.
    Als Amanda in ihrem Zimmer die Koffer auspackte, wurden ihre Probleme nur noch größer.
    Sie hatte ausreichend Reitkleidung eingepackt, einen alten, wenig schmeichelhaften Badeanzug, der mehr bedeckte als enthüllte, dazu Jeans, Turnschuhe, Stiefel, einen Stapel T-Shirts, vernünftige Unterwäsche und einige Pullover. Und für den Fall, dass sie einen offiziellen Termin wahrnehmen musste, hatte sie in der letzten Minute noch einen adretten engen Rock, Schuhe mit breiten Absätzen und eine maßgeschneiderte Bluse in den Koffer gesteckt, dazu eine passende Jacke.
    Für ein Meeting wäre sie damit perfekt gekleidet. Doch ein Tango-Kleid war das bestimmt nicht!
    Aber wozu brauche ich ein Tango-Kleid? rief Amanda sich rasch zur Ordnung. Als

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