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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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wird“, sagte er ernst, bevor er sich Sergej zuwandte.
    „Sie will dich sehen, Grigori. Vielleicht kannst du sie ja zur Vernunft bringen.“
    Dann drehte Sergej sich müde zu Hannah um. „Es ist spät. Komm, lass uns nach Hause fahren.“
    Nach Hause. Das zumindest klang ermutigend. Wortlos folgte Hannah ihm aus dem Krankenhaus zum Auto.
    Als sie im Penthouse ankamen, zog Sergej Hannah in seine Arme, noch bevor er das Licht angeknipst hatte. Er küsste sie so sehnsüchtig und verzweifelt, dass es sie tief berührte. Vorbehaltlos schmiegte sie sich an ihn und legte all ihre Liebe in die Erwiderung dieses Kusses.
    Doch plötzlich schob er sie weg, ging zum Fenster, wandte ihr den Rücken zu und starrte hinaus in die Nacht. Hannah lehnte sich mit Tränen in den Augen gegen die Tür.
    „Was ist los, Sergej?“
    „Es ist immer das Gleiche“, antwortete er müde und strich sich durchs Haar. „Es ändert sich nie.“
    „Ich verstehe gut, warum du im Moment so schwarz siehst …“
    „Nein, du hast keine Ahnung“, fiel Sergej ihr ins Wort. „Keine Ahnung, wie das ist, wenn man seiner Vergangenheit nicht entkommen kann … der Person, die man einmal war. Die dich wie ein Gespenst verfolgt.“ Er lachte verbittert. „Varya fühlt genauso. Dieses Gespenst lässt dich nie in Ruhe. Du hast ja keine Ahnung, was wir gesehen haben, was wir getan haben! Du hast ja keine Ahnung!“
    „Nein“, erwiderte Hannah leise, „du hast recht. Ich weiß es wirklich nicht.“
    Er atmete tief ein. „Tut mir leid. Ich hätte dich nicht anschreien sollen. Ich hätte nicht erwarten dürfen, dass du es verstehst.“
    Aber ich will es doch verstehen! Schließ mich nicht wieder aus, Sergej, wollte sie sagen … Doch sie bekam nicht die Möglichkeit, weil in diesem Moment Sergejs Handy klingelte.
    Von einer dumpfen Vorahnung beschlichen, beobachtete Hannah mit angehaltenem Atem, wie Sergej das Gespräch entgegennahm und angespannt lauschte.
    „Vielen Dank“, sagte er schließlich förmlich und beendete das Gespräch.
    „Was ist …?“
    „Entschuldige mich bitte“, bat er gefährlich sanft und verließ das Zimmer.
    Als er die Tür zum Schlafzimmer leise hinter sich zuzog, hatte Hannah das Gefühl, dass irgendetwas Schreckliches passiert war.

13. KAPITEL
    Sergej starrte blind zum Schlafzimmerfenster hinaus, während er im Geiste immer wieder die Worte des Privatermittlers hörte.
    Sie wünscht keinen weiteren Kontakt. Es tut mir leid.
    Alyona wollte ihn nicht sehen. Sie wollte ihm nicht einmal eine E-Mail schreiben. Sie wünschte keinerlei Kontakt. Nachdem er sie über zwanzig Jahre vermisst, ein Jahr nach ihr gesucht und sie sein ganzes Leben lang geliebt hatte, war es unerträglich, so schroff und unbarmherzig zurückgewiesen zu werden.
    Er sank auf die Bettkante und barg das Gesicht in den Händen. Vor allem war es unerträglich, überhaupt gehofft zu haben. All die Jahre hatte er sich diese Hoffnung verboten und deshalb ganz bewusst nicht nach seiner Schwester gesucht. Bis er Hannah kennengelernt hatte. Hannah mit ihrem anrührend optimistischen Lächeln, die die Welt durch eine so lächerlich rosarote Brille sah. Hannah hatte ihn veranlasst zu hoffen, wieder an so etwas wie ein Happy End zu glauben.
    Für Menschen wie ihn gab es kein Happy End. Die Vergangenheit würde ihn sein ganzes Leben lang einholen. So reich und gesellschaftlich geachtet er jetzt auch sein mochte, er blieb das ungewollte Kind nicht-existenter Eltern, von der Großmutter ins Waisenhaus abgeschoben, das nach einer unrühmlichen Karriere in einer Straßengang schließlich sogar wegen Raubes im Gefängnis gelandet war. Diese Erfahrungen hatten ihn für immer gezeichnet und unfähig gemacht für ein „normales“ Glück.
    Wie hatte er sich nur erlauben können zu hoffen? Er musste dankbar sein, dass die Erfahrung mit Alyona ihm endgültig diese Illusionen zerstört hatte. Entschlossen stand er auf. Er wusste, was er tun musste, und es schmerzte ihn mehr, als ihm lieb war. Sergej wollte nicht so traurig und wütend sein, aber es war besser, als es unnötig in die Länge zu ziehen in dem Wissen, dass es sowieso keine Zukunft geben konnte.
    Hannah ging ruhelos im Wohnzimmer auf und ab. Wer immer Sergej angerufen hatte, er hatte ihm keine guten Nachrichten überbracht. Und Hannah hatte das schreckliche Gefühl, dass er, sollte er je wieder aus diesem Schlafzimmer herauskommen, ihr sagen würde, es sei vorbei.
    Sie blieb am Fenster stehen, lehnte die Stirn gegen

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