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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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Wärme seiner Schenkel spüren. Doch so tröstlich Oscars Nähe auch war, erweckte sie doch unerfüllbare Sehnsüchte.
    Einerseits fühlte sich Helena durch Isobels Großzügigkeit vom Schicksal bevorzugt, andererseits empfand sie ihre Lage als aussichtslos. Sie hatte zwar ein traumhaftes Vermögen geerbt, wurde dafür jedoch wieder mit dem Mann konfrontiert, in den sie lange Zeit unglücklich verliebt gewesen war und der sie bitter enttäuscht hatte.
    Eine gemeinsame Zukunft für Oscar und sie konnte es nicht geben, das sagte sie sich immer wieder. Sie durfte sich keine Illusionen machen, sondern musste vernünftig bleiben. Doch wie sollte ihr das gelingen, wenn es um den Mann ihres Lebens ging?
    „Tut es noch sehr weh, Helena?“ Oscar führte ihr bedrücktes Schweigen auf die Schmerzen zurück und drückte ihr tröstend die gesunde Hand.
    Ja, ich leide unbeschreiblich, Oscar, aber den wahren Grund dafür kennst du nicht, hätte sie am liebsten geantwortet. Doch die Wahrheit behielt sie für sich. „Nein, es spannt nur etwas“, meinte sie und bemühte sich um ein Lächeln.
    Er führte ihre Hand an die Lippen und küsste zärtlich jeden einzelnen Finger. „Jetzt besser?“, fragte er leise und blickte ihr tief in die Augen. Die Zeit schien stillzustehen. Mit einem Mal konnte Helena kaum noch atmen.
    Betont langsam stand Oscar auf, zog sie von ihrem Stuhl hoch und schloss sie in die Arme. Die Leidenschaftlichkeit seines Kusses traf sie völlig unerwartet.
    Das durfte sie nicht zulassen! Sie musste Oscar Einhalt gebieten. Wenn er ein zweites Mal sein gewissenloses Spiel mit ihr trieb, würde sie das nicht überstehen.
    „Oscar!“ Sie stemmte die Hände gegen seine Schultern, jedoch ohne Erfolg. Er lockerte seinen Griff nicht. Sie legte den Kopf zurück und sah zu ihm auf. Ihre Blicke trafen sich, und Helena wusste, dass es für alles zu spät war. Die Leidenschaft zwischen ihnen war stärker als jede Vernunft.
    Er umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen und flüsterte ihr zwischen den Küssen griechische Koseworte ins Ohr. Als Helena sein triumphierendes Lächeln sah, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Oscar hatte wieder einmal sein Ziel erreicht! Diese Erkenntnis gab ihr endlich die Kraft, sich von ihm zu lösen.
    „Nein, Oscar, lass es einfach sein“, sagte sie mit erstickter Stimme. „Wir haben unsere Chance verpasst, eine zweite gibt es nicht.“
    Eine Stunde später saß Helena bereits wieder neben Oscar im Auto, und sie fuhren zurück zum Landhotel. Sie hielt den Kopf gesenkt und kämpfte mit den Tränen.
    Einer ihrer Lieblingsträume der letzten zehn Jahre war Wirklichkeit geworden – Oscar hatte sie geküsst. Doch es war ein kurzes Glück gewesen. Als erwachsene Frau durchschaute sie Oscars Motive. Ursprünglich hatte er sie trösten wollen, doch als er sie erst in den Armen gehalten hatte, waren seine männlichen Instinkte mit ihm durchgegangen.
    Und sie hatte es genossen! Sie hatte sich gewünscht, der Augenblick möge nie vergehen. Es überhaupt zu einer solchen Situation kommen zu lassen, war ein schwerer Fehler gewesen, jetzt musste sie dafür büßen. Während seine Küsse sie in ihrem Innersten aufgewühlt hatten, waren sie für Oscar vermutlich nur eine unverbindliche Zärtlichkeit gewesen. Eine sentimentale Erinnerung an vergangene Zeiten.
    Auch Oscar war in Gedanken versunken. Starr blickte er durch die Windschutzscheibe auf die Straße vor sich. Schon seit sie eingestiegen waren, schwirrten ihm die Gedanken im Kopf herum, und nun war seine Entscheidung gefallen: Das Leben war kurz, und die Zeit war zu kostbar, um sie mit sinnlosem Geplänkel zu verschwenden. Davon würde er Helena überzeugen. Er musste sich etwas einfallen lassen. Denn nichts wünschte er sich mehr auf der Welt, als dass sie ihm wieder vertraute – ihn wieder liebte.
    Still lächelte er in sich hinein, denn er zweifelte nicht an seinem Erfolg. An ihren leidenschaftlichen Gefühlen für ihn hatte sich nichts geändert, das hatte ihre hingebungsvolle Reaktion auf seine Küsse eindeutig bewiesen.

5. KAPITEL
    Drei Wochen später betrat Oscar bereits am frühen Morgen sein repräsentatives Büro, das dank Klimaanlage auch in der warmen Jahreszeit angenehm kühl war. Für den herrlichen Ausblick über die Dächer von Athen hatte er heute keine Augen. Konzentriert erledigte er die letzten Arbeiten und packte dann seinen Laptop in den Pilotenkoffer, in dem Platz für das Nötigste war und der ihn auf all seinen

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