Julia Extra Band 0354
bis zum Wochenende hier. Dann muss ich zu Samias und Sadiqs Hochzeit fliegen. Ich würde dich gern wiedersehen, Julia.“
Damit hatte sie nicht gerechnet! Sie hatte das Gefühl, in einen Strudel geraten zu sein. „Du willst mich wiedersehen?“, fragte sie sicherheitshalber noch einmal nach.
„Wieso nicht?“ Lässig zuckte er die Schultern. „Ich habe das Gefühl, wir sind noch nicht fertig miteinander.“
Julia lächelte geringschätzig. „Du möchtest dich ein paar Tage mit mir amüsieren und dann wieder verschwinden?“
„So drastisch würde ich das nicht ausdrücken. Die erotische Anziehungskraft zwischen uns ist so stark wie damals. Warum sollen wir das nicht ausnutzen, bis unser Verlangen gestillt ist? Das wird vermutlich in einigen Tagen der Fall sein.“
Dieser Kommentar wirkte auf sie wie eine kalte Dusche. Distanziert behauptete Julia: „Ich habe diese Woche sehr viel zu tun. Ob ich noch Zeit für eine … Affäre habe, wird sich herausstellen.“
Er verzog hämisch das Gesicht. „Ich habe nicht vor, die Tage mit dir zu verbringen, sondern eher die Abende und natürlich die Nächte.“
Wie dumm von mir, dachte sie. Natürlich will er sich nicht mit mir unterhalten. Sie stand auf und zog die Decke fest um sich. „Das ist verrückt, Kaden. Die letzte Nacht war …“ Sie biss sich auf die Lippe. „Es hätte nie geschehen dürfen.“
Er kam näher, und sie konnte nicht ausweichen, denn sie war zwischen ihm und dem großen Bett gefangen. Wie groß er war und wie atemberaubend sexy! Mit undurchdringlicher Miene schaute er sie an und streichelte ihr zärtlich über eine Wange. „Es ist aber passiert. Und es wird wieder passieren. Ich hole dich heute Abend um sieben bei dir zu Hause ab.“ Er ließ sie los und ging zur Tür.
„Was bildest du dir eigentlich ein, du …?“
„Ich bilde mir gar nichts ein, ich weiß es einfach, Julia.“ Fragend zog er eine Augenbraue hoch. „Sagtest du nicht, du hättest viel zu tun? Dann solltest du dich langsam auf den Weg machen. Deine Sachen hängen im Schrank. Nimm dir, was du sonst noch brauchst. Unten wartet ein Wagen auf dich. Du musst dem Chauffeur nur sagen, wohin du möchtest. Bis später.“ Kaden verließ das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
Es fiel ihm sehr schwer, Julia zurückzulassen. Viel lieber hätte er sie wieder verführt. Immer wieder. Sie sah unglaublich sexy und erfüllt aus nach dieser langen leidenschaftlichen Nacht.
Seine innere Stimme riet ihm, sein Wiedersehen mit Julia zu vergessen und so schnell wie möglich zu fliehen. Doch er ignorierte diesen Impuls. Er musste Julia wiedersehen.
Natürlich war ihm bewusst, dass er sich gerade sehr chauvinistisch aufgeführt hatte. Er hatte eben einfach Angst gehabt, sie könnte ihn abweisen, wenn er ihr die Möglichkeit gegeben hätte, den Mund aufzumachen.
Seltsam, dass er seine ehemalige Geliebte noch immer so heftig begehrte. Aber nach zwei, drei weiteren gemeinsamen Nächten war das Verlangen sicher gestillt, da war er sich sicher. Allerdings hatte diese Geliebte ihn schon einmal so verhext, dass er darüber fast seine Pflichten vergessen hätte. Wütend verzog er das Gesicht. Als er schließlich die wartende Limousine erreichte, hatte sich seine Miene noch mehr verfinstert.
Auch Julia war wütend. Mit welcher Arroganz Kaden über ihre Zeit verfügte, war wirklich unerhört! Doch insgeheim freute sie sich auf das Wiedersehen mit ihm und hoffte auf weitere Nächte voller Leidenschaft. Verträumt sah sie vor sich hin.
Schließlich riss sie sich zusammen und ging ins Badezimmer. Dort hatte Kaden kurz vor ihr geduscht. Sein Duft hing noch in der Luft und erinnerte Julia an früher, als sie oft gemeinsam unter der Dusche gestanden hatten. Der Gedanke an ihre letzten Tage und Wochen in Burquat ließ sie frösteln.
Einige Zeit vor dem geplanten Abreisetermin nach London, wo sie ihr Studium abschließen wollte, waren sie und Kaden von einem Ausflug in die Wüste zurückgekehrt, wo sie ihren Geburtstag gefeiert hatten. Sie war unglaublich verliebt in Kaden und sicher, dass er ihre Gefühle erwiderte. Jedenfalls versicherte er ihr immer wieder, dass er sie liebte. Doch dann kamen Julia Zweifel.
Sie erinnerte sich noch ganz genau daran, wie er sich nach ihrer Ankunft in Burquat von ihr entfernt hatte. Abergläubisch hatte sie sich gewünscht, er würde sich noch einmal umdrehen und ihr zulächeln. Doch das war nicht geschehen. Ein schlechtes Zeichen! Dieses Bild, wie Kaden davonging,
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