Julia Extra Band 0354
zufriedenes Lächeln. Plötzlich fühlte er sich wieder völlig ruhig und gelassen und versagte sich dieses Gefühl auch nicht. Als Julia sich ihm endlich zuwandte und ihre Blicke sich trafen, reagierte sein Körper sofort verräterisch.
„Kaden?“
Ihre Blicke verschmolzen. Plötzlich bedurfte es keiner Worte mehr. Julia und er befanden sich in ihrer eigenen Welt, zu der niemand sonst Zutritt hatte.
Warum schaut er mich an, als wären wir wieder Teenager und er wollte die Geheimnisse meiner Seele enthüllen? überlegte Julia verträumt.
Erst als Kaffee und Likör serviert wurden, riss das laute Geklapper Julia und ihn aus der magischen Trance. Abrupt umfasste er Julias Hand und stand auf.
Erschrocken schaute Julia um sich. Ein Paar hatte sich bereits entschuldigt und den Tisch verlassen. Kaden zog sie hoch. Was sollte sie tun? Die Leute schauten schon.
„Was fällt dir ein, Kaden? Das Dinner ist noch nicht vorbei.“
Seine Augen waren so dunkel, dass Julia darin hätte ertrinken mögen.
„Für uns schon. Ich kann keine Minute länger neben dir sitzen, ohne dich zu berühren.“ Energisch zog er sie hinter sich her. Schon hatten sie den Saal hinter sich gelassen. Als Julia ins Stolpern geriet, hob Kaden sie einfach hoch und trug sie fort.
„Kaden!“, stieß sie entsetzt hervor, musste aber zugeben, dass es ziemlich aufregend war, ohne Umschweife von ihrem Liebhaber entführt zu werden. Erst im Schlafzimmer setzte er sie wieder ab und drängte sie an die geschlossene Tür.
„In den kommenden Stunden müssen wir noch genug Pomp und steifes Zeremoniell über uns ergehen lassen. Aber jede freie Minute verbringen wir hier. Darum geht es an diesem Wochenende für uns.“
Die verzweifelte Sehnsucht, das heiße Begehren in seinem Blick besänftigten sie. Auch sie wollte keine Sekunde länger warten, mit diesem wunderbaren Mann wieder eins zu werden. Nur das Hier und Jetzt zählte.
„Worauf wartest du dann noch?“, fragte sie frech und küsste ihn.
Stunden später stand Kaden an der Balkontür und ließ den Blick über die Stadt schweifen, die wie ein mit funkelnden Juwelen bestickter Teppich vor ihm lag. Mächtige Minarette reckten sich neben modernen Gebäuden in den Nachthimmel. So würde es auch bald in Burquat aussehen. Den Grundstein dazu hatte er bereits gelegt, doch es lag noch viel Arbeit vor ihm.
Kaden seufzte tief auf und wandte sich zu der nur spärlich zugedeckten Frau um, die friedlich im zerwühlten Bett schlief. Ihr sexy Anblick erregte ihn erneut. Hilflos verzog er das Gesicht. Er hatte sie direkt an der Tür genommen, weil er keine Sekunde länger warten konnte, eins mit Julia zu werden. Immer wieder hatte er sich in ihr verloren, bis sie beide erschöpft eingeschlafen waren. Mit keiner anderen Frau hatte er je so unglaubliche Höhepunkte erlebt.
Nur mit der jungen Julia war sein Liebesleben ähnlich erfüllt gewesen.
Er hatte das Gefühl, sich im Kreis zu drehen und unaufhaltsam immer wieder an den Anfang zurückzukehren.
Julia erwachte langsam und schlug die Augen auf. Kaden schaute sie ausdruckslos an. Hinter ihm funkelten die Sterne am arabischen Himmelszelt. Sehnsüchtig erwiderte sie den Blick und streckte bittend eine Hand aus. „Kaden …“
Einen Moment lang starrte er sie wortlos an – die Arme verschränkt, nur mit einer halb zugeknöpften Hose bekleidet. „Ach verdammt, Julia!“, stieß er dann hervor und entledigte sich auf dem Weg zum Bett seiner Hose. Ohne langes Vorspiel drang er in sie ein und versank erneut in ihr.
Als Julia sich am Sonntagmorgen wohlig reckte und streckte und sich suchend nach Kaden umsah, fand sie nur eine Notiz. Kaden war ausgeritten.
Heute sollten die Feierlichkeiten der vergangenen beiden Tage ihren abschließenden Höhepunkt finden, mit vielen Gästen und in Anwesenheit der Medien.
Schlaftrunken stand sie auf, verschwand im Badezimmer und hüllte sich nach der Dusche in einen Bademantel. Das feuchte Haar bändigte sie mit einem zum Turban geschlungenen Handtuch. Auf dem Balkon erwartete sie ein leichtes Frühstück. Eine taufrische Rose in einer kostbaren Kristallvase zierte den Tisch. Kadens Idee war das sicher nicht gewesen.
Kaden und sie konnten noch immer nicht die Finger voneinander lassen. Jeder Versuch, ein Gespräch miteinander zu führen, wurde bald mit Küssen erstickt, die unweigerlich die Leidenschaft anheizten und direkt ins Bett führten.
Julia nahm sich ein Croissant und genoss den Ausblick auf B’harani. Sie fühlte
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