Julia Extra Band 0354
dass auch Kaden endlich nackt vor ihr stand. Als es so weit war, beugte sie sich vor und küsste eine Brustwarze, zog mit den Zähnen spielerisch daran und ließ die Zunge darüber gleiten. Dann widmete sie sich der beeindruckenden Erektion und umfasste sie. Dabei musste sie an mit Seide überzogenen Stahl denken …
„Julia …“
Impulsiv ging sie vor ihm auf die Knie und nahm die Spitze in den Mund. Immer wieder ließ sie die Zunge darübergleiten, bis Kaden das Spiel harsch beendete. „Stopp! Ich kann mich nicht mehr zurückhalten, wenn du weitermachst.“ Energisch zog er sie hoch. „Du hast ja keine Ahnung, wie sich das anfühlt. Ich brauche dich so sehr. Und ich will eins mit dir sein. Jetzt sofort.“
Innerhalb von Sekunden lagen sie auf dem Bett und endlich spürte sie, wie Kaden sie ausfüllte. Immer höher ritten sie auf dem Wellenkamm der Lust, ekstatisch, selbstvergessen, losgelöst von Zeit und Raum, und erlebten einen explosionsartigen Höhepunkt, dessen Schockwellen noch in ihr nachbebten, als Kaden sich längst in ihr verströmt hatte.
Schließlich löste er sich von ihr, legte sich auf die Seite und zog Julia fest an sich. Wahrscheinlich träume ich, dachte sie. Dann schlief sie erschöpft und unendlich glücklich ein.
Kaden lag wach hinter ihr, spürte ihren nackten Po an seiner Männlichkeit und hätte Julia am liebsten gleich noch einmal genommen. Das war ihm bei keiner anderen Frau je passiert.
Schließlich fiel auch er in einen unruhigen Schlaf und wurde von Albträumen geplagt. Er hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu fallen, wie vor einigen Monaten in B’harani, als er Julias Halskette entdeckt hatte. Und dann war er von einer Menschenmenge umringt, die ihn zwang zuzusehen, wie Julia mit einem anderen Mann schlief. Zutiefst verstört und schweißgebadet schreckte er im Morgengrauen aus diesem Albtraum auf.
Schlaftrunken sah er um sich. Julia lag schlafend neben ihm. Am liebsten hätte er sie gleichzeitig an sich gezogen und Reißaus genommen.
Zwei Wochen nach der berauschenden Hochzeitsnacht überlegte Julia, ob sie die nur geträumt hatte. Sie hatten sich seitdem nicht wieder geliebt, und Kaden hatte sich am Morgen danach seltsam kühl verhalten, wohingegen Julia sich fühlte, als habe sie ein Erdbeben erlebt.
Er konnte ihr kaum in die Augen schauen, als er ihr jetzt beim Abendessen mitteilte: „Leider müssen wir wegen der Kommunalwahl nächste Woche unsere Flitterwochen verschieben.“
Hatte sie sich tatsächlich nur eingebildet, den jungen Mann wiederentdeckt zu haben, in den sie sich damals Hals über Kopf verliebt hatte? Der Mann, der ihr hier gegenübersaß, hatte jedenfalls keine Ähnlichkeit mit dem jungen Kaden.
„Das habe ich mir schon gedacht“, antwortete sie steif.
„Ach ja, noch was: Du erhältst ab sofort Unterricht in Landeskunde und höfischem Protokoll, um dich auf öffentliche Verpflichtungen vorzubereiten. Natürlich musst du dir auch möglichst schnell unsere Sprache aneignen.“ Kaden sah sie an und ließ den Blick auf ihrer Hand ruhen. „Warum trägst du deinen Verlobungsring nicht?“
Julia betrachtete den schlichten Ehering an ihrem Finger und errötete, als fühlte sie sich ertappt. „Ich hatte Angst, ihn zu verlieren“, behauptete sie leise, wurde jedoch wütend, als sie seinen skeptischen Blick auffing. Seit zwei Wochen wartete sie Nacht für Nacht darauf, dass Kaden wieder mit ihr schlief. Doch er legte sich erst zu ihr, wenn sie bereits fest eingeschlafen war. Jetzt musste die aufgestaute Frustration heraus!
„Wenn du es unbedingt genau wissen willst: Es passt mir nicht, den Ring zu tragen, den du bereits deiner ersten Ehefrau angesteckt hast!“, sagte sie wütend.
„Wie kommst du denn darauf?“
„Du hast doch selbst gesagt, es wäre der Verlobungsring deiner Mutter, der an die Frau weiterzugeben wäre, die du heiratest. Also habe ich angenommen, dass …“
Kaden schnitt ihr das Wort ab. „Amira hat einen anderen Ring von mir bekommen, und sie hat ihn bei der Scheidung behalten.“ Verärgert presste er die Lippen zusammen. „Sie hat ihn vor einigen Monaten in London versteigern lassen und eine stolze Summe erhalten. Offensichtlich hat sie die großzügige Abfindung, die ich ihr gezahlt habe, bereits durchgebracht.“
Julias Wut löste sich auf. „Warum hast du ihr nicht den Ring deiner Mutter gegeben?“
Kaden fing ihren Blick auf und hielt ihn fest. Wenn sie ihn mit ihren großen hellgrauen Augen so anschaute wie jetzt,
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