Julia Extra Band 159
"
Sie hoffte, daß Mark und Andrea ihr diese Lüge verzeihen würden.
„Aber das wird sich ändern. Du kannst in den nächsten Tagen mit einem Anruf meines Anwaltes rechnen", erklärte sie schlussendlich. „Ich will die Scheidung, und zwar sofort!" Maggi drehte sich um und öffnete die Wagentür.
„Wenn die Hölle gefriert ..." Die Wut in Adams ruhiger Stimme drang in ihr Ohr.
Sie wollte ein für allemal frei von diesem Mann sein!
Das letzte, was sie von ihm sah, war, daß eine Frau ihn um ein Autogramm bat ...
8
„Maggi, Liebes, was geht hier vor?"
Sie blickte vom Küchentisch auf, der mit Noten bedeckt war, und hörte auf, Gitarre zu spielen. Musik half ihr, der Realität zu entkommen. Bis auf ein Telefonat mit dem Anwalt, hatte sie seit dem letzten Treffen mit Adam nichts anderes getan, als Gitarre zu spielen.
Die Hölle war zugefroren!
Maggi lächelte ihren Vater an. „War der Song so schlecht?" fragte sie unschuldig.
Er antwortete mit Kopfschütteln. „Hast du die Zeitung schon gelesen?"
„Als ich kam, war sie noch nicht geliefert. Vielleicht hat Mama sie ..."
„Ich bin nicht auf der Suche nach der Zeitung, Maggi", erklärte er ungeduldig. „Ich weiß, wo sie ist. Aber wie alle anderen auch würde ich gerne wissen, was hier los ist."
Maggi sah, daß ihr Vater sehr angespannt war. Und die Tageszeitung schien die Antwort darauf zu sein ... „Ich habe sie nicht gelesen", antwortete Maggi langsam, während sie die Gitarre auf den Tisch legte.
„Dann solltest du das nachholen", entgegnete er bestimmt.
Ihre Befürchtungen wurden bestätigt, als sie die beiden Fotos auf der Titelseite des Blattes sah. Vorher und Nachher hieß es dort. Es hatte sie also doch jemand erwischt!
Das erste zeigte sie und Adam, wie sie lächelnd im Café saßen. Maggi erinnerte sich; es war der Moment, in dem sie sich beide bei Sally entschuldigten, daß sie kein Essen bestellten. Sally war natürlich auf dem Bild nicht zu sehen, und man hatte den Eindruck, daß Maggi und Adam sich gegenseitig anlächelten.
Das Foto danach kam der Wirklichkeit viel näher. Es zeigte Maggi, die mit großen Schritten und voller Wut zur Kreuzung ging. Ihr schwarzes Haar wehte. Adam, der ihr folgte, war in einiger Entfernung zu sehen.
Wie konnte der Fotograf von dem Treffen gewußt haben? Sie hatte es ja selber erst kurz vorher von Adam erfahren. Adam ... Konnte er verantwortlich dafür sein? - Zutrauen würde sie es ihm.
Trotz des Verdachts blickte sie besorgt zu ihrem Vater und
sagte: „Ich habe keine Ahnung, wie jemand diese Fotos machen konnte."
„Ach, Maggi, es geht nicht um die Fotos!" seufzte er. „Was ich eigentlich ... Ich meine, Adam ist wieder in dein Leben getreten, oder?" Ihr Vater runzelte die Stirn. „Und das nach allem, was du über ihn gesagt hast."
„Zwischen uns ist nichts! Adam ist nicht wieder in mein Leben getreten!" schrie Maggi aufgebracht. „Das zeigen die Fotos doch ganz deutlich. Außerdem wird er nicht lange durchhalten. Wir wissen doch, daß es nicht lange dauert, bis er sich langweilt. Dann wird er von selber wieder verschwinden!"
„Beruhige dich, Maggi! " antwortete ihr Vater liebevoll. „Ich habe mich nur gefragt, warum Adam plötzlich wieder aufgetaucht ist."
Sie zuckte mit den Schultern. „Es muß wegen des Albums sein, das er mit mir zusammen aufnehmen möchte. Ansonsten sind mir seine Gründe ein ebenso großes Rätsel wie euch."
Verärgert zog ihr Vater die Augenbrauen hoch. „Er hat schon jetzt reichlich Unruhe gestiftet. Mark hat heute morgen angerufen. Als dein Agent ist er natürlich mit Anrufen überschüttet worden. Die Anfrage nach Interviews mit dir ist sehr groß. Keine Sorge!" beruhigte er Maggi, die von Panik ergriffen wurde. „Mark hat sich um alles gekümmert. Du mußt dich nur darauf gefaßt machen, daß es hier in der nächsten Zeit etwas turbulent zugehen wird."
Womit ihr Vater vollkommen recht hatte. Kurz nachdem er die Warnung ausgesprochen hatte, begann das Telefon zu klingeln. Um den störenden Anrufen zu entgehen, legte er nach einer Weile den Hörer daneben.
Als er aber zur Praxis fahren wollte, erwartete ihn eine Gruppe von Journalisten an der Pforte, die sich offenbar auf jeden stürzten, der das Grundstück der Fennells verließ. Nach einem kurzen Gespräch konnte Dr. Fennell ungehindert in seinem Auto zur Praxis fahren.
Maggi fühlte sich wie eine Gefangene. Ihr einziger Trost war, daß es Adam wahrscheinlich noch schlechter erging, da er in den
Weitere Kostenlose Bücher