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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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das. Ich habe dich geliebt ..."
    „Und verlassen", vervollständigte Maggi seinen Satz.
    Adam seufzte tief und schloß für einen kurzen Moment reumütig die Augen. „Du weißt, daß das nicht wahr ist. Nach dem Unfall hat sich das Verhältnis zwischen dir und mir geändert ... "
    „Sicher!" Erneut wurde ihre Stimme laut. „Ich konnte ja nicht mehr gehen!"
    ,,Das habe ich nicht gemeint."
    „Meine Beine waren gebrochen und mein Becken kaputt", erinnerte sie ihn schaudernd. „Ich konnte nicht mehr bei dir sein, nicht mit dir singen und schon gar nicht eine Ehefrau sein!" Bei den letzten Worten entfuhr Maggi ein Schluchzen, denn sie mußte daran denken, wie schnell er einen Ersatz für die Rolle gefunden hatte.
    Und wie sehr hatte sie ihn gerade in der Zeit gebraucht, auch wenn sie keinen Menschen an sich herankommen lassen konnte, ohne Schmerzen zu haben. Das hieß aber nicht, daß sie sich nach seiner Berührung nicht gesehnt hatte. Sehr oft hatte Maggi in der Zeit den Wunsch verspürt, ihn zu lieben - wieder in seinen Armen zu liegen.
    Adam hatte sich statt dessen von ihr ferngehalten. Zumindest schien er sich nicht besonders nach ihr gesehnt zu haben.
    „Das meine ich auch nicht, verdammt noch mal", antwortete Adam schnippisch. „Hör auf, meine Worte zu verdrehen, Magdalena! Die Dinge haben sich verändert, weil ich nicht mehr an dich herankam ..."
    „Ich lag im Krankenhaus und war laufend von Ärzten und Schwestern umgeben."
    „Es hat einmal eine Zeit gegeben, in der auch Hunderte von Ärzten und Krankenschwestern uns nicht gestört hätten."
    Adams Augen glänzten vor Zorn. „Ich kam einfach nicht mehr an dich heran. Jedesmal, wenn ich bei dir war, hatte ich den Eindruck, daß es dir nur noch schlechter ging."
    „Das ist nicht wahr ..." Bei diesem Gedanken zog sie die Augenbrauen zusammen. Die ersten Wochen des Krankenhausaufenthaltes waren ein Alptraum gewesen. Damals hatte sie lieber sterben wollen, als die Qualen zu ertragen. Und nachdem sie von Adams Verhältnis erfahren hatte, gab es für sie keinen Lebenssinn mehr.
    „Aber ich versichere dir, daß es so war, Magdalena. Du hast mich deine Ablehnung deutlich spüren lassen", fügte er bewegt hinzu.
    „War das ein Grund, mich ...? Ablehnung?" wiederholte sie. „Ich habe keine Ablehnung für dich empfunden, Adam." Dafür aber viele andere Gefühle: Angst, ihn zu verlieren, zum Beispiel. Aber Ablehnung? Nein, da war sich Maggi völlig sicher. „Niemals", wiederholte sie fest.
    Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an und fragte langsam: „Nicht einmal für den Unfall?"
    Maggi schüttelte den Kopf, so daß ihr seidenes Haar die Hüfte umspielte. „Für den Unfall habe ich dich nie verantwortlich gemacht. Sogar die Polizei hat bestätigt, daß du nichts hättest tun können, um dem anderen Fahrer auszuweichen."
    „Und was ist in der Zeit danach passiert?" fragte er vorsichtig.
    Was sollte passiert sein? ... Maggi wollte nicht, daß Adam ihr den Schmerz anmerkte. Sie wandte sich von ihm ab.
    „Ich muß gehen. Meine Eltern denken ..."
    „Du bist eine sechsundzwanzigjährige Frau und mußt deinen Eltern keine Rechenschaft ablegen", entgegnete er verächtlich. „Diese Unterhaltung hätte schon vor drei Jahren stattfinden sollen! Warum haben du und Mark noch nicht geheiratet?" fragte er entschlossen. „Und ist meine Vermutung richtig, daß du, nachdem du das Kind verloren hattest, keines mehr bekommen wolltest?"
    Wenn Maggi vorhin geglaubt hatte, ihre Kräfte würden sie verlassen, dann war sie jetzt einer Ohnmacht nahe! Niemand, niemand hatte je dieses Thema angesprochen. Über den Verlust des fünf Monate alten Babys, das sie damals schon deutlich in ihrem Bauch spüren konnte und für das sie die ersten Kleidungsstücke gekauft hatte, war seit dem Unfall nicht ein einziges Mal gesprochen worden.
    Es war Adams Sohn, der sie nachts aus dem Schlaf geholt hatte, für den sie sich gemeinsam Namen überlegt hatten ...
    Ihre Verletzungen waren so stark gewesen, daß sie wahrscheinlich kein Kind mehr gebären konnte.
    Niemand hatte ein Recht, darüber zu sprechen ... !
    Am wenigsten Adam. Adam, der dabei war, als ihr Sohn starb.
    „Falsch geraten, Adam." Aus Maggis Augen sprach der blanke Haß. Sie war fest entschlossen, diesen Mann ebenso zu verletzen, wie er sie verletzte: Und sie wußte, daß Mark ihr einziges Mittel war. „Mark und ich haben nur deshalb noch nicht geheiratet, weil ich ja unglücklicherweise immer noch mit dir verheiratet bin!

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