Julia Extra Band 159
anzuwenden - ich wäre dir sehr dankbar."
„Laß uns einen Deal machen", entgegnete er spitz. „Du bedeckst jetzt deinen verdammten Busen, und ich werde an diesem Treffen teilnehmen."
„Abgemacht." Cass legte sich das Handtuch so um den Hals, daß die Enden ihr bis zur Taille reichten. „Besser so?"
Er nickte kurz. ,,Ich werde mich jetzt umziehen und pünktlich im Eden erscheinen."
„Ich kann warten und dich mit dem Jeep fahren", bot Cass an.
„Willst du damit sagen, daß ich hinfallen könnte, wenn ich zu Fuß ginge?"
Sein Stolz schien verletzt zu sein, weil sie an seine Behinderung gedacht hatte. Offenbar fand er, sie behandle ihn wie einen Invaliden.
Sie sah ihm direkt in die Augen. „Das wäre möglich. Auf diesem steilen, durch den Regen glitschigen Pfad könnte jeder leicht ausrutschen."
Gifford zögerte kurz. „In fünf Minuten bin ich fertig", sagte er schließlich.
Nachdem sie beim Eden angekommen waren und die Einkäufe in die Küche gebracht hatten, gingen Cass und Gifford auf die Terrasse. An einem der Tische saß Veronica mit Jack auf den Knien, während Edith dabei war, Servietten zu falten.
„Was ist Ihnen denn passiert?" fragte die Rothaarige erstaunt, als sie Cass sah.
Diese erzählte kurz von ihrer Panne. „Wie geht es Jack?" erkundigte sie sich dann..
„Er hat seine Mama überhaupt nicht vermißt", erklärte Veronica. „Wir haben uns prächtig amüsiert und die ganze Zeit ,Hoppe-hoppe-Reiter` gespielt." Sie drückte das Baby an sich. „Nicht wahr, mein Herzchen?"
Jack wirkte gar nicht so glücklich.
Auch Edith schien von Veronica genervt zu sein. „Sie kam, kurz nachdem du weg warst", meinte sie zu Cass.
„Ich mußte einfach vor diesen Leuten im Club Sesel flüchten", verteidigte sich Veronica. „Alle redeten nur davon, was der Sturm für Schäden angerichtet hat, wie schlecht die Straßen seien, und alle regten sich über das Baden auf."
„Wieso übers Baden?" wunderte sich Gifford.
„Nun, der Swimmingpool im Club ist winzig, der Strand voller Seetang und das Meer dort so seicht, daß man gar nicht richtig schwimmen kann."
„Wie wär's, wenn du einmal zu mir kommst?" sagte Cass zu Jack.
Sie beugte sich hinunter, um das Baby auf den Arm zu nehmen, doch Veronica drückte es fest an sich. „Nein, er fühlt sich wohl bei mir. Ach, ich wünschte, ich hätte auch so einen Wonneproppen wie dich, mein Herzchen! " Sie preßte die Wange gegen sein Köpfchen.
Als sich Jack in Veronicas fester Umarmung zu winden begann, trat Gifford zu ihr. „Noch wohler wird er sich bei seiner Mutter fühlen", meinte er entschlossen.
Die rothaarige Frau verzog das Gesicht, reichte Cass dann aber widerstrebend das Baby. „Spielverderber", entgegnete sie.
Während Jack sich bei Cass zufrieden ankuschelte, klingelte das Telefon auf dem Bartresen. Edith ging hin und kam nach kurzer Zeit zurück. „Jules kann erst heute abend kommen", sagte sie zu Veronica.
Diese schmollte nun noch mehr. ,Dann werde ich jetzt gehen", verkündigte sie beleidigt und verabschiedete sich, nachdem sie Jack noch einen sehnsüchtigen Blick zugeworfen hatte.
„Edith, ich habe Gifford gebeten, bei unserem Treffen mit Kirk anwesend zu sein", sagte Cass. „Du hast doch nichts da gegen, oder?"
„Ich finde, das ist eine großartige Idee." Edith strahlte Gifford an. Bevor sie in die Küche ging, um sich um das Dinner zu kümmern, meinte sie noch: „Übrigens, Veronica hat ihren Urlaub verlängert und bleibt weitere zehn Tage - armer Jules!"
„Und armer Jack", fügte Gifford hinzu, nachdem Edith verschwunden war. „Als du Veronica vorhin das Baby abnehmen wolltest, dachte ich, ihr wolltet ein Tauziehen mit ihm veranstalten." Er kitzelte ihn unter dem Kinn. „Das war nicht nett, nicht wahr, Popcorn?"
Jack kicherte und griente seinen Vater an.
„Ich weiß, es wird nicht einfach werden", fuhr Gifford an Cass gewandt fort, „aber versuche, Veronica die nächsten zehn Tage von Jack fernzuhalten."
Cass starrte ihn an. Er hatte nicht die Absicht, sich in Zukunft für seinen Sohn zu interessieren, und doch wagte er es, ihr Anweisungen zu geben! „Willst du mir erzählen, wie ich mich um mein Baby kümmern soll?" fragte sie barsch.
„Ich habe nur einen Vorschlag gemacht", erwiderte er sachlich. „Du empfindest vielleicht Mitleid mit Veronica, aber ich traue ihr nicht. Ich halte sie für neurotisch."
In diesem Moment öffnete Jack seinen kleinen Mund und ließ ein herzhaftes Gähnen hören.
„Komm",
Weitere Kostenlose Bücher