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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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drehte er sich noch einmal um, bevor er ging. „Gute Nacht", wünschte er ihr.
    Cass verzog den Mund, doch das Lächeln auf ihren Lippen erreichte ihre Augen nicht. Sie hatte sich gerade geweigert, einen Mann zu heiraten, der anständig, nett und fürsorglich war - einen Mann, den sie liebte!
    „Gute Nacht", antwortete sie.

8

    Jules war spät dran.
    Die Tische waren dekoriert, das kalte Buffet stand hübsch angerichtet auf einer riesigen Platte, die von Holzböcken getragen wurde und mit einem großen, bunten Batiktuch bedeckt war. Die warmen Gerichte befanden sich fertig zum Servieren auf dem Herd in der Küche. Cass sah auf ihre Armbanduhr. Die Touristengruppe mußte jeden Moment erscheinen. Aber wo blieb der Barkeeper?
    Die Reiseveranstaltung hatte sich heute morgen telefonisch gemeldet und angekündigt,' daß diesmal etwas mehr Gäste erwartet werden. Ein weißes, schnittiges Kreuzfahrtschiff lag nämlich in Baie St. Anne vor Anker, und viele der Reisenden hatten beschlossen, den Landausflug mit der geführten Tour zu verbinden. Das bedeutete, daß, während Edith wie ein unsichtbarer Geist in der Küche werkelte, Cass und Marquise alle Hände voll zu tun haben würden, die Schüsseln und Platten des Buffets nachzufüllen und leergegessene Teller abzuräumen. Sie hatten bestimmt keine Zeit dafür, sich auch noch um die Getränke zu kümmern.
    Cass sah gerade noch einmal nach Jack, der jedoch friedlich seinen Mittagsschlaf hielt, als der Reisebus auf den Hof rollte.
    „Jules scheint wieder mal verschlafen zu haben", sagte sie zu Marquise, die schon damit begonnen hatte, die Plastikfolien von den Salatschüsseln zu entfernen.
    Der Teenager verzog das Gesicht. „Aber mußte er sich ausgerechnet den heutigen Tag für seinen Schönheitsschlaf aussuchen?"
    Cass ging zum Eingang des Restaurants, um die Gäste zu begrüßen, als sie plötzlich eine männliche Stimme aus der Küche hörte.
    „Gott sei Dank, das wird aber auch Zeit", sägte sie, lief in die Küche und hielt abrupt inne.
    Die Stimme gehörte Gifford, der sich mit Edith unterhielt.
    Er grinste sie an. „Hi. Ich war am Strand, um zu schwimmen, als plötzlich ein köstlicher Duft nach Curry herüberwehte. Also beschloß ich, Edith zu fragen, ob ich eine Portion haben könnte. "
    „Und sie hat erklärt, du könntest auch den ganzen Topf voll essen?" vermutete Cass.
    Die Schwarze kicherte entzückt. „Darauf kannst du wetten!"
    Es war sicher sehr einfach, die immer noch dankbare Edith um den kleinen Finger zu wickeln, aber auch sonst hatte Gifford mit anderen Frauen wohl diesbezüglich keine Probleme. Er trug ein kariertes, kurzärmeliges Hemd, das ein gutes Stück der muskulösen, schwarz behaarten Brust sehen ließ, und enge, die schmalen Hüften betonende Shorts. Von Kopf bis Fuß strahlte er eine geballte Ladung männlicher Kraft und Überlegenheit aus.
    Ein kleiner Wink von ihm, und sie würde sofort mit ihm ins Bett gehen!
    Cass zupfte nervös an einer weizenblonden Haarsträhne. Sie bedauerte es zwar nicht, mit ihm geschlafen zu haben - dazu war es zu wundervoll gewesen -, aber eine Wiederholung würde sie in Zukunft tunlichst vermeiden. Eine Fortführung ihrer sexuellen Beziehung würde ihr auf Dauer das Herz brechen. Nein, danke!
    Den ganzen gestrigen Tag war sie unruhig gewesen und hatte überlegt, ob sie wohl wieder zusammen im Bett landen würden, doch ihre Besorgnis war unbegründet gewesen. Wann immer Gifford im Eden auftauchte, hatte er gegessen oder mit Jack gespielt. Sein Verhalten ihr gegenüber war liebenswert gewesen, aber das war auch alles. Schließlich war sie in der Erleichterung schlafen gegangen, daß er ihren Vorschlag, Freunde zu bleiben, akzeptiert hatte. Trotzdem war sie merkwürdigerweise irgendwie enttäuscht ...
    „Wo ist Popcorn?" unterbrach er ihre Gedanken.
    „Schläft wie ein Murmeltier und liegt sicher in seinem Buggy auf der Veranda. Marquise hat die Rolle seines Bodyguards übernommen."
    „Du siehst jetzt wohl alle dreißig Sekunden nach ihm, was?" Sie grinste. „Alle fünfzehn."
    „Das habe ich mir gedacht."
    „Wie geht's deinem Bein heute?"
    Er beugte und streckte das Knie. „Alles in Ordnung."
    „Du siehst heute prächtig aus", schaltete sich Edith ein.
    „So fühle ich mich auch."
    Seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, den ganzen Abend an seinem Whiskey zu nippen und ins Leere zu starren. Doch die letzten Tage hatte er nur Mineralwasser getrunken und

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