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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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ihr der ganze Plan von Sekunde zu Sekunde abenteuerlicher erschien. Doch jetzt war es zu spät.
    Als das Taxi an diesem milden Sommerabend vor der russischen Botschaft hielt, klopfte Zara das Herz bis zum Hals. Was war, wenn ihre Maskerade aufflog und herauskam, dass sie nur eine kleine Kellnerin war, die sich unbefugterweise unter die geladenen Gäste gemischt hatte? Würde man sie kurzerhand hinauswerfen? Angesichts solcher Gedanken war es eine Erleichterung, dass der Wachmann am Eingang der Botschaft, der die Einladung kontrollierte, die Emma ihr auf etlichen Umwegen besorgt hatte, nicht den geringsten Verdacht zu schöpfen schien, sondern Zara nur verstohlen einen bewundernden Blick zuwarf. Sie holte tief Luft, bevor sie den festlich geschmückten Saal betrat.
    Der riesige Raum wirkte spektakulär. Glitzernde Kronleuchter funkelten an der Decke über hohen Bodenvasen mit dunkelroten Rosen, und auf einem Podest vor der polierten Tanzfläche spielte ein String-Quartett. Zara musterte die Gäste, die alle absolut fantastisch aussahen, besonders natürlich die weiblichen. Die Brillanten, die sie trugen, waren im Gegensatz zu Zaras zweifellos echt. War es denn wirklich realistisch, dass sich der reiche Russe von dem Kleid einer begabten, aber völlig unbekannten Modestudentin beeindrucken ließ, wo es doch hier in diesem Raum so viele exklusive Modelle von weltberühmten Designern gab?
    Sie registrierte, dass sich mehrere Männer einschließlich ihrer Begleiterinnen nach ihr umdrehten. Sah man ihr das Unbehagen womöglich an der Nasenspitze an? Nervös trank Zara einen Schluck aus dem Glas, das man ihr beim Betreten des Saals in die Hand gedrückt hatte, inzwischen fest davon überzeugt, dass Emmas verrückter Plan zum Scheitern verurteilt war. Dennoch entfaltete der Alkohol seine angenehm entspannende Wirkung, die noch dadurch verstärkt wurde, dass ihr zwei Kolleginnen vom Cateringservice verschwörerisch zublinzelten.
    Aber irgendetwas irritierte Zara, es war fast, als ob sie beobachtet würde. Litt sie etwa unter Verfolgungswahn? Obwohl sie sich energisch ermahnte, nicht albern zu sein, wollte das Gefühl einfach nicht weichen. Allerdings dauerte es dann nicht mehr lange, bis ihr klar wurde, dass sie sich nicht geirrt hatte. Am anderen Ende des Raums stand tatsächlich ein Mann, der sie nicht aus den Augen ließ.
    Und was für ein Mann!
    Er stach unübersehbar aus der glamourösen Menge heraus. Haar, das wie Gold schimmerte, stahlblaue Augen, ein herrisch arroganter Mund, der von Sinnlichkeit und Erfahrung kündete, und das alles im Verein mit eleganten hohen Wangenknochen. Sein Gesicht kam ihr seltsam bekannt vor, und eine Sekunde später wusste sie warum. Sie erschauerte leicht. Das war er … Nikolai Komarov, der russische Oligarch. Der Mann, wegen dem sie hier war.
    Zara schluckte. Oh Gott, er sah ja noch viel beeindruckender aus als auf dem Foto! Einschüchternd gut, perfekter als jeder Mann, der ihr je begegnet war. Ein Traumprinz … aber eiskalt und undurchdringlich, das verrieten seine Augen. Diejenige, die sich in ihn verliebte, würde sich höllisch vor ihm in Acht nehmen müssen …
    Nikolai registrierte, dass die Frau am anderen Ende des Raums zu ihm herüberschaute. Er straffte leicht die Schultern, obwohl er daran gewöhnt war, von der Damenwelt taxiert zu werden. Aber diese Frau hier war anders … sie wirkte wie ein alarmiertes Reh, das soeben den Jäger gewittert hat.
    Wer war sie? Er war in dem Moment auf sie aufmerksam geworden, als sie in diesem sensationellen Abendkleid den Festsaal betreten hatte. Seitdem hatte er sie nicht mehr aus den Augen gelassen. Sie strahlte etwas aus, wodurch sie sich von allen anderen Frauen hier unterschied, aber er hätte nicht sagen können, was es war.
    Ihr Gesicht war – wohltuender Gegensatz zu den meisten anderen weiblichen Gästen – nicht mit Botox aufgespritzt, und ihr Haar zeigte den natürlichen Glanz der Jugend. Doch das wirklich Aufsehenerregende war ihr Körper, der unglaubliche Kurven besaß und so gar nicht dem Schönheitsideal der hier anwesenden Damen entsprach, die sich beharrlich durchs Leben hungerten, ohne zu merken, dass sie dabei immer unattraktiver wurden. Nikolais Blick wanderte über die sanft gerundeten nackten Schultern, über wie Seide glänzende Haut, um schließlich auf einem üppigen Dekolleté zu landen, das heißes Begehren in ihm auslöste.
    Er stellte sein kaum angerührtes Champagnerglas auf dem Tablett einer gerade

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