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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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vorbeikommenden Kellnerin ab, bevor er der Frau auf der anderen Seite des Raums ein eher seltenes einladendes Lächeln zuwarf. Dann wartete er auf das Unvermeidliche. Gleich würde sie mit erwartungsvollem Gesichtsausdruck auf ihn zukommen.
    Aber sie kam nicht.
    Nikolai verengte die Augen, als er sah, dass die Frau einen Sekundenbruchteil zögerte, bevor sie sich abwandte und in die andere Richtung davonging. Einen Moment lang konnte er es kaum fassen.
    Sie hatte ihm tatsächlich einen Korb gegeben!
    Jetzt war sein Interesse definitiv geweckt. Sein Jagdinstinkt, der normalerweise schlummerte, weil die Frauen heutzutage das Jagen lieber selbst übernahmen, erwachte, sein Blut kam in Wallung. Spielte sie Spielchen? Ging sie nur weg, damit sie ihm ihre appetitliche Kehrseite zeigen konnte? Nikolai konnte den Blick nicht von den wohlgeformten Pobacken abwenden, die sich aufregend deutlich unter der grünen Seide ihres Kleides abzeichneten.
    Wie eine von unsichtbarer Hand gelenkte Marionette begann er ihr zu folgen.
    Zara spürte, wie sich die kleinen Härchen in ihrem Nacken aufstellten, während sie den Festsaal durchquerte. Schon wieder klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Das war keine Paranoia, sondern Realität. Er folgte ihr! Der einschüchternd gut aussehende Russe mit dem eisigen Blick hatte sich an ihre Fersen geheftet.
    Sie schluckte. Hatte er sie durchschaut? Wusste er, dass sie kein Recht hatte, sich hier aufzuhalten? In diesem Fall sollte sie sich besser schnell und unauffällig aus dem Staub machen. Zumal ihr plötzlich schon allein der Gedanke, einfach zu ihm zu gehen und ihm Emmas Visitenkarte zu überreichen, vollkommen abwegig erschien. Wie hatte sie bloß jemals glauben können, die Nerven für so etwas zu haben?
    Bei einem flüchtigen Blick über die Schulter sah sie, dass die Menge ihn verschluckt hatte. Sie beschleunigte ihre Schritte, soweit ihre hohen Absätze dies zuließen. Im Schutz einer kleinen Menschenansammlung duckte sie sich hinter einen dicken Pfeiler aus Marmor und wartete dort, bis sie sicher war, Nikolai Komarov abgeschüttelt zu haben. Als sie sich aus ihrem Versteck hervorwagte, war weit und breit nichts von ihm zu sehen. Keine Spur mehr von dieser höchst beunruhigenden Präsenz. Sie versuchte, den unmissverständlichen Stich der Enttäuschung, den sie verspürte, zu ignorieren, und sah sich um. Dabei stellte sie erleichtert fest, dass sie eine gute Chance hatte, unbemerkt zum Ausgang zu gelangen …
    „Hey.“
    Zara erstarrte, als sie die tiefe Stimme mit dem deutlichen Akzent vernahm. Obwohl sie diese Stimme mit Sicherheit nicht kannte, wusste sie sofort, dass sie nur ihm gehören konnte. Was nun? Ignorier es einfach und verschwinde.
    „Was soll das? Laufen Sie vor mir davon?“, kam er ihr zuvor.
    Zara, die wusste, dass sie jetzt nur leugnen konnte, setzte ein gespielt erstauntes Lächeln auf, bevor sie sich zu ihm umdrehte. Ihr Herz hämmerte. „Warum sollte ich vor Ihnen davonlaufen?“, fragte sie so selbstbewusst wie nur möglich.
    „Das kommt ganz darauf an“, murmelte er bedeutungsschwanger, während er sie anerkennend musterte.
    Zara fühlte, dass ihre Haut anfing zu kribbeln. Dabei wurde ihr sofort bewusst, wie gefährlich das war. Er flirtete mit ihr, auf eine Art, die sie nie gelernt hatte. Da konnte sie nur improvisieren, indem sie versuchte, die Weltgewandte zu mimen, auch wenn sie sich wie ein schüchternes kleines Mädchen fühlte.
    „So? Worauf denn?“, fragte sie mit einem leicht verruchten Unterton in der Stimme.
    Nikolai verspürte Genugtuung. Na also! Klappt doch! Einen Moment lang hatte er schon befürchtet, sie wollte ihn wirklich abblitzen lassen. Aber wann wäre ihm das schon einmal passiert? Noch nie in seinem Erwachsenenleben. Gänzlich unbeachtet der Tatsache, dass er der beziehungsunfähigste Mann unter der Sonne war, landete doch immer noch unweigerlich jede Frau, auf die er es abgesehen hatte, in seinen Armen. Sein Herz hüpfte vor Freude, als er sah, dass sie aus der Nähe genauso anziehend wirkte wie von fern. „Nun, wie gut Sie mit schwierigen, fordernden Männern zurechtkommen.“
    Das war so unverschämt, dass Zara die Worte fehlten. Für wen hielt er sich?
    Sie taxierte seinen teuren schwarzen Abendanzug. Von dem Geld, das er gekostet hatte, könnte sich wahrscheinlich eine vierköpfige Familie einen ganzen Monat lang ernähren. Als sie an ihre unbezahlten Arztrechnungen dachte, stieg Trotz in ihr auf.
    „Das passiert einem nicht oft,

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