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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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ob sie irgendeine Ware wäre, die man kaufen könnte, zumindest hatte das eben so geklungen.
    Ihr wurde bewusst, dass sie zurückmusste in die Küche, um Nachschub zu holen. Und sie erkannte, dass es für sie kein Entkommen gab, zumindest im Moment nicht. Jetzt blieb ihr nur noch mitzuspielen, in der Hoffnung, später von Nikolai eine plausible Erklärung zu erhalten. Doch sobald sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, beschlich sie ein höchst ungutes Gefühl, weil eigentlich nichts, was Nikolai Komarow tat – zumindest im Zusammenhang mit ihr –, sonderlich plausibel wirkte.
    Sie versuchte, nicht mehr an ihn zu denken, während sie sich zwischen den Gästen bewegte, wenn auch mit wenig Erfolg. Und als sie feststellen musste, dass er ihr keinerlei Beachtung schenkte, machte das seltsamerweise alles nur noch schlimmer.
    Gegen neun hatten sich die meisten Gäste verabschiedet, und Zara trug die letzten schmutzigen Teller in die Küche. Da heute Abend die Verköstigung besonders üppig gewesen war, beanspruchte das Aufräumen mehr Zeit als normalerweise, was Zara jedoch sehr gelegen kam. Nikolai Komarov hatte doch bestimmt etwas Besseres zu tun, als hier herumzulungern und zu warten, bis sie mit ihrer Arbeit fertig war, oder? Am Ende ging sie ein letztes Mal hinaus in den Garten, um sich davon zu überzeugen, dass auch wirklich alles ins Haus geräumt worden war.
    Sie wollte eben mit einem Champagnerglas, das sie in einem Blumenbeet aufgelesen hatte, in die Villa zurückkehren, als sie Nikolai an der Verandatür sah. Zara blieb abrupt stehen. Hatte er sie schon entdeckt? Er trug jetzt kein Sakko mehr, sondern nur noch ein weißes Hemd, bei dem die obersten drei Knöpfe offenstanden, sodass verführerische nackte Haut sichtbar wurde. Dieser legere Aufzug bedeutete allerdings nicht, dass Nikolai jetzt weniger einschüchternd wirkte.
    Ja, er hatte sie gesehen. Ihr Mund wurde ganz trocken, als ihr Blick unweigerlich von seinen sinnlichen Lippen angezogen wurde. Seine Augen glitzerten kalt, während er auf sie zukam.
    „So, wärst du jetzt vielleicht so freundlich, mir zu verraten, mit wem ich es zu tun habe?“, eröffnete er das Verhör, nachdem er dicht vor ihr stehen geblieben war.
    „Du kennst meinen Namen, ich habe ihn dir gleich zu Anfang genannt. Zara Evans.“
    „Njet.“ Ungeduldig schüttelte er den Kopf und wedelte herrisch mit der Hand, als wollte er eine lästige Fliege verscheuchen. „Um deinen Namen geht es nicht. Mich beschäftigt viel mehr die Frage, wie sich dein gesellschaftlicher Status im Laufe weniger Tage so drastisch verändern konnte.“ Er schaute nachdrücklich auf ihre praktischen Arbeitsschuhe. „Oder täuscht mein Eindruck, dass du innerhalb kürzester Zeit auf der sozialen Stufenleiter ziemlich tief gefallen bist?“
    „Nein … ja …“ Sie nagte an ihrer Unterlippe. „Es ist nicht, wie du denkst.“ Sie suchte nach Worten. Schlimmer hätte es nicht kommen können, weil er gar nicht anders konnte, als sie für eine Schwindlerin zu halten. „Ich arbeite tatsächlich als Kellnerin.“
    „Das weiß ich inzwischen.“
    „Wie hast du es herausgefunden?“
    Nikolai presste die Lippen zusammen. Wusste sie nicht, dass es auf der Welt keine Information gab, die man nicht kaufen konnte? Es war ein Kinderspiel gewesen, etwas über sie in Erfahrung zu bringen.
    „Das war kein Problem“, antwortete er knapp. „Aber was sollte dein Auftritt in der Botschaft? Wie bist du da reingekommen, und was hattest du dort überhaupt zu suchen, obwohl du keinen Menschen kanntest? Ich wüsste wirklich gern, wozu du dieses erotische Versteckspiel mit mir angezettelt hast. Wolltest du erreichen, dass ich dir nachlaufe wie ein Hündchen?“ Er beobachtete ihre Reaktion genau, während er überlegte, ob sie vielleicht so etwas wie eine „Promi-Stalkerin“ war.
    Zara schlug das Herz bis zum Hals. Sollte sie zugeben, dass sie seinetwegen gekommen war, wenn auch nur, um ihrer Freundin einen Gefallen zu tun? Und dass ihr spätestens auf der Tanzfläche die Kontrolle entglitten war? Würde er ihr glauben? Am besten sollte sie wohl versuchen, erst einmal Zeit zu gewinnen, in der Hoffnung, dass sie ihn dann besser einschätzen konnte. „Wie käme ich dazu?“
    „Hör auf, das Unschuldslamm zu spielen“, warnte er sie. Als er sah, dass sie rot wurde, war er sich sicher, dass sie etwas zu verbergen hatte. „Ich habe meine Erfahrungen mit Frauen. Normalerweise weiß ich auf Anhieb, was gespielt wird, aber

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