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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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erschien. Und doch war es so. In Kensington Palace Gardens wohnten nur die Reichsten der Reichen, weshalb sich in der Regel auch das Trinkgeld sehen lassen konnte. Allein diese Aussicht hätte Zara eigentlich aufheitern müssen, aber das gelang derzeit nur äußerst selten.
    Seit ihrer Begegnung mit Nikolai Komarov dachte sie nur noch an ihn, den Russen mit den blauen, eiskalt glitzernden Augen, der sie in der vergangenen Woche so leidenschaftlich auf dem Rücksitz seiner Luxuslimousine geküsst hatte. Sie versuchte, jeden Gedanken an ihn zu verdrängen, was aber meistens überhaupt nicht klappte. Und die Erinnerung an seine Zärtlichkeiten brachte ihr Herz stets aufs Neue zum Rasen.
    Verärgert über sich selbst, straffte sie die Schultern. Sie musste sich zusammenreißen, wirklich! Nicht einmal Emma hatte sie erzählt, was passiert war, sondern nur bedauert, dass sie nicht dazu gekommen war, dem einflussreichen Milliardär die Visitenkarte der Freundin zu geben. Was in gewisser Weise ja auch stimmte. Denn wie hätte das ausgesehen, nachdem sie sich von ihm hatte küssen lassen?
    Seitdem verstand Zara sich selbst nicht mehr und fühlte sich extrem verletzlich. Ihr war schleierhaft, was an diesem Abend in sie gefahren war. Wie hatte sie sich bloß so gehen lassen können?
    Hinzu kam die wenig erfreuliche finanzielle Situation, die Zara jetzt schon viel zu lange plagte. Die Arztrechnungen ihrer Patentante waren immer noch nicht bezahlt, und Zara wusste nicht, wie sie diesen Zustand ändern sollte, weil sie mit ihrem Verdienst nicht mehr als ihre laufenden Kosten decken konnte. Am Ende würde sie das Haus womöglich doch noch verkaufen müssen, und das ausgerechnet jetzt, wo die Immobilienpreise im Keller waren. Insgesamt waren die Aussichten alles andere als rosig, und eine Lösung war nicht in Sicht.
    Aber jetzt versuchte Zara, nicht mehr an ihre Sorgen zu denken, während sie mit ihrem Tablett hinaus in den parkähnlichen Garten ging, wo die Gäste mit Champagnergläsern in der Hand in Grüppchen beisammenstanden und sich angeregt unterhielten, die Frauen in luftig eleganten Sommerkleidern und die Männer im edlen Freizeitlook.
    „Möchte jemand Crayfish auf geröstetem Sesamreis mit goldenem Kaviar?“ Zara lächelte bemüht, während sie einer Gruppe diäterprobter Frauen ihr Tablett hinhielt, aber alle sahen sich genötigt, unübersehbar bedauernd abzulehnen. Die Männer hingegen langten munter zu, ohne sich um die Anzahl der Kalorien, die sie zu sich nahmen, zu kümmern.
    Lächelnd drehte Zara ihre Runden, bis ihr Blick auf einen Mann fiel, der im Schein der goldenen Abendsonne am anderen Ende des Gartens stand. Zara wurde abwechselnd heiß und kalt, dann schüttelte sie den Kopf und blinzelte ungläubig, aber ein Irrtum war ausgeschlossen. Sobald diese Erkenntnis zu ihr durchgedrungen war, bekam Zara rasendes Herzklopfen. Das war kein anderer als … Nikolai Komarov.
    Der Mann war unverwechselbar mit der Aura von Autorität, Erotik und Macht, die er ausstrahlte.
    Zara versuchte verzweifelt, den Kloß hinunterzuschlucken, den sie plötzlich im Hals hatte, als sie sah, dass er, mit langen Schritten die große Rasenfläche überquerend, auf sie zukam. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander, während sie sich panisch umschaute. Sollte sie ihr Tablett irgendwo abstellen und verschwinden? Aber so leicht kam man hier gar nicht raus, außerdem war sie im Dienst und konnte nicht einfach weglaufen.
    Als sie seinem Blick begegnete, hämmerte ihr Herz zum Zerspringen. Und sie war absolut machtlos dagegen, dass ihre Haut anfing zu kribbeln, weil ihr Körper Nikolais verheerende Präsenz registrierte.
    Nachdem er bei ihr angelangt war, dauerte es noch eine ganze Weile, bis er das Wort ergriff. Eine gefühlte Ewigkeit, während der er Zara mit einem Blick musterte, der leidenschaftslos und intensiv zugleich war.
    „Hallo, Zara“, sagte er schließlich mit einem gefährlich sexy Unterton in der Stimme.
    Sie war stumm wie ein Fisch, wobei sie immer noch verzweifelt hoffte, gleich aufzuwachen und festzustellen, dass sie nur schlecht geträumt hatte. Und doch stand er da vor ihr, zum Greifen nah. Als sie spürte, dass sie zu allem Überfluss auch noch rot wurde, wäre sie am liebsten im Boden versunken. „Nikolai“, flüsterte sie.
    „So ist es“, stieß er unwirsch hervor, da seine Sinne allein bei ihrem Anblick sofort wieder Feuer gefangen hatten. Obwohl sie nichts als eine Schwindlerin war, eine Lügnerin und

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