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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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entlangschweben können wie einer dieser Heliumballons an Thanksgiving. Doch das konnte sie nicht davon abhalten, die Käsemakkaroni zu kochen und die Hälfte der insgesamt sechs Portionen zu essen. Später kam sie noch auf die Idee, Wein zu trinken. Eigentlich hatte sie den teuren Cabernet Sauvignon für einen besonderen Anlass aufbewahrt. Um einen solchen handelte es sich definitiv nicht, aber das störte sie nach drei Gläsern schon nicht mehr.
    Chloe stellte ihr Glas beiseite und ging zur Stereoanlage. Musik. Das war es, was sie jetzt brauchte. Irgendetwas mit fetten Beats und viel Bass. Irgendetwas, zu dem sie wild tanzen könnte, wobei sie nebenbei ein paar Kalorien verbrennen würde. Sie entschied sich für … Céline Dion.
    Während eine wehmütige Ballade nach der anderen ihre Einzimmerwohnung in der Lower East Side erfüllte, fiel Chloes Willenskraft in sich zusammen wie die vertrocknete Basilikumpflanze auf dem Fensterbrett in der Küche.
    Wieder stieß sie ein paar Flüche aus, diesmal aber auf sich selbst gemünzt, und fischte die zusammengeknüllte Einladung aus dem Mülleimer. Während sie am Küchentisch saß und das Schreiben glatt strich, klingelte das Telefon.
    Es war Simon.
    „Hey, Chloe. Was machst du gerade?“
    Wäre es irgendjemand anderes gewesen – ihre perfekt aussehende ältere Schwester Frannie zum Beispiel –, hätte Chloe sich gezwungen gesehen, irgendeinen triftigen Grund dafür anzugeben, dass sie am Freitagabend allein zu Hause saß. Da es aber Simon war, gestand sie: „Ich trinke Wein und höre den Titanic- Soundtrack. In Jogginghose.“
    „Und du isst kein Eis?“
    Wie gut er sie kannte. Trotz ihrer guten Vorsätze stand das Eis mit den Pfefferminzschokoladenstücken als Nächstes auf ihrer Liste. „Noch nicht.“
    „Hättest du was dagegen, wenn ich dir Gesellschaft leiste?“
    Simon und sie verbrachten ihre Zeit gerne miteinander, egal, ob sie ausgingen oder nur drinnen abhingen. Trotzdem überraschte sie seine Frage. Hätte er den Abend nicht mit seiner Freundin verbringen sollen? Chloe gefiel der Gedanke, dass er seine perfekte Sara ihretwegen versetzen könnte. So gut sogar, dass sie auf der Stelle ein schlechtes Gewissen bekam. Sie war eine schlechte Freundin. Aber sie würde es wieder gutmachen, indem sie ihr Eis und das, was vom Wein übrig war, mit ihm teilte.
    „Wann kommst du?“
    „Jetzt. Ich stehe vor deiner Wohnungstür.“
    Würde sie etwas mit ihm haben – in den letzten Monaten hatte sie allerdings mit überhaupt niemandem etwas gehabt –, hätte sie seine Antwort in Panik versetzt. Ihre Wohnung sah schrecklich aus. Und das Gleiche galt für sie selbst. Ihr rotes Haar hatte sich wegen der hohen Luftfeuchtigkeit, die tagsüber geherrscht hatte, in ein Gewirr von Locken verwandelt. Und das bisschen Make-up, das sie heute Morgen aufgelegt hatte, war längst verschwunden. Aber es war Simon, der vor der Tür stand. Simon, sagte sie sich noch einmal, nachdem sie an sich hinuntergesehen hatte und am liebsten ins Schlafzimmer rennen wollte, um sich umzuziehen.
    Es war traurig, aber wahr – er hatte sie schon in einem schlimmeren Zustand gesehen. In einem viel schlimmeren. Zum Beispiel, als sie in der sechsten Klasse die Windpocken hatte, oder als sie sich während der Highschoolzeit bei der Brautparty ihrer Cousine Ellen Salmonellen eingefangen hatte. Die Krönung war natürlich die Sache im letzten Dezember. Drei Tage vor Weihnachten hatte der Typ, mit dem sie sechs Monate ausgegangen war, sich von Chloe getrennt.
    Per SMS.
    Also öffnete sie jetzt die Tür und schämte sich nur mäßig für ihr sich kräuselndes Haar, die Fettflecken auf ihrem Hemd und den Umstand, dass der Wein ihre Lippen blauviolett gefärbt hatte.
    „Hey, Simon.“
    Wie immer gab sein Lächeln ihr das Gefühl, dass es für ihn der Höhepunkt des Tages war, sie zu sehen.
    „Hey, meine Schöne.“ Wie üblich gab er ihr ein Küsschen auf die Wange. Dann hielt er ihr eine flache quadratische Box unter die Nase. „Ich habe Pizza von dem neuen Italiener an der vierzehnten Straße mitgebracht. Mit ganz dünnem Boden und extra viel Käse.“
    Normalerweise hätte ihr der Duft von Salami und geschmolzenem Mozzarella das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Doch nun erinnerte er sie nur daran, wie satt sie war. „Danke, aber ich habe schon gegessen.“
    Er warf einen Blick auf ihr fleckiges Hemd und lächelte. „Das sieht man. Was gab es denn heute, und warum?“
    Ja, er kannte sie nur

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