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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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treffen dürfen. Und dann hatte er alles nur noch schlimmer gemacht und mit Anna geschlafen.
    Es war das totale Chaos! Er war es leid, den ganzen hirnrissigen Blödsinn! Und die Orsinis, sowohl Vater als auch Tochter!
    Bis zum Abend würde die Sache endgültig geregelt sein!
    Anna hatte nicht viel mitgenommen für die Reise nach Rom. Zwei Kostüme, vier Blusen, drei paar Schuhe. Was erlaubte sich dieser Trottel eigentlich, ihre Stilettos „lächerlich“ zu nennen?!
    „Verzichte du mal vier Monaten auf den Lunch, nur um dir ein paar Schuhe leisten zu können. Dann hältst du sie nicht mehr für lächerlich“, brummte sie vor sich hin, während sie ihre Tasche durchwühlte.
    Besser noch – er sollte sie mal einen ganzen Tag lang tragen.
    Das Bild, wie Draco auf mörderisch hohen Pfennigabsätzen balancierte, schoss ihr in den Kopf. Sie musste lächeln, obwohl ihr weiß Gott nicht nach Lachen zumute war.
    Dieser Prinz Valenti war alles andere als Prince Charming. Er war ein selbstherrlicher aristokratischer Idiot. Sie sollte ihm dankbar sein, dass er sie wieder daran erinnert hatte.
    Der Mann hatte völlig übertrieben reagiert, nur weil sie gesagt hatte, dass sie noch immer auf verschiedenen Seiten standen. Wie konnte die Wahrheit einen Menschen derart beleidigen? Aber vielleicht lag da ja genau das Problem. Vielleicht hatte er sich eingebildet, er wäre so gut im Bett, dass sie alles andere vergessen würde.
    Bei ihr funktionierte das nicht. So dumm war sie nicht, dass sie ihr Herz an ihn verlor, nur weil sie miteinander geschlafen hatten. Oder richtiger gesagt, weil sie Sex gehabt hatten. Für einen Mann war es immer nur Sex, genau wie für jede Frau mit einigermaßen Verstand.
    Darum liebte Anna auch die Juristerei. Das Gesetz fand immer die richtigen Worte, um die Dinge genau zu beschreiben. Und Sex war genauso. Warum Ausdrücke erfinden, um einen körperlichen Akt auszuschmücken? Warum so tun, als gehöre das Herz irgendwie mit zum Spiel?
    Dem hochherrschaftlichen Prinzen hatte es vielleicht nicht gefallen, das zu hören, aber Sex wurde ständig als Tauschmittel eingesetzt. In ihrem Beruf sah sie genügend Beispiele dafür. Frauen mit ausdruckslosen Augen, die bei gewalttätigen Männern blieben, nur damit sie ein Dach über dem Kopf hatten. Glamouröse Models, die alte Männer heiraten, um in Geld und Juwelen baden zu können.
    Es gab auch noch andere Arten von Tauschhandel. Ihre Mutter zum Beispiel. Sofia blieb bei ihrem Gangster-Ehemann, damit sie nicht mit der Schande leben musste, die eine Scheidung für jede altmodische sizilianische Frau bedeutete. Eine andere Erklärung war eigentlich undenkbar.
    Anna stemmte die Hände in die Hüften und blies sich eine Locke aus der Stirn. Nun, sie war nicht so. Sie brauchte keinen Mann, um versorgt zu sein. Sie brauchte auch keine Juwelen oder anderen Dinge, die sie sich nicht selbst leisten konnte. Und vor allem hätte sie nicht die geringsten Skrupel, sich von einem miesen Kerl scheiden zu lassen. Nur würde sie gar nicht erst in diese Situation kommen.
    Eine Ehe stand nun mal nicht auf ihrer Agenda.
    Sie mochte Männer, war gern in deren Gesellschaft und genoss auch den Sex, wenn die Gelegenheit sich ergab. Aber alles bitte zu ihren ebenso klaren wie simplen Bedingungen. Kein Tauschhandel, keine Versprechen, keine Lügen.
    Liebe war eine Illusion, und Sex war Sex. Und was, bitte schön, hatte das alles nun mit der unschönen Szene zu tun, die vorhin hier abgelaufen war?
    Sie hatte lediglich eine simple Tatsache in Worte gefasst. Wie war es Draco gelungen, es so … so billig klingen zu lassen? Es war nicht billig, es war ehrlich, und wenn ihm das nicht passte, dann war das sein Problem.
    Und dann anzudeuten, sie wäre nur mit ihm ins Bett gegangen, um seine Meinung über das Land zu ändern! Das hatte wehgetan. Denn ihn zu lieben war … nein, Sex mit ihm zu haben, war … war …
    „Verdammt“, murmelte sie bebend.
    Es hatte wenig Sinn, über bereits Geschehenes zu grübeln. Höchste Zeit, endlich nach vorn zu schauen.
    Und wo waren die Jeans, das T-Shirt und die Turnschuhe? Sie wusste, dass sie sie eingepackt hatte. Sie packte sie immer ein. Damit sie für den Fall der Fälle etwas Bequemes zum Anziehen hatte. Da! Ordentlich eingeräumt in dem winzigen Kleiderschrank des winzigen Zimmers. Ausgewaschene Jeans, mitgenommene Turnschuhe und ihr Lieblings-T-Shirt. Das, das Izzy ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Vitrage, aus den Siebzigern, schon leicht

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