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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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vom Orsini- consigliere kommt.“
    „Du verdrehst mir das Wort im Mund!“
    „Dann lass mich den Knoten wieder lösen. Du willst mir sagen, dass wir Sex hatten, ich das aber nicht für eine Wende in unserem kleinen Rechtsdrama halten soll.“ Seine Stimme war nicht nur tonlos, sie war klirrend kalt wie ein eisiger Wintertag.
    Anna fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. „Ich hätte es vielleicht nicht so …“
    „So brutal ausgedrückt?“ Draco stand auf und stellte sich vor sie. Damit verlor sie den lächerlich kleinen Vorteil, den sie bisher vielleicht gehabt haben mochte.
    „Das Land gehört dir nicht. Das weißt du!“, warf sie ihm an den Kopf.
    „Es ist mein Land, es war immer mein Land, und kein sizilianischer Gauner wird das ändern, nur weil er mir seine Tochter schickt, um die Drecksarbeit für ihn in ihrem Bett zu machen!“
    „Du … du aristokratischer Mistkerl!“
    „Ich wüsste zu gern, wessen Idee es war, mit dem Feind zu schlafen. Kam die von deinem Vater oder von dir?“
    Ihre Hand landete hart auf seiner Wange. Draco packte ihr Handgelenk und drehte ihr den Arm auf den Rücken.
    „Hast du wirklich geglaubt, ich würde meine Meinung ändern? Dass ich dir das Land überlasse, weil ich dich gehabt habe?“, fragte er.
    „Das ist widerlich!“
    „Widerlich ist, dass ich mir tatsächlich für einen Moment erlaubt habe zu vergessen, dass das Blut von Strolchen und Dieben in deinen Adern fließt.“
    „Raus“, zischte sie. „Raus aus meinem Zimmer!“
    „Mit Vergnügen.“ Er ließ sie los, drehte sich um und sammelte seine Sachen ein.
    „Eines sollte dir klar sein.“ Ihre Stimme bebte jetzt vor Wut. „Die Orsinis werden sicherstellen, dass du nichts mit dem Land anfangen kannst. Und wenn ich dafür die nächsten hundert Jahre hier bleiben muss.“
    Er schwang zu ihr zurück, genau in dem Moment, als der Bademantel von seinen Schultern rutschte. Annas Herzschlag stockte. Gefährlich und faszinierend schön stand er nackt vor ihr. Die Luft im Zimmer knisterte. Anna hörte den eigenen Pulsschlag in ihren Ohren. Keiner von ihnen rührte sich, dann lachte Draco hart.
    „Du schmeichelst dir, bellissima . Ich hatte meinen Anteil von dem, was du so großzügig anbietest.“ Gelassen zog er sich an und ging zur Tür. „In einer Stunde hole ich dich ab. Sei dann fertig. Ich mag es nicht, wenn man mich warten lässt.“
    „Fertig für was?“
    „Fertig, um unser gemeinsames Problem zu regeln. Damit wir nie wieder miteinander zu tun haben müssen.“
    „Sag mir einfach, wo wir uns treffen. Ich verbiete dir, noch einmal hier …“
    „Soll das etwa ein Befehl sein, Orsini?“ Sein Lächeln war so dünn wie eine Rasierklinge. „Du musst wissen, ich nehme niemals Befehle an.“
    „Hör zu, Valenti“, fauchte sie, doch er unterbrach sie sofort.
    „Nein, du hörst mir zu! Ich komme in einer Stunde zurück, consigliere . Solltest du eine andere Garderobe als strenge Kostüme und diese lächerlichen Stilettos mitgebracht haben, dann würde ich dir raten, sie zu benutzen.“
    „Du bist absolut verabscheuungswürdig.“
    Draco riss sie an sich und unterbrach ihre wütende Tirade mit einem erbarmungslosen Kuss. Dann war er auch schon verschwunden.

9. KAPITEL
    Mit quietschenden Reifen reihte Draco sich mit seinem Ferrari in den Verkehr ein. Es war der typisch römische, stetig strömende Fluss von Taxis, Autos, Motorrädern und Rollern. Alle nutzten jede noch so kleine Chance, um den anderen zu schneiden und in letzter Sekunde über die grüne Ampel zu kommen.
    Draco scherte hinter einem Taxi aus, trat aufs Gas, zog an einem Kleinlaster und einer Vespa vorbei und fuhr über eine dunkelgelbe Ampel. Das Manöver brachte ihm ein Hupkonzert von allen Seiten ein. Absolut lächerlich, schließlich gehörte es in Rom doch zum guten Ton, sich nicht an die Verkehrsregeln zu halten.
    Lästig war nur, dass der Typ auf der schweren Maschine vor ihm scheinbar noch nie davon gehört hatte. Also, wenn der Ärger suchte, dann …
    Dio .
    Er selbst war es, der Ärger suchte. Und weshalb? Weil eine Frau, mit der er geschlafen hatte, etwas gesagt hatte, das ihn ärgerte. Wenn er von jeder Frau, mit der er geschlafen und die ihn dann verärgert hatte, zehn Euro verlangt hätte, wäre ein nettes Sümmchen zusammengekommen.
    Doch das hier ging weit über Ärger hinaus. Ihm zu unterstellen, er würde die Situation anders sehen, nur weil sie die Nacht zusammen verbracht hatten, kam einer Beleidigung

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