Julia Extra Band 348
verrückt.“ Sie lächelte ihn an. „Du kamst zu der Treppe und hast das Valenti-Wappen gesehen.“
„Ja. Ich weiß nicht, ob du dir vorstellen kannst, wie es ist, wenn du entdeckst, dass das Blut von tapferen und anständigen Männern in deinen Adern fließt.“
Konnte sie das? Anna war nach Lachen zumute. Oder nach Weinen. „Doch, das verstehe ich“, erwiderte sie leise. „Und jetzt willst du das Schloss restaurieren lassen.“
„ Sì . Architekt und Bauunternehmer versichern mir, dass es ein völlig verrücktes Vorhaben ist.“
War das der echte Prinz Draco Valenti? Sollte ihr arroganter Aristokrat tatsächlich ein Herz haben? Nicht, dass es ihr Aristokrat wäre, das wollte sie auch gar nicht. Ganz bestimmt nicht. Das entbehrte jeglicher Logik …
„Ich weiß, du willst deiner Familie das Land sichern, Anna, aber …“
Zum Teufel mit der Logik!
Sie krallte die Finger in Dracos Hemd, hob sich auf die Zehenspitzen und presste die Lippen auf seinen Mund.
11. KAPITEL
Die Fahrt nach Catania zurück schien ewig zu dauern.
Natürlich dauerte sie ewig! Schließlich hielt Draco alle paar Kilometer an, um Anna in seine Arme zu reißen und zu küssen. Er sagte sich, dass die Folter vorbei sein würde, sobald sie wieder im Flugzeug waren.
Kaum dass sie abgehoben waren, zog er sie auf seinen Schoß und sie setzte sich rittlings auf ihn und küsste ihn wild und voller Leidenschaft, bis er aufstöhnte und die Stirn an ihre lehnte.
„ Bellissima, du bringst mich um.“
„Wirklich?“, flüsterte sie, und die unverhohlene Freude in ihrer Stimme brachte ihn zum Lachen.
„Das weißt du genau.“ Er küsste ihre Halsmulde. „Noch nie habe ich eine Frau so sehr begehrt wie dich, Anna. Aber wir werden warten, bis wir allein sind.“ Er legte die Arme um sie und presste sie an sich. Sie zitterte – und er ebenso. „Bis wir alle Zeit der Welt für uns haben.“
Für uns. Anna schloss die Augen, barg ihr Gesicht an seiner Schulter und atmete tief seinen Duft ein.
„Ich will dich in meinem Bett, nicht im Flugzeug und auch nicht in einem Hotelzimmer.“ Er lachte leise. „Sinn ergibt das zwar nicht, aber das ist es, was ich mir wünsche. Du und ich und ein ruhiger Platz, der nur uns allein gehört.“ Er hob ihren Kopf an, um ihr in die Augen zu sehen. „Ich genieße den Sex mit dir, aber es wird Zeit, dass wir uns richtig lieben.“
Seine Worte hingen zwischen ihnen in der Luft. Er hatte das gar nicht sagen wollen und wusste nicht einmal, was genau er damit meinte. Er wusste nur, dass es die Wahrheit war. Obwohl Draco immer gedacht hatte, dass nur romantische Narren den Ausdruck „sich lieben“ benutzten, wollte er nun genau das tun.
Angespannt wartete er darauf, was Anna erwidern würde.
„Ja“, wisperte sie, und ihre Lippen verzogen sich zu einem zärtlichen Lächeln. „Bring mich in dein Bett und liebe mich, Draco.“
Etwas in ihm schwang sich auf Flügeln empor. „Anna, mi amore! “ Er küsste sie, und dann hielt er sie bis nach Rom in den Armen.
Es war dunkel und die alte Via Appia war nur von einer schmalen Mondsichel und einer Handvoll Sterne erleuchtet, die wirkten, als hätte ein römischer Gott sie achtlos ans Firmament geschleudert. Die Wipfel der schlanken Pinien wiegten sich leise in der lauen nächtlichen Brise.
Draco führte Anna durch die schattige Stille seiner Villa in sein Schlafzimmer und schaltete die Nachttischlampe ein.
Dio, wie schön sie war! Das Haar floss ihr über den Rücken und schimmerte wie feinstes Gold, ihre blauen Augen glitzerten, als sie den Blick zu ihm hob. Sie war schöner als alle Frauen, die er kannte. Selbst ihr Name war schön.
Er nahm ihre Hände, zog sie behutsam an sich und küsste sie sacht. Und sie schlang die Arme um seinen Nacken.
Es war fast so, als hätten sie einander noch nie berührt. Draco wusste, dass Anna es auch spürte. Fragen standen in ihren Augen, als sie ihn mit leicht geöffneten Lippen anschaute.
Sie war nicht die Einzige, die Fragen hatte.
Die letzte Nacht war unglaublich gewesen. Solche Leidenschaft, solches Verlangen. Aber das hier … das hier war anders. Eine ganz andere Art von Leidenschaft wuchs zwischen ihnen.
Die Sekunden verstrichen. Anna trat einen Schritt zurück und griff an den Saum ihres T-Shirts. Draco umfasste ihre Handgelenke.
„Ich möchte dich ausziehen“, sagte er leise und küsste ihre Fingerspitzen.
Ein Beben lief durch ihren Körper. „Ja“, flüsterte sie.
Er zog ihr das T-Shirt über den
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