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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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mich daran hindern, Ihnen etwas anzutun, wenn das meine Absicht wäre.“
    „Ich bin nicht hilflos“, antwortete sie. „Ich habe einen Selbstverteidigungskurs gemacht.“
    „Es gibt Leute, bei denen wäre Selbstverteidigung zwecklos. Diese Techniken arbeiten mit dem Überraschungsmoment, und ein echter Profikiller lässt sich nicht überraschen.“
    Er spürte, dass ein Schauder durch ihren Körper ging. Die Vorstellung schien ihr Angst zu machen.
    „Alles, was Sie sagen, dient nur einem Zweck“, erwiderte sie. Er konnte ihren Atem spüren.
    Es wäre ein Leichtes gewesen, sie zu küssen, den süßen Geschmack ihrer Lippen zu kosten.
    „Sie und Brady lesen zu viel in den Brief hinein. Niemand will mir etwas antun.“
    Der Druck seiner Hände wurde stärker. „An Ihrer Stelle würde ich mein Leben nicht darauf verwetten.“

3. KAPITEL
    Veronicas Puls raste wie wild. Allerdings hätte sie nicht sagen können, ob die angeblich drohende Gefahr oder die Nähe dieses Mannes die Ursache dafür war.
    Raj hielt sie so fest, dass sie seine ganze Kraft spüren konnte. Vielleicht würde er sie sogar küssen, nur um ihr seine Macht zu demonstrieren. Und ein Teil von ihr wünschte sich, er würde es wirklich tun.
    Gleichzeitig wünschte sie, sie könnte so weit wie möglich vor ihm davonlaufen. Eigentlich hatte sie gedacht, dass sie nach André für immer immun gegen Männer wäre. Raj lieferte den Gegenbeweis.
    Es war die richtige Entscheidung gewesen, seine Hilfe abzulehnen. Auf gar keinen Fall durften sie so tun, als wären sie ein Liebespaar. Das konnte nur in einer Katastrophe enden.
    Und doch: Wenn sie jetzt den Kopf etwas nach vorn beugte, würden sie einander dann küssen?
    Abrupt ließ er sie los.
    „Es wird Zeit, dass ich Sie zu Ihrem Zimmer bringe. Sind Sie bereit?“
    Ohne eine Antwort abzuwarten ging er zur Tür und öffnete sie. Er betrat als Erster den Flur und schaute sich um. Mit einer Handbewegung bedeutete er ihr, ihm zu folgen. Auf dem Weg in die obere Etage blieb sie dicht hinter ihm.
    Im Hotel herrschte ein heilloses Durcheinander, aber zumindest funktionierte die Notbeleuchtung. Raj führte sie schweigend zu ihrem Zimmer. Nur einen kurzen Moment wunderte sie sich, woher er die Zimmernummer kannte.
    Natürlich hatte Brady sie ihm genannt.
    Im Bruchteil einer Sekunde hatte er die Tür auch ohne Schlüsselkarte geöffnet. Dann bedeutet er ihr, vor der Tür zu warten, während er sich im Zimmer umsah. Gleich darauf kehrte er zurück und gab Entwarnung.
    Erleichtert seufzte sie auf. Natürlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass es Schwierigkeiten geben könnte. Sie war nur froh, wieder in ihrem Zimmer zu sein. Mehr nicht. „Danke für den Geleitschutz“, sagte sie und streifte die High Heels ab. „Ich würde Ihnen ja noch einen Drink anbieten, aber es ist schon spät. Sagen Sie Brady, dass ich mit Ihren Diensten zufrieden war.“
    Raj nahm ein Feuerzeug aus der Tasche und zündete die Kerzen an, die auf dem Tisch standen. Dann streifte er seine Smokingjacke ab und hängte sie über eine Stuhllehne.
    „Ich bleibe hier.“
    Wieder stieg Wut in ihr auf. Sie wollte allein sein, das Abendkleid ausziehen, in den Pyjama schlüpfen und den Fernseher einschalten, sobald der Strom wieder lief. „Ich habe Sie nicht zum Bleiben aufgefordert.“
    Er drückte ein paar Tasten auf seinem Handy. „Ich bleibe, bis Ihre Sicherheitsleute hier sind.“
    „Das ist wirklich nicht nötig, ich schließe die Tür hinter Ihnen ab.“
    „Kommt nicht infrage“, sagte er, dann drehte er sich um und telefonierte.
    Veronica sank auf die Couch und verschränkte die Arme vor der Brust. Was für ein arroganter Kerl! Aber sie wusste, dass es zwecklos war, ihn zum Gehen aufzufordern. Sie konnte nur abwarten.
    Wenn sie Glück hatte, würde Brady bald nach ihr schauen. Dann würde sie den beiden gehörig die Meinung sagen. Allmählich hatte sie es satt, dass ihr alle Welt erzählte, was sie zu tun hatte. Ständig musste sie einen strikten Tagesablauf einhalten, an Besprechungen teilnehmen und anderen Verpflichtungen nachkommen.
    Doch sie hatte gewusst, worauf sie sich einließ, als sie sich zur Wahl für das Amt des Präsidenten hatte aufstellen lassen. Dass sich ein attraktiver fremder Mann in ihr Privatleben mischen würde, hatte sie damals freilich nicht geahnt.
    Ihr Blick wanderte zu Raj. Im Kerzenschein schimmerte seine Haut wie Gold. Schön und doch gefährlich. Wieder hatte sie das Bild eines Tigers vor Augen.
    Das weiße

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