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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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Imperators. Und das dazu passende Benehmen.
    Deshalb hatte er auch einen Computeranschluss, während sie …
    Nein, denk jetzt nicht daran. Erinnere dich lieber daran, was auf diesen uralten vergilbten Seiten gestanden hat . Schließlich war es ja nicht so, als hätte sie sie nicht gelesen.
    Na schön, sie hatte sie nicht gelesen. Zumindest nicht genau. Sie hatte sie durchgeblättert und eingescannt. Die meisten waren von Hand geschrieben. Auf Italienisch. Ihre Italienischkenntnisse beschränkten sich auf ciao, va bene und einige andere Wörter, die man in zivilisierter Gesellschaft nicht benutzen sollte.
    Mit etwas mehr Zeit hätte sie nicht nur die Dokumente durcharbeiten können, sondern auch einen Flug in der Ersten Klasse buchen können. Ihr Vater hätte das Ticket bezahlt. Schließlich war Cesare der Grund, weshalb sie dieses Himmelfahrtskommando unternahm. Und im Gegensatz zu ihr hatte Cesare genug Geld.
    Man reiste nicht bequem, wenn man mittellose Klienten verteidigte. Ein Mal war Anna bisher Erster Klasse geflogen. Nachdem ihre Brüder ihr einen zweiwöchigen Urlaub in Paris zum bestandenen Anwaltsexamen geschenkt hatten. Und natürlich war sie auch schon in dem Privatjet ihrer Brüder geflogen.
    „Die Bordkarte, bitte.“
    Anna reichte der Stewardess die Karte und erntete dafür ein strahlendes „Danke“.
    Sieben Stunden, eingequetscht wie Sardinen in der Dose, waren kein Grund zum Strahlen. Nicht, dass sie grundsätzlich etwas gegen die Touristenklasse hatte. Die Zweite Klasse war die Realität, hier saßen die echten Menschen. Und schon ihr ganzes Leben lang, alle sechsundzwanzig Jahre, hatte Anna ihr Bestes getan, um ein echtes Leben zu führen.
    Das war kein leichtes Unterfangen, wenn der Vater ein don in la famiglia war.
    Ihr Vater, der sein Problem vor vierundzwanzig Stunden bei ihr abgeladen hatte. Seitdem hatte sie keine freie Minute mehr gehabt: Ein lang geplanter Gastvortrag vor einer Examensklasse ihrer ehemaligen Universität, der Columbia University, zwei endlos zähe Besprechungen und ein Gerichtstermin. Dann die Fahrt mit dem Taxi durch den New Yorker Berufsverkehr zum Flughafen, nur um festzustellen, dass der Flug Verspätung hatte und sie ihr Ticket nicht aufstocken konnte. Obwohl es dringend nötig wäre, um nicht mehr oder weniger ahnungslos in das Meeting in Rom hineinzumarschieren.
    Anna hoffte inständig, dass ihr alter Laptop mitspielte und ihr genug Zeit ließ, um sich die Dokumente noch einmal anzusehen.
    Der Zusammenprall mit diesem unmöglichen Mann hatte dem Ganzen schließlich die Krone aufgesetzt.
    Da war er auch schon.
    Das Flugzeug war ein älteres Modell, was bedeutete, dass das einfache Volk sich durch die Erste und die Businessklasse schieben musste, um zu den niederen Plätzen zu gelangen. So sah sie ihren Widersacher auf Sitz 5A sitzen, lässig zurückgelehnt, die Beine lang vor sich ausgestreckt, während Platz 5B sie mit gähnender Leere verhöhnte.
    Zu gern hätte sie ihm die Meinung gesagt und ihm klargemacht, was sie von ihm hielt. Was sie von Männern hielt, die sich einbildeten, ihnen gehöre die Welt. Die meinten, jede Frau müsse automatisch vor ihnen auf die Füße sinken. Aber das hatte sie bereits versucht – ohne jeden Erfolg.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, drehte er den Kopf und sah sie an. Seine Augen wurden dunkler, sein Blick ruhte auf ihrem Mund, und ein kleines Lächeln spielte um seine Lippen. Erinnerst du dich an mich und an den Kuss? schienen Blick und Lächeln zu fragen.
    Annas Wangen brannten. Könnte sie ihm diese arrogante Miene doch nur aus dem Gesicht schlagen!
    Sie riss den Blick los und ließ sich von der Menge weiter durch den Mittelgang schieben. Endlich war sie bei ihrem Sitz angekommen, und wie vorausgesehen gab es keinen Stauraum mehr für ihre Reisetasche.
    Zu allem Überfluss sah der Typ in ihrer Sitzreihe, der den Fensterplatz besetzte, wie Hannibal Lector aus, und die Frau, die am Gang saß, summte konstant wie eine Biene.
    Mit einem „Entschuldigen Sie“ quetschte Anna sich an den Knien der Summerin vorbei, setzte sich und versuchte zu ignorieren, dass Hannibals Schenkel ein Drittel ihres Sitzes einnahm. Sie schob die dicke Aktentasche unter den Sitz, lehnte sich zurück, verschränkte die Finger im Schoß und stellte sich auf eine lange Nacht ein.
    In zehntausend Meter Höhe kam die Durchsage, dass elektronische Geräte jetzt wieder benutzt werden durften. Darauf hievte Anna die Aktentasche auf ihren Schoß, holte

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