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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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säuerlich.
    Seine Mutter war genauso gewesen, bevor sie ihre Schönheit an den Alkohol und die Drogen verloren hatte.
    Bis dahin hatte sie es allerdings geschafft, ihnen ein Dach über dem Kopf zu verschaffen, indem sie bei ihren verschiedenen „Freunden“ eingezogen waren.
    Immer hatte sich ein Mann gefunden, der sie für ein paar Tage bei sich aufgenommen hatte. Raj selbst hatten die meisten als lästigen Anhang empfunden. Einige hatten ihn ignoriert, andere hatten ihn gehasst.
    „Ich wusste, dass du nicht zugestimmt hättest“, sagte Brady.
    „Das hätte ich auch nicht“, gab sie zurück, „aber Raj hat mir meinen Irrtum schon vor Augen geführt.“
    Brady wandte sich zu ihm. „Ach ja?“
    Veronica warf ihm einen verschwörerischen Blick zu. Er verstand sofort. Je weniger Leute von der Puppe erfuhren, desto besser.
    Er zuckte die Schultern. „Zunächst war sie stur, aber dann habe ich ihr erklärt, dass ich sie hätte töten können, wenn ich es gewollt hätte. Ihr Bodyguard hätte ihr nichts genützt.“
    Mit einem Seufzer drehte sich Brady wieder zu ihr. „Ich wusste, du würdest vernünftig sein.“
    „Sie ist sehr vernünftig“, bestätigte Raj. Veronicas Wangen röteten sich. Sie setzte sich auf die Couch.
    „Wie ist also der Plan?“, fragte Brady.
    „Ich bleibe in ihrer Nähe“, erklärte Raj. „Veronica will nicht, dass ihre Angestellten erfahren, dass ich zusätzlich zu ihrem Schutz da bin, also tun wir so, als hätten wir eine … äh … Beziehung.“
    Brady blinzelte verwirrt und warf Veronica einen fragenden Blick zu. „Schau mich nicht so an“, sagte sie. „Nur so können wir es geheim halten.“
    „Hältst du das für klug? Du bist jetzt Präsidentin von Aliz.“
    „Auch als Präsidentin hat man ein Anrecht auf Privatleben.“
    „Das stimmt natürlich“, erwiderte Brady, wandte sich aber erneut an Raj. „Können wir kurz unter vier Augen sprechen?“
    Sie verdrehte die Augen. „Himmel, Brady. Du bist doch als Erster auf die Idee gekommen. Außerdem tun wir doch nur so als ob. Nicht wahr, Raj?“
    „Du weißt, dass ich mich niemals mit einer Kundin einlasse“, bekräftigte Raj. „Habe ich dich jemals enttäuscht, Brady?“
    Der andere Mann schüttelte den Kopf. „Noch nie. Aber ich dachte, du würdest deine Leute einsetzen.“
    „Ein ganzes Team wäre zu auffällig. Die Kundin möchte es möglichst geheim halten. Mit meinem Plan sollte das gelingen.“
    „Also gut, du musst tun, was für ihre Sicherheit das Beste ist.“
    Brady blieb noch länger und sprach mit Veronica, während Raj die nötigen Vorkehrungen traf. Veronicas Bedienstete erhielten die Anweisung, sich umgehend in ihrem Zimmer einzufinden.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis ihre Leute in der Hotelsuite eintrafen. Raj beobachtete, wie Veronica sich mit ihnen unterhielt, und war überrascht, wie gelassen sie wirkte. Die Puppe hatte er entfernt und das Zimmer gründlich nach weiteren Spuren abgesucht.
    Wenn er geglaubt hatte, in den Gesichtern der Bediensteten einen Anflug von Schuld erkennen zu können, hatte er sich getäuscht. Zwar reagierte der Bodyguard verlegen, doch seine Scham hatte andere Gründe.
    Veronica machte kurzen Prozess mit dem Mann. Er musste seine Sachen packen und mit der nächsten Maschine nach Aliz zurückfliegen.
    Als alle Angestellten gegangen waren, verabschiedete sich Brady. Raj trank gerade einen Kaffee, den Veronicas Sekretärin Martine ihm aufgebrüht hatte. Veronica brachte Brady zur Tür. Zum Abschied gab er ihr einen Kuss auf die Wange und warf Raj einen mahnenden Blick zu.
    „Wollen wir ins Bett gehen, Darling?“, fragte Raj, sobald er verschwunden war.
    Sie warf ihm einen herablassenden Blick zu. Aber er war froh, dass sie sich einigermaßen gefasst hatte. Sie hatte ihre Rolle sehr gut gespielt und ihren Leuten gegenüber so getan, als wäre nichts vorgefallen. Außer ihr wusste nur Raj von der Puppe – und natürlich die Person, die sie ins Bett gelegt hatte.
    „Sie sollten sich nicht zu sehr in Ihre Rolle hineinsteigern“, sagte sie, bevor sie kraftlos zu Boden sank. Mit wenigen Schritten war er bei ihr.
    „Sie dürfen sich von der Geschichte nicht unterkriegen lassen“, sagte er sanft, als er sich neben sie hockte und ihr den Arm umlegte.
    „Das versuche ich ja“, flüsterte sie. Es war so grausam, dass jemand sie daran erinnerte, was sie verloren hatte.
    Schließlich war nur sie dafür verantwortlich, was mit dem Baby passiert war. Wenn sie nur früher gewusst

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