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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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hätte, dass sie schwanger gewesen war, hätte sie ihren Lebensstil geändert. Sie hätte nicht länger Cocktails getrunken und bis in die Morgenstunden mit ihren sogenannten Freunden gefeiert, nur weil sie nicht hatte allein sein können.
    Ganz gleich, was der Arzt gesagt hatte, sie allein trug die Schuld.
    „Sie müssen versuchen zu schlafen.“ Er hielt sie noch immer in seinen Armen. Zu gern hätte sie den Kopf an seiner Brust vergraben, denn dort hatte sie sich vorhin so sicher gefühlt. „Wann haben Sie zum letzten Mal eine Nacht durchgeschlafen?“
    „Ich kann mich nicht erinnern“, antwortete sie. Seit sie vor ein paar Monaten erkannt hatte, dass sie ein schlechter Mensch war, schlief sie nicht mehr so gut.
    „Sie müssen es versuchen.“ Er stand auf und zog sie hoch, dann führte er sie ins Schlafzimmer. An der Türschwelle blieb sie stehen.
    „Ich kann heute Nacht unmöglich in diesem Bett schlafen.“
    Sanft streichelte er ihre Wange. Eine köstliche Hitze stieg in ihr auf. Wieso sehnte sie sich nach seiner Berührung, obwohl sie ihn gar nicht kannte?
    „Sie sind hier sicher, ich weiche nicht von Ihrer Seite.“
    „Ich möchte nicht mit Ihnen schlafen, Raj“, sagte sie, obwohl es eine Lüge war. Im Moment war die Versuchung groß, in seinen Armen zu vergessen, was geschehen war.
    „Wir schlafen nicht zusammen, ich bleibe nur in Ihrer Nähe.“
    „Und wo wollen Sie schlafen?“
    „Die Couch lässt sich ausziehen.“
    Dann wären sie auf engstem Raum zusammen und sich doch nicht nah. Bestimmt würde sie sich sicher fühlen, allerdings wäre sie auch nervös.
    „Morgen steht wahrscheinlich in jeder Zeitung etwas über unsere angebliche Affäre.“ Bei der Vorstellung seufzte sie.
    „Morgen wohl noch nicht. Der Schneesturm wird alle auf Trab halten.“
    Sie schnaubte verächtlich. „Natürlich macht es mir nichts aus, was die Zeitungen schreiben. Solange Sie herausfinden, wer mir das angetan hat.“
    „Das werde ich“, erwiderte er mit seiner sexy Stimme, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte.
    Als ihre Blicke sich trafen, schaute sie weg. Beim Anblick seiner goldenen Augen wollte sie Dinge tun, die sie sich nicht erlauben durfte. Verwegene, tollkühne Dinge, von denen sie gedacht hatte, es würde sie nie mehr danach verlangen.
    „Ich möchte wirklich nicht in dem Bett schlafen. Können wir tauschen?“
    „Das wäre zu gefährlich. Aber Sie können die Couch nehmen, dann schlafe ich auf dem Fußboden.“
    „Das kann ich nicht annehmen.“
    Gelassen zuckte er die Schulter. „Ist schon okay. Sie dürfen mir glauben, dass ich an weit schlimmeren Orten geschlafen habe.“
    Sie half ihm, die Couch auszuziehen und die Kissen aus dem Schlafzimmer zu holen. Als sie fertig waren, verschwand er kurz, kam mit dem Bettlaken wieder und breitete es auf dem Fußboden aus.
    Während sie es sich bequem machte, bekam sie ein schlechtes Gewissen. Aber sie hatte Angst, allein im anderen Zimmer zu schlafen.
    „Raj“, sagte sie, nachdem er die Lichter gelöscht hatte.
    „Ja?“
    „An welchen schlimmen Orten haben Sie geschlafen?“
    „Das wollen Sie lieber nicht wissen.“
    „Sonst hätte ich nicht gefragt. Aber wenn Sie nicht darüber reden wollen …“
    Er seufzte. „Ich war beim Militär. Spezialeinheit. Dort musste ich im Schlamm, im brüllend heißen Wüstensand und in eiskalten Schneewehen schlafen. Der Fußboden eines Luxushotels ist dagegen das reinste Paradies.“
    „Es ist mir peinlich, dass ich das Bett belagere.“
    „Dann laden Sie mich doch zu sich ein.“
    „Das schlagen Sie jetzt nur vor, um mich zum Schweigen zu bringen. Ich habe gehört, was Sie zu Brady gesagt haben“, erwiderte sie.
    „Vielleicht habe ich gelogen.“
    Ihr Herz schlug schneller. „Das glaube ich nicht.“
    „Laden Sie mich in Ihr Bett ein, und finden Sie es heraus.“
    Bei dem Gedanken begann ihre Haut zu kribbeln. „Gute Nacht, Raj“, antwortete sie und legte sich auf die Seite.
    „Schlafen Sie gut, Veronica.“
    Wahrscheinlich würde sie keinen Schlaf finden, denn jetzt konnte sie nur noch an eines denken:. Sie beide zusammen in einem Bett. Haut an Haut, die warmen Körper vereint.
    Fast hätte sie laut gestöhnt.

5. KAPITEL
    Das verschneite London war wunderschön. Obwohl die Dämmerung schon eingesetzt hatte, ließ der frische Schnee alles in weißem Glanz erstrahlen. Bei Tageslicht würde er nicht mehr so unberührt aussehen, wenn erst einmal die geschäftigen Menschen ihre Spuren hinterlassen

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