Julia Extra Band 348
und hielt inne.
Sie bemerkte, dass sie seine Arme umklammert hielt, die Nägel in seine Haut gegraben hatte.
„Es ist schon so lange her“, sagte sie leise. „Ich muss mich erst daran gewöhnen.“
„Dann lassen wir uns einfach ganz viel Zeit“, erwiderte er sanft, und die Worte trafen sie mitten ins Herz.
Seine Hand fand ihre Perle der Lust. Ihr süßes Verlangen regte sich sofort wieder. Als er sie zu streicheln begann, regte sich sofort wieder süßes Verlangen in Veronica. Sanft und zärtlich berührte er sie, als hätte er alle Zeit der Welt.
Dieses Mal dauerte es länger, bis sie den Gipfel erreichte, und als sie sich ihm vor Wonne öffnete, stieß er etwas tiefer in sie.
„Gut so?“, fragte er.
„Küss mich“, antwortete sie.
Sein Mund war so warm und einladend, dass sie sich erneut in dem Kuss verlor. Er bewegte sich langsam in ihr, und bald war der leichte Schmerz vergessen.
Schließlich hob sie Raj die Hüften entgegen und nahm ihn tiefer in sich auf. Sie spürte sein Pulsieren in ihrem Innern, spürte die Anstrengung, mit der er sich zurückhielt.
„Armer Raj“, flüsterte sie, „du musst so viel Geduld mit mir haben.“
„Mach dir darüber keine Gedanken.“
Die Überzeugung, mit der er es sagte, ließ sie noch mehr Vertrauen zu ihm fassen. „Nimm mich.“
Ganz langsam begann er, sich in ihr zu bewegen. Bald hielt sie das herrliche Gefühl nicht mehr aus und flehte ihn an, das Tempo zu erhöhen. Als er erkannte, dass der anfängliche Schmerz vorbei war, erfüllte er ihr den Wunsch und nahm sie schneller.
Wieder und wieder führte er sie bis kurz vor den Gipfel, ihre Körper vereint, Haut an Haut. Lustvoll. Quälend.
Schließlich bewegten sie sich unweigerlich auf den Höhepunkt zu. Ihr Körper erzitterte, sie rief seinen Namen, unfähig, es noch länger hinauszuzögern. Im selben Moment spürte sie, dass er ihr in die schwindelerregenden Höhen folgte. Ein letztes Mal drang er in sie ein, dann lag er still.
Um sie nicht mit seinem Gewicht zu belasten, stützte er sich auf dem Kissen ab. Im Halbdunkeln bemerkte sie den besorgten Ausdruck in seinem Gesicht.
„Habe ich dir auch nicht wehgetan?“
„Alles in Ordnung.“
Rein äußerlich betrachtet stimmte das. Aber in ihrem Inneren war sie vollkommen aufgewühlt. Auch wenn sie nicht bedauerte, dass sie sich so leidenschaftlich geliebt hatten, lasteten die Sorgen der letzten Monate doch schwerer auf ihr, als sie erwartet hatte. Immerhin hatte sie geglaubt, dass sie nie wieder etwas für einen Mann empfinden würde.
„Du klingst besorgt“, sagte er und rollte sich mit ihr im Arm auf die Seite, sodass sie halb auf ihm zu liegen kam.
„Ich bin überwältigt“, gab sie zu.
„Das höre ich oft“, versuchte er sie aufzuheitern.
Sie musste lachen. „Arroganter Kerl.“
Langsam streichelte er ihr den Rücken. „Ganz im Ernst. Ist wirklich alles in Ordnung?“
„Ja“, seufzte sie.
Nachdem Veronica eingeschlafen war, lag Raj lange Zeit wach und dachte über das nach, was er angerichtet hatte. Was zum Teufel war nur in ihn gefahren?
Nie zuvor hatte er mit einer Klientin geschlafen. Das war ein Fehler gewesen, aber er hatte ihrem Wunsch nicht widerstehen können.
Himmel, er hatte nicht widerstehen wollen. Seit er sie von der Hotelbar aus gesehen hatte, hatte er ein Verlangen nach dieser Frau gespürt, das ihn erschreckt hatte.
Sie hatte sich in ihrer Rolle scheinbar gefallen – die verführerische Frau mit dem selbstbewussten Lächeln, das allen Männern den Verstand raubte. Er hatte sich gegen das Verlangen gewehrt. Und verloren.
Hinter der schönen Fassade steckte eine wunderbare Frau: ernst, klug, witzig und traurig. Trauriger als jede Frau, die er je kennengelernt hatte, mit Ausnahme seiner Mutter vielleicht. Zu gern hätte er diese Traurigkeit für immer aus Veronicas Leben verbannt.
Er presste die Hand gegen die Brust. Der Schmerz, den er dort spürte, erinnerte ihn an die Zeit, als er von der Schule nach Hause gekommen war und seine Mutter im Drogenrausch vorgefunden hatte.
Dass er ausgerechnet jetzt daran denken musste, war kein gutes Zeichen.
Kurz überlegte er, sich aus dem Bett zu stehlen und ins Wohnzimmer zurückzukehren, aber das Bett war wohlig warm, und Veronica hatte den Kopf zufrieden auf seine Brust gebettet und schlief. Der betörende Duft ihres blonden Haares stieg zu ihm auf, zu gern hätte er es berührt.
Solange sie so friedlich schlief, konnte er sich unmöglich bewegen. Schließlich
Weitere Kostenlose Bücher