Julia Extra Band 356 - Ebook
damit gerechnet, dass ich welche brauchen würde.“
Keine Kondome. Martha hörte die Worte, doch eigentlich interessierten sie sie nicht. Ihr Körper stand in Flammen, und das Feuer wollte gelöscht werden. Wenn sie jetzt nicht weitermachten, würde sie sterben und in tausend kleine Scherben zerspringen, das wusste Martha.
Dann fiel es ihr ein. Hektisch schaute sie sich um. „Ich habe welche … in meiner Handtasche.“
Gavin hatte immer auf Kondome bestanden. Schließlich hatte er keine Kinder zeugen wollen – jedenfalls nicht mit ihr. Doch Gavin war Vergangenheit, während sie mit Carlos in der Gegenwart lebte. Ihr Exverlobter hatte ihr das Gefühl gegeben, einem Mann nichts bieten zu können. Bei Carlos hingegen fühlte sie sich begehrenswert. Für ihn war sie etwas Besonderes.
Er wollte sie, und sie wollte ihn. Und wenn es auch nur für eine Nacht sein sollte, hier in diesem Hotelzimmer, so war es genug für sie. Mehr verlangte sie nicht.
Sie zeigte auf die Tasche, die sie fallen gelassen hatte, als sie ins Zimmer gekommen waren. Carlos sprang vom Bett auf und bückte sich, riss sie auf und wühlte darin. Das Päckchen hatte er schnell gefunden, und sofort war er wieder bei Martha. Die Wärme hatte nicht einmal Zeit gehabt, sich zu verflüchtigen, bevor er wieder über ihr war.
„Bellezza“ , murmelte er an ihrer Halsmulde und jagte ihr mit seinem warmen Atem Schauer über die Haut.
„Was heißt das genau?“ Martha musste es wissen, wünschte sich so sehr, dass es das bedeutete, was sie hoffte.
„Es heißt ‚Schönheit‘.“ Abrupt hob er den Kopf. „Glaubst du mir etwa nicht?“
Wie könnte sie ihm nicht glauben, wenn er sie mit diesem Ausdruck in den Augen ansah? „Du bist auch schön.“ Ihre Kehle war rau wie Sandpapier. „Du weckst Verlangen in mir. Ich will …“ Vor Verlegenheit konnte sie nicht weitersprechen. Wie hatte sie so etwas nur sagen können?
„Verrat mir, was du willst“, raunte er verführerisch.
„Das weißt du!“ Doch ihr war auch klar, dass er sie mit dieser Antwort nicht so einfach davonkommen lassen würde. „Ich will, dass du mich küsst.“
„Mit Vergnügen. Du brauchst es nur zu sagen …“ Er hob ihr Kinn an und strich ihr flüchtig mit dem Mund über die Lippen. „So?“, fragte er, und sein Atem streifte ihr Haut.
„Nein“, beschwerte sie sich, „nicht so. Das weißt du genau.“
„Tue ich das?“
Sein Lachen vernichtete jeglichen Widerstand – wenn so etwas überhaupt noch in ihr existiert hätte. Sie reckte sich ihm entgegen, bot ihm ihren Mund an, wollte unbedingt die Wärme seiner Küsse erfahren.
„Dann zeig es mir. Zeig mir, wie du dir einen Kuss vorstellst.“
Seine grünen Augen funkelten verführerisch und gleichzeitig herausfordernd. Wenn sie ihn wollte, dann würde sie es ihm beweisen müssen. Und ja, sie wollte ihn.
„Ich meinte so …“
Sie hob den Kopf an und presste ihm die Lippen auf eine Wange. Seine Bartstoppeln kitzelten sie, und sie fuhr ihm mit der Zunge über die Haut und genoss den leicht salzigen, herben Geschmack.
„Und so.“
Provozierend langsam wanderte ihr Mund über seine Lippen, bis er kurz an einem der Mundwinkel innehielt. Carlos war so starr, dass Martha ahnte, wie sehr er sich anstrengen musste, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Der zuckende Muskel in seiner Wange zeigte ihr allerdings auch, dass er kurz davor war, die Selbstbeherrschung zu verlieren, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte. Ihr wurde ganz schwindelig, wenn sie daran dachte, was für Macht sie über ihn hatte. Sie meinte, auf einem schmalen Grad zu wandern, von dem sie jederzeit abstürzen konnte. Sollte sie fallen, dann würde sie Carlos mitreißen.
„Und so.“
Sie hatte vorgehabt, ihm den Mund auf die Lippen zu pressen, doch er kam ihr zuvor und küsste sie verlangend.
„Ich bin an der Reihe“, murmelte er schließlich und drückte ihr heiße Küsse auf den Hals. An ihrem Rücken suchte er nach dem Reißverschluss des Kleides und öffnete ihn mit geschickten Fingern. „Ich will dich nackt unter mir liegen haben. Nackt und heiß und bereit für mich …“ Schnell hatte er ihr das Kleid ausgezogen und liebkoste hingebungsvoll ihre Brüste.
„Carlos …“ Erstickt stieß Martha seinen Namen aus. Fiebrig zerrte sie an seinem T-Shirt. Der Wunsch, seine Haut, seine Muskeln zu spüren, war übermächtig. Im Bann seiner sinnlichen Zärtlichkeit vergaß sie alles, sogar seinen Vornamen. Nur der andere Name, den
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