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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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rettenden Treppe hasten. Sie hatte den Flur zu ihren Räumen schon erreicht, als sie merkte, dass ihr jemand folgte. Mehrere Stufen auf einmal nehmend, kam Lysander hinter ihr her.
    „Alyssa! Warum läufst du vor mir weg?“ Er legte ihr die Hand auf die Schulter und hielt sie fest.
    Sie drehte sich zu ihm um und deutete errötend auf ihren Bademantel. „Kannst du dir das nicht denken?“
    „Warum hast du den Diener nicht darum gebeten, mich zur Tür zu holen? Dann hättest du mir deine Nachricht persönlich überbringen können.“
    „Ich … ich wollte dich nicht stören.“ Sie schluckte. Lysander sah einfach fantastisch aus!
    Er war tadellos rasiert, trug einen eleganten schwarzen Abendanzug und darüber eine purpurfarbene Schärpe mit Orden und Medaillen. Sie dagegen war ungekämmt, hatte einen Hausmantel an und trug Badeschlappen!
    „Im Klartext, liebe Alyssa, du hast angenommen, ich würde mit Champagner und schönen Frauen eine rauschende Party feiern. Warst du vielleicht empört darüber und wolltest mich kontrollieren? Hast du in deiner Aufregung ganz vergessen, wie … wie leger du angezogen bist?“
    Alyssa wollte schon widersprechen, doch als sie sein amüsiertes Lächeln sah, lenkte sie ein und lächelte zurück. „Ein Körnchen Wahrheit ist schon daran. Ehrlich gesagt habe ich befürchtet, du wolltest mit Ra’id vor deinen Zechkumpanen angeben.“
    „Mit deiner Einschätzung meiner Gäste liegst du vielleicht gar nicht so verkehrt.“ Er wies mit dem Kopf in Richtung Festsaal, aus dem lautes Reden und noch lauteres Lachen klangen. „Doch meine Motive hast du falsch interpretiert! Ich wollte der ehrenhaften Gesellschaft nur zeigen, wie vorteilhaft sich Ra’id unter deinem Einfluss entwickelt hat.“
    Sein väterlich stolzer Blick rührte Alyssa. Lysander schien mittlerweile wirklich an seinem kleinen Neffen zu hängen.
    „Warum gehst du nicht zurück und holst Ra’id, Alyssa? Nur für einige Minuten, ich werde gut auf ihn aufpassen, das verspreche ich dir.“
    Doch Alyssa schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Nein, Lysander, nicht um diese Uhrzeit – es ist schon fast halb elf. Ra’id ist gerade erst fünf Jahre alt, er braucht seinen Schlaf.“
    „So spät ist es schon?“ Ungläubig blickte er auf seine Uhr. „Es tut mir leid, Alyssa, aber ich bin von den Ereignissen überrollt worden. Ich habe gar nicht mitbekommen, wie spät es schon ist. Eigentlich hatte ich mit dir und Ra’id in meinen Privaträumen essen wollen, um deinen ersten Tag hier gebührend zu feiern, doch dann erfuhr ich von dem offiziellen Empfang zu meinen Ehren. Seitdem bin ich nicht mehr zur Besinnung gekommen.“ Seine Stimme wurde weich. „Deine Entscheidung ist die einzig richtige. Ich werde den Gästen sagen, dass sie noch etwas warten müssen, bis sie den neuen Ra’id und seine Supernanny bestaunen dürfen. Vielleicht kann er selbst seinen eigenen kleinen Empfang geben. Das Personal wäre bestimmt Feuer und Flamme und würde gerne die Organisation übernehmen.“
    „Lass ihn nicht so schnell erwachsen werden, Lysander“, bat Alyssa.
    „Wieder muss ich dir zustimmen! Von mir wurde schon sehr früh erwartet, anstelle meines sehr schüchternen älteren Bruders zu repräsentieren – das war kein Zuckerschlecken. Eine solche Kindheit möchte ich Ra’id wirklich ersparen. Ich werde die Gäste einfach auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten und es dabei belassen.“
    „Die Eltern unter ihnen werden das sofort verstehen. Doch jetzt geh schnell zurück, immerhin bist du der Gastgeber.“
    „Ja, eine einsame Rolle, trotz all des Glitters.“ Er lachte trocken. „Dieses Staatsbankett ist fast so oberflächlich wie meine früheren Partys als Playboy.“
    „Das sehe ich anders. Hier geht es dir nicht um dein persönliches Vergnügen, sondern du tust es deinem Volk zuliebe.“ Alyssa schluckte. „Auch ich muss zurück. Trotz Babyfon bin ich immer unruhig, wenn ich nicht in Ra’ids Nähe bin.“
    „Genau deshalb brauche ich mir um Ra’id keine Sorgen mehr zu machen. Du hast mir eine große Last von den Schultern genommen. Dafür möchte ich mich bei dir bedanken, Alyssa.“
    Ernst blickte er ihr in die Augen, beugte sich vor und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Es war lediglich eine flüchtige Berührung, doch Alyssas Sinnlichkeit war sogleich geweckt. Ohne zu überlegen, was sie da eigentlich tat, legte sie Lysander die Hände auf die Schultern.
    Da verlor auch er die Beherrschung.

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