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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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nachgezogen und dabei die Ohrringe im Spiegel betrachtet.
    „Im Flugzeug waren sie noch da“, überlegte sie laut und kam ins Stocken, als ihr einfiel, dass sie kurze Zeit später quer auf Vasiliis Schoß gelandet war.
    „Im Flieger …“, begann er, und dann holten auch ihn die Bilder dieses kleinen Missgeschicks ein. Und sofort war die Erotik des Augenblicks wieder zu spüren: die Erregung, das verbotene Verlangen. Es tat regelrecht weh, und Vasilii räusperte sich nervös.
    Ein Anruf bei Alexei würde genügen, um eine Frau ins Hotel zu bestellen, die sich mit dem Bedürfnis nach Sexualität auskannte. Doch Vasiliis Stolz würde niemals zulassen, dass er sich auf diese billige Weise Erleichterung verschaffte. Er bevorzugte es, sich gegen diese unerwünschten Gefühle zur Wehr zu setzen und dabei seine Charakterstärke unter Beweis zu stellen.
    „Sieh mich mal an!“ Als sie zögerte, erklärte er ruhig: „Ich werde ein Foto von deinem Ohrring machen und es dem Piloten schicken, damit er im Jet nachsieht.“
    „Danke.“
    Nachdem die E-Mail abgeschickt war und Vasilii sein Handy wieder in die Tasche gesteckt hatte, fühlte Laura sich schon etwas besser.
    Die Dekoration der Suite gefiel Vasilii außerordentlich gut, und er kam nicht umhin, Laura ein Lob für ihre Einfälle auszusprechen. Doch dann meldete sich die Hotelleitung und kündigte an, dass die chinesische Delegation in etwa einer Stunde erwartet wurde.
    „Uns bleibt noch eine Stunde, ehe wir unten die Chinesen begrüßen“, sagte er leicht nervös zu Laura. „Können Sie mir versichern, dass in dieser Suite alles bis ins kleinste Detail für ihre Ankunft vorbereitet ist? Oder muss ich mich selbst davon überzeugen?“
    „Alles war einwandfrei, als ich vorhin einen Rundgang mit Katinka gemacht habe, und die Blumenarrangements haben wir beide ja nun gesehen. Ich brauche kaum eine halbe Stunde, um mich für den Empfang fertig zu machen, ich kann also gern einen letzten Check machen, nur um sicherzugehen.“
    Eine Frau, die ihr Aussehen für ihre beruflichen Verpflichtungen hintanstellte? Vasilii war tief beeindruckt. Andererseits, vielleicht hatte sie es genau darauf abgesehen und zog vor ihm eine Show ab?
    Er nickte grimmig. „Dann treffen wir uns pünktlich um zehn vor sechs unten in der Lounge. Bis nachher!“
    Zurück in seiner eigenen Suite beschloss Vasilii, sich eine ausgiebige Dusche zu gönnen. In dem Moment erreichte ihn eine SMS seines Piloten, dass der vermisste Ohrring unauffindbar sei.
    Nachdenklich knöpfte Vasilii sich das Hemd auf und griff dann erneut zum Telefon. Einer spontanen Eingebung folgend wies er seine Halbschwester an, einen exklusiven Londoner Juwelier aufzusuchen und einen Auftrag zu erteilen. Er sollte einen Ohrring anfertigen, identisch mit dem auf dem Foto. Alena klang zwar ziemlich überrascht, aber sie kannte Vasilii gut genug, um keine unnötigen Fragen zu stellen.
    Vasilii wusste allerdings nicht mehr, ob er sich überhaupt selbst noch kannte. Impulsives Verhalten war ihm eigentlich fremd, vor allem, wenn es darum ging, anderen Leuten eine Freude zu machen. Wahrscheinlich war es schlicht und ergreifend Mitgefühl, schließlich kannte er selbst das Gefühl, die Mutter zu verlieren.
    In Windeseile begann Laura, sich für den Abend umzuziehen, und schrie verzückt auf, als der fehlende Ohrring aus einer Stofffalte ihres Kleids fiel. Erleichtert verstaute sie ihn zusammen mit seinem Gegenstück in einer kleinen Schachtel, damit sie ihn nicht gleich wieder verlor. Laura hatte nicht die Nerven, die Ohrringe heute Abend gleich wieder anzulegen.
    Sie trug ein schwarzes Businesskostüm, das hervorragend zu Vasiliis dunklem Anzug passte, wie Laura eine halbe Stunde später zufrieden feststellte. Er wartete bereits auf sie, obwohl es erst Viertel vor sechs war.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich, wie immer, wenn sie sich wieder in Vasiliis Nähe begab. Allmählich gewöhnte sich Laura an diesen Effekt, der ständig stärker zu werden schien. Wer konnte es ihr verdenken? Ein so durch und durch maskulines Geschöpf mit einzigartigem Charisma konnte jeder Frau leicht den Kopf verdrehen. Vasilii gehörte zu den Männern, denen man auch durch geschlossene Kleidung ansehen konnte, wie durchtrainiert und gut gebaut sie waren.
    Dank der Turbulenzen beim Flug hatte Laura sich sogar eigenhändig davon überzeugen können, wie muskulös Vasilii war. Ihre Hand hatte praktisch ein Eigenleben geführt, als sie zwischen ihrer beider

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