Julia Extra Band 358
viel und gern.
„Und ich kann auf dich aufpassen.“
„Genau. Du kannst auch auf mich aufpassen, wenn ich jetzt eine Dusche nehme. Oder du könntest natürlich auch mit mir duschen. Ganz wie du möchtest.“
Es überraschte sie nicht im Mindesten, dass er hinter ihr in die große begehbare Dusche trat.
Den ersten Tag ihrer Ehe verbrachten sie damit, den neuen Status als verheiratetes Paar zu genießen und die Koffer für Griechenland zu packen. Die Atmosphäre war heiter und gelöst – bis Zephyr jäh der Gedanke kam, dass morgendliche Übelkeit vielleicht auch zu Flugübelkeit führen könnte. Aufgewühlt marschierte er im Wohnraum auf und ab und leierte eine ganze Litanei von Sorgen und Bedenken herunter. Er überlegte sogar laut, ob sie nicht besser ihre Pläne ändern sollten.
Nun, das würde garantiert nicht passieren.
„Mir wird nie übel beim Fliegen“, versicherte Piper ihm fest.
„Aber jetzt leidest du unter morgendlicher Übelkeit.“
„Die, wie der Name sagt, sich auf den Morgen beschränkt. Wofür ich übrigens sehr dankbar bin.“
„Sicher, ich bin auch dankbar, aber wir können nicht sicher sein, dass …“
„Und wir können es nicht verhindern, indem wir uns schon jetzt Sorgen deswegen machen.“
„Wir hätten niemals die kirchliche Hochzeit in Griechenland planen sollen.“
Oh nein, die Richtung würde er nicht einschlagen! „Du hast gesagt, dass du in Griechenland heiraten willst, ganz gleich, wen du heiratest.“ Sie würde nicht zulassen, dass er diesen Traum aufgab. „Du weißt auch, dass ich es genauso möchte. Es ist richtig, Zee, für uns beide. Außerdem können wir den Plan gar nicht mehr umwerfen. Meine halbe Familie ist bereits in Griechenland, und deine Mom wartet auf das Wiedersehen mit dir.“
„Trotzdem …“
„Ich werde keine Probleme haben, das verspreche ich.“ Oh Mann, wenn er sich schon jetzt so anstellte, wie sollte das erst im Kreißsaal werden?! Wahrscheinlich würde er verlangen, dass man ihr viel zu früh Medikamente verabreichte.
Medikamente … vielleicht war das gar keine so schlechte Idee.
„Ein solches Versprechen kannst du gar nicht geben.“
„Doch, kann ich. Du wirst bei mir sein, und deshalb weiß ich, dass alles gutgehen wird.“
„Ich wünschte, ich hätte deine Zuversicht.“
„Das wünsche ich mir auch, denn ich werde nicht warten, bis ich mit einem dicken Bauch durch das Kirchenschiff watscheln muss.“
„Also schön, dann nehmen wir aber auf jeden Fall einen großen Vorrat Ginger Ale und Cracker mit.“
„Einverstanden. Und Valium wäre vielleicht auch nicht schlecht.“
Zephyr starrte sie entsetzt an. „Du bist schwanger, du kannst doch kein Valium nehmen, es könnte dem Baby schaden!“
„Die Beruhigungstabletten sind ja auch nicht für mich gedacht …“
Am nächsten Morgen wiederholte sich das Schauspiel. Der Unterschied war jedoch, dass sie sich, nachdem Pipers Magen sich mit Zephyrs Hilfe wieder beruhigt hatte, für Cass’ und Neos Hochzeit fertigmachten.
Die Zeremonie in einer der traditionsreichsten Kirchen Seattles war wunderschön. Cassandra stellte die Verkörperung der strahlend glücklichen Braut dar, und Neo sah umwerfend aus in seinem maßgeschneiderten Smoking. Zephyr war Neos Trauzeuge, an Cass’ Seite stand ihre erste Klavierschülerin. Cass’ neuer Manager war ebenfalls eingeladen, zusammen mit einigen anderen ihrer Schützlinge aus den Meisterklassen. Außer Piper waren keine weiteren Gäste anwesend, allerdings waren Kameras aufgestellt worden, sodass Cass’ Online-Freunde die Hochzeitszeremonie an ihren Bildschirmen mitverfolgen konnten.
Hinterher traf man sich zu einem Brunchempfang mit Champagner in den privaten Räumlichkeiten eines exklusiven Restaurants. Piper trank Fruchtsaft und amüsierte sich bestens. Cass war so glücklich und so offensichtlich verliebt, dass es Piper Glückstränen in die Augen trieb. Neo wich seiner frisch angetrauten Frau keine Sekunde von der Seite, bis sie sich einige Stunden später in ihr Penthouse zurückzogen.
Auch am nächsten Tag strahlten die frisch Vermählten vor Glück. Neo ließ die Hand seiner Frau keinen Moment los, während sie auf die Starterlaubnis für den Firmenjet in Richtung Griechenland warteten. Und da Zephyr Pipers Hand die ganze Zeit über hielt, kam nicht die Spur von Neid in Piper für die andere auf, die so offensichtlich geliebt wurde.
Zephyr liebte sie vielleicht nicht, aber verglichen mit Neo ließ sich kein Unterschied
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