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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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unerwarteter Anruf von Tony sie gegen Mitternacht aus dem Schlaf. Rachel wünschte, er wäre bei ihr, aber das würde noch Wochen dauern.
    „Ist alles okay?“, fragte sie.
    „Ja, außer dass ich dich vermisse.“
    Wenn er solche Dinge sagte, fing ihr Herz jedes Mal an zu pochen. „Dein Schwager war heute bei mir im Laden.“
    „Ach ja?“
    „Er hat einen Ring für Ava bestellt. Der wird wunderschön.“ Sie erzählte ein bisschen von dem Design, das sie sich dafür ausgedacht hatte.
    „Es gibt nichts Besseres als einen Diamanten, um jemandem eine Liebeserklärung zu machen“, meinte Tony beiläufig.
    Ansonsten sagte er nichts weiter dazu, was Rachel überraschte, denn normalerweise diskutierte er gerne ihre Entwürfe mit ihr. Vielleicht weil es sich um seine Schwester handelte und es ihm daher zu persönlich war. Möglicherweise hing es aber auch damit zusammen, welche Bedeutung der Ring hatte. Der Gedanke machte sie traurig. Wie sie nur allzu gut wusste, kaufte Tony niemals einen Ring für eine Frau. Keine Ringe. Keine Diamanten. Nur glitzernde Schmuckstücke, die seiner jeweiligen Gefährtin den Abschied versüßen sollten.
    Das Gespräch dauerte nicht lange, und nachdem sie aufgelegt hatte, rutschte sie auf die Seite, wo Tony immer schlief. Sie konnte nichts dagegen tun, dass sie ihn liebte. Und ihre Zeit mit ihm würde sie niemals bereuen.
    Da Rachel so viel zu tun hatte, vergingen sechs Wochen wie im Flug. Sie saß unten im Laden, der schon geschlossen hatte, und streckte sich gähnend. Ein langer Tag lag hinter ihr, doch es hatte sich gelohnt. Bills Ring war fertig. Es fiel ihr beinahe schwer, sich von ihm zu trennen, so viel Energie und Gefühl hatte sie darauf verwendet.
    Sie schaute auf die Uhr. Bill sollte jeden Moment kommen. Um die Zeit zu nutzen, entfernte sie die verwelkten Blüten an dem Blumengesteck bei den Vitrinen. Da hörte sie ein ungeduldiges Klopfen an der Tür. Lächelnd drehte sie sich um und erstarrte. Nicht Bill stand vor dem Laden, sondern Tony, und zwar im Smoking und mit einem großen Strauß weißer Rosen.
    Rachel bemühte sich, ihren Gefühlsaufruhr zu beherrschen. Mit zittrigen Fingern schloss sie auf. „Was tust du hier? Seit wann bist du wieder da?“
    Tony legte die Blumen beiseite und zog Rachel in die Arme, um sie ausgiebig zu küssen. „Den ganzen Weg vom Flughafen habe ich mir das schon gewünscht“, sagte er dann.
    „Ich dachte, du kommst erst morgen.“
    Er zuckte die Achseln. „Ich wollte früher da sein, weil ich heute Abend einen sehr wichtigen Termin habe.“
    Komisch, davon hatte er bei seinen Anrufen gar nichts erwähnt. In ihrem zerknitterten Leinenrock und den flachen Schuhen fühlte Rachel sich ihm gegenüber etwas unwohl.
    „Dann will ich dich nicht aufhalten.“
    „Ach, ich hab Zeit.“ Die Hände in den Hosentaschen, wirkte Tony merkwürdig angespannt.
    Rachel beschlich eine düstere Vorahnung. Leise fragte sie: „Was machst du hier, Tony?“
    Er atmete tief durch. „Ich bin wegen des Rings gekommen.“
    „Ach so. Du willst ihn für Bill abholen.“ Sie deutete auf die Glastheke im hinteren Ladenbereich. „Ich bringe ihn dir.“
    „Kriege ich vorher noch einen Kuss?“
    Dieses Mal war der Kuss lang und innig, irgendwie anders als sonst. Etwas Besonderes. Oder vielleicht empfand nur sie es so.
    Ich liebe dich.
    Fast hätte Rachel es laut ausgesprochen, hielt sich jedoch zurück. Eine solche Komplikation in ihrer Beziehung würde Tony vermutlich nicht gefallen. Vielleicht würde er die Sache zwischen ihnen dann noch eher beenden.
    „Was ist los?“, fragte er, als er sich von ihr löste. Behutsam berührte er ihre Wangen. „Warum weinst du?“
    „Ich habe dich vermisst.“
    „Ich dich auch, carina . Ich …“ Er schüttelte den Kopf. „Ich brauche den Ring.“
    „Klar. Der Ring.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Du hast ja gesagt, du hättest einen wichtigen Termin. Ich will dich nicht davon abhalten.“
    Tony folgte ihr zur Ladentheke. Doch anstatt den Ring zu nehmen und zu gehen, setzte er sich auf einen der hohen Hocker und tippte auf den Deckel der Schachtel. „Darf ich?“
    „Natürlich. Ich würde gerne deine Meinung dazu hören.“
    Er machte die Schachtel auf und nickte anerkennend. „Der Diamant ist perfekt, genau die richtige Größe. Wie bist du auf die verschiedenfarbigen Saphire in der Fassung gekommen?“
    „Die Farben haben mich an die Murano-Perlen erinnert, die ich aus Venedig mitgebracht habe.“
    „Sie wirken

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