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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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in seinen Armen hielt, würde er durchdrehen.
    Er griff nach ihrer Hand. Das wollte er schon den ganzen Abend tun. Verdutzt sah sie ihn an, als er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Ihr Lächeln wirkte etwas gezwungen.
    „Du bringst mich um den Verstand“, sagte er auf Russisch und machte Anstalten, sie zu küssen.
    Sie gab einen überraschten Laut von sich, leise wie ein kleines Kätzchen. Dann lachte sich gekünstelt auf. „Ich habe Ihnen doch ein Eis versprochen.“ Damit machte sie kehrt und stakste auf ihren unglaublich hohen Absätzen davon. Verblüfft sah er ihr nach.
    „Kommen Sie, Champion?“, fragte sie über die Schulter hinweg.
    Eigentlich ging sie in die falsche Richtung. Die Eisstände lagen genau entgegensetzt, aber dann sah er ihr verführerisches Lächeln und folgte ihr, ohne zu überlegen.

4. KAPITEL
    Sergej verbrachte den Vormittag in einer Konferenzschaltung mit dem Manager seines Unternehmens in New York und dem Trainer Mick Forster, dem Mann, dem er bedingungslos vertraute.
    „Morgen reden wir weiter. Dann bin ich zurück“, beendete er das Gespräch und schaltete den Computer aus. Er stand auf und trat ans Fenster, das den Blick auf den Fontanka Kanal freigab.
    Jetzt war er gerade mal einen Tag außer Landes, und schon gab es mit dem neuen Boxer Probleme. Gegen Kolcek lag eine Anklage wegen Körperverletzung unter dem Einfluss illegaler Substanzen vor. Diese Art von Publicity konnte sein Unternehmen überhaupt nicht gebrauchen. Weitaus schlimmer war jedoch, dass sie mit dem Bau des neuen Stadions zurücklagen. Das Management seines Unternehmens räumte dem Skandal um Kolcek des großen Medieninteresses wegen im Moment absolute Priorität ein.
    Die Sache gefiel ihm ganz und gar nicht. Ein gedopter Boxer und Bauverzögerungen waren schlecht fürs Geschäft. Letztendlich beschäftigte ihn Clementine Chevalier jedoch weit mehr.
    Sexy Clementine! Er wurde einfach nicht klug aus ihr.
    Letzte Nacht hatte er sie zu diesem drittklassigen Hotel zurückgebracht, in dem sie wohnte, und darauf bestanden, sie bis zur Tür ihres Zimmers zu begleiten. Durch den Türspalt hatte er Kondome auf dem Nachttisch gesehen. Für jemanden, der beim ersten Date nicht einmal küsst, ist sie aber gut vorbereitet, war es ihm durch den Kopf geschossen. Sie behauptete zwar, keinen Freund zu haben, aber das musste ja nicht bedeuten, dass sie keinen Sex hatte.
    Er wollte, dass sie mit ihm Sex hatte, und gestand sich ein, dass er unverhältnismäßig stark enttäuscht war, als sie nicht so leicht zu haben war, wie er sich das vorgestellt hatte. Ihm ging es um seine körperlichen Bedürfnisse, nicht um eine Romanze.
    Eine frühere Geliebte hatte ihm einmal vorgeworfen, er sei kalt wie Eis. Nichts traf weniger zu. Deshalb achtete er ja so genau darauf, keinesfalls etwas mit einer Frau anzufangen, die ihn emotional berührte.
    Die Ehe seiner Eltern hatte ihn ein für alle Mal kuriert. Gefühle ruinierten das Leben der Menschen.
    Sein Vater hatte seine Mutter leidenschaftlich geliebt und wollte, dass sie mit Leib und Seele ihm gehörte. Er wurde als Kind Zeuge unzähliger Dramen. Mit zehn starb sein Vater, und er musste miterleben, wie dies das Leben seiner Mutter zerstörte. Sie konnte es schlicht nicht mehr alleine bewältigen. Irgendwann heiratete sie erneut, diesmal war es eine Vernunftehe. Ihr zweiter Mann schlug sie jedoch. Schließlich nahm sie sich mit einer Überdosis Schlaftabletten das Leben.
    Er befand sich damals im Internat, leistete anschließend seinen Wehrdienst und bekam von all dem nichts mit. Erst als er an ihrem Grab stand, erfuhr er von Verwandten die ganze Geschichte. Zu spät, viel zu spät.
    Deshalb hatte er die Fähigkeit, sich von seinen Gefühlen zu distanzieren, bis zur Perfektion entwickelt.
    Aus diesem Grund irritierte es ihn, dass er von Clementines Zurückweisung so enttäuscht war. Dann schoss ihm durch den Kopf, dass sie ihm den Ball zugeworfen hatte. Sie wollte ihn wiedersehen, aber er sollte die Initiative ergreifen. Schlagartig besserte sich seine Stimmung.
    Was sie jetzt wohl macht, überlegte er. Arbeitet sie? Er kannte Giovanni Verado. Sein Unternehmen stellte Luxusgüter für ein männliches Klientel her. Das hieß, sie traf jede Menge Männer – Männer mit viel Geld, worum es ihr letztendlich wohl ging.
    Die Entdeckung der Kondome zerstreute seine Zweifel. Mit Frauen dieser Art kannte er sich aus. Sie liebten Männer mit schnellen Autos und erwarteten

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