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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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selbstverständlich ein entsprechendes Bankkonto.
    In ihrem Fall war da aber noch etwas anderes.
    Er konnte noch immer ihr Lachen hören, sah sie vor sich, wie sie mit glänzenden Augen der Zigeunermusik lauschte. Erinnerte sich, wie sie seinem Kuss ausgewichen war und dann versucht hatte, dies zu überspielen.
    Sergej wollte sie anrufen, ihre Stimme hören, sie sehen. Letztendlich wollte er, dass sie in seinen Armen lag und diese unglaublich langen Beine um seine Hüften schlang.
    Unglücklicherweise drängte die Zeit. Er musste nach New York. Sie hat doch diese Eröffnungsfeier erwähnt. Heute Abend! Da könnte ich einfach auftauchen. Vielleicht habe ich ja Glück.
    Ein Lächeln kräuselte seine Lippen. Er verließ sich nicht auf das Glück. Wenn er etwas wollte, verfolgte er dieses Ziel mit eiserner Entschlossenheit – auch in seinem Privatleben.
    Er entschied sich dafür, Clementine anzurufen und sich mit ihr zu verabreden. Das würde weitaus stärker wirken als eine angeblich zufällige Begegnung. Er wusste genau, was er tat. Schließlich baute man nicht aus einem einzelnen Boxstudio ein Milliardenunternehmen auf, wenn man nicht genau wusste, wann man zuzuschlagen hatte.
    Clementine setzte sich an den Tisch des Straßencafés. Es lag direkt gegenüber von „Verados“ neuem Luxusgeschäft. Deshalb hatte sie es als Treffpunkt vorgeschlagen.
    Als sie Sergejs Stimme so unerwartet am Telefon gehört hatte, war ihr, als stünde die Zeit still. Sie hatte die ganze Nacht wach gelegen und sich gesagt, dass er anders war als Joe Carnegie. Sergej hatte sich äußerst anständig verhalten, obwohl er sich offensichtlich mehr von dem Abend erhofft hatte.
    Jetzt wollte er sie wiedersehen.
    Leider verspätete er sich. Sie blickte auf ihre Armbanduhr, deren Zifferblatt von Diamanten eingerahmt wurde. Sie hatte sich die Uhr selbst gekauft, als sie den Job bei „Verado“ bekommen hatte – auf den Rat eines Psychologen hin, der gemeint hatte, man solle sich nicht von anderen abhängig machen, sondern sich selbst etwas Gutes tun.
    Ich gebe ihm noch fünf Minuten, sagte sie sich. Es ist ja erst eine Viertelstunde, vielleicht steckt er in einem Stau …
    „Hallo, schöne Frau!“
    Da stand er vor ihr. Sie musterte ihn und betrachtete die enge Jeans, das weiße T-Shirt, die Lederjacke. Er musste eben erst geduscht haben, da die Locken, die ihm in die Stirn fielen, noch feucht waren. Clementine schluckte.
    „Oh! Hi!“
    Er sah sich nach einem Kellner um. „Möchten Sie etwas essen, kisa ?“
    „So viel Zeit habe ich nicht mehr. Sie haben sich verspätet.“
    Er zog einen Stuhl heran und setzte sich rittlings darauf. „Okay, dann bitte ich um fünf Minuten.“
    Unwillkürlich stieg ihr das Blut in die Wangen, da er sie intensiv musterte.
    „Sie sind eine bezaubernde Frau, eine absolute Schönheit, Clementine.“
    Das hörte sie nicht zum ersten Mal. Sie wusste natürlich, dass das nicht stimmte. Ihre Nase war zu lang, ihr Kinn zu spitz und sie hatte Sommersprossen.
    „Wirklich?“, flötete sie. „Und Sie wollten mich treffen, um mir das zu sagen?“
    „Ich konnte Sie einfach nicht vergessen.“
    Insgeheim jubelte sie. „Ach ja?“, antwortete sie und lächelte ironisch. Sie wusste, sie spielten ein Spiel – vielleicht ein gefährliches.
    „Ich hätte einen Vorschlag, kisa .“
    Eine Welle der Erleichterung durchströmte Clementine. Sofort begann sie, in Gedanken ihre Termine neu zu ordnen.
    Sergej beobachtete sie genau, dann glitt sein Blick über ihren Körper. Ihm gefiel offenbar, was er sah, sie trug ein dunkelblaues Kostüm, ganz Businesswoman, versteckte ihre weiblichen Attribute aber nicht.
    „Ich muss morgen geschäftlich nach New York fliegen. Ich möchte, dass Sie mitkommen. Ich könnte Ihnen eine Woche in einer Suite im ‚Four Seasons‘ bieten, den Besuch von ein paar hübschen Luxusboutiquen, Theaterbesuche – mich.“
    Seine Worte trafen sie wie eine eiskalte Dusche.
    Das ist ein böser Traum! Sie fühlte sich in die Vergangenheit zurückversetzt, als Joe ihr seinen Vorschlag unterbreitet hatte. Ich will nicht, dass du mir ein Apartment kaufst, hatte sie geschrien. Ich habe eine Wohnung! Und Joe hatte stirnrunzelnd geantwortet, seiner Vorstellung von Freizeitgestaltung entspräche es nicht, seine Geliebte in einer Wohngemeinschaft zu treffen. Das hatte ein für alle Mal ihre Naivität beendet.
    „Ich gebe zu, der Vorschlag kommt etwas unvermittelt, aber ich muss unbedingt nach New York.“
    Sergejs

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