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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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bist für meinen gegenwärtigen Kreativitätsschub mitverantwortlich, da du mir beruflich eine neue Richtung in Aussicht gestellt hast.“
    „Das perfekte Stichwort“, meinte er. „Genau deshalb rufe ich an.“
    Rachel unterdrückte ihre Enttäuschung. Jeder Anruf von Tony in den letzten Wochen hatte letztendlich immer einen Grund gehabt. War ein bestimmtes Paket eingetroffen? Funktionierte das Tor richtig? War die Weihnachtsdekoration auftragsgemäß ausgeführt worden? Andererseits fungierte Rachel nun mal als seine Housesitterin.
    „Ich bin ganz Ohr“, antwortete sie.
    „Ich habe mich heute mit einer Freundin getroffen, von der ich glaube, dass sie dir helfen könnte.“
    Als er berichtete, dass er mit Daphne Valero essen gegangen war, blieb Rachel der Mund offen stehen. Damit hatte sie wahrhaftig nicht gerechnet.
    „Sie will dich kennenlernen“, erklärte Tony.
    „Wirklich? Das ist ja unglaublich. Wo und wann soll dieses Treffen stattfinden?“, wollte sie wissen.
    „Wenn ich sagen würde, dieses Wochenende in New York, wäre das ein Problem für dich?“
    „Das ist ja schon in zwei Tagen!“
    „Hast du andere Verpflichtungen?“
    „Der Laden.“
    „Den kann Jenny übernehmen. Sie macht mir einen sehr tüchtigen Eindruck.“
    Außer wenn Tony in der Nähe ist, dachte Rachel. Dann verwandelte ihre Mitarbeiterin sich in ein völlig unproduktives, kicherndes Schulmädchen. „Du hast ihn ihr doch schon öfter überlassen, oder?“
    „Ja, aber ich habe ihr gesagt, dass ich am Samstag zur Spätschicht da bin.“
    „Kein Date an diesem Wochenende, carina ?“
    Da er sich so belustigt anhörte, gab sie zurück: „Ehrlich gesagt, habe ich tatsächlich was vor.“
    Heidi nervte sie damit, dass sie mal mit ihrem Vater zusammen essen sollten. Im Allgemeinen gelang es Rachel, sich um jede Einladung von Griff zu drücken. Heidi dagegen ließ sich nicht so leicht abschütteln, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Widerstrebend hatte Rachel also nachgegeben. Allerdings hatte sie darauf bestanden, dass sie sich zum Essen in einem bekannten Restaurant trafen, anstatt bei Heidi zu Hause. Rachel wollte die ganze Sache so kurz wie möglich halten, was in einem belebten Lokal sicher einfacher wäre.
    „Mit?“ Tonys ironischer Tonfall zeigte, dass er ihr nicht glaubte.
    „Zufälligerweise mit einem Mann.“
    „Ah, das wusste ich nicht“, erwiderte er kurz angebunden.
    Rachel überlegte, wie sie seine Stimmung deuten sollte. War er verärgert? Gekränkt? Dafür gab es schließlich keinen Grund.
    „Weil du nicht gefragt hast. Du hast einfach etwas angenommen.“ Nachdem sie ihren Standpunkt auf diese Weise klargemacht hatte, gestand sie: „Der Mann ist mein Vater. Heidi möchte, dass wir drei zusammen essen gehen. Sozusagen eine vorgezogene Weihnachtsfeier.“
    „Und, ist dir das recht?“, fragte er.
    „Ich tue es für Heidi.“
    „Tu es für dich selbst“, empfahl Tony. „Böses Blut innerhalb einer Familie ist nie gut.“ Ehe sie etwas sagen konnte, fuhr er fort: „An dem Tag, an dem mein Vater starb, hatte ich eine Auseinandersetzung mit ihm. Er fand, dass ich mich in der Schule nicht genug anstrengen würde. Er erinnerte mich daran, dass ich trotz seines Wohlstands eines Tages mein eigenes Vermögen verdienen müsste, wenn ich meinen gewohnten Lebensstandard wahren wollte.“
    Hier lag also der Antrieb für seinen beruflichen Erfolg, dachte Rachel.
    „Es fielen Worte, die ich später nicht mehr zurücknehmen konnte.“
    „Tony, du warst noch ein Junge.“
    „Ja, und ich weiß, dass er mir verziehen hat. Aber ich hätte ihn lieber vor seinem Tod um Verzeihung gebeten.“
    „Mein Vater will nicht, dass ich ihm verzeihe.“
    „Wie kannst du dir da so sicher sein? Er ist in letzter Zeit oft bei dir aufgetaucht. Das hast du mir selbst erzählt.“
    „Er will bloß sein schlechtes Gewissen beruhigen, das ist etwas ganz anderes.“ Rachel wechselte das Thema. „Noch mal zurück zu Daphne Valero. Muss das Treffen dieses Wochenende stattfinden? Ich möchte nicht undankbar wirken, aber solche Ausgaben muss ich vorher einplanen.“
    „Es ist erst nächstes Wochenende. Ich wollte nur wissen, was du an diesem Wochenende vorhast.“ Tony lachte. „Und du brauchst auch keine Ausgaben einzuplanen. Ich habe bereits alles organisiert.“
    Im gleichen Atemzug listete er ihren gesamten Flugplan auf. „Am Flugplatz wartet ein Fahrer auf dich, der dich zu deinem Hotel bringt. Ich werde dich um

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