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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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ruhig. Doch in ihm tobten die Gefühle.
    Eigentlich hatte er genau das hören wollen, was Shara gesagt hatte.
    Sie klammerte nicht. Sie zog keinerlei Vorteil aus der Situation.
    Weshalb also, zum Teufel, machte ihn ihre Reaktion so unzufrieden?
    „Gut“, sagte Shara.
    Sie klang leer.
    Royce versuchte, den Ausdruck in ihrem Gesicht zu erforschen.
    Fühlte sie ebenso wie er?
    „Du hast gerade eine Scheidung hinter dich gebracht. Dein Exmann stellt dir nach. Das Letzte, was du jetzt in deinem Leben brauchen kannst, ist ein neuer Mann“, sagte er zu ihr. „Ich verstehe vollkommen.“
    Shara nickte. „Da hast du recht.“
    „Und ich bin hier, um einen Job zu erledigen“, fügte er hinzu. „Das kann ich nicht, wenn ich befangen bin. Ich muss objektiv bleiben.“
    „Auch in diesem Punkt gebe ich dir recht“, bestätigte Shara. „Keinem von uns beiden wäre damit geholfen.“
    Sie stand ihm bei.
    Sie war kooperativ.
    Doch er wollte beides nicht.
    Es spielte keine Rolle, welche Argumente er sich sonst noch zurechtlegte – er begehrte sie. Auch wenn es jeder Logik widersprach – es änderte nichts an diesem brennenden Gefühl.
    Bevor er wieder auf dumme Gedanken kommen konnte – beispielsweise sie noch einmal zu küssen –, klingelte glücklicherweise sein Handy. Er warf einen kurzen Blick auf das Display und zog die Stirn in Falten.
    Er sah auf. „Tut mir leid, aber ich muss das annehmen. Es ist mein Büro in Los Angeles.“
    Mit ausdrucksloser Miene neigte Shara den Kopf. „Kein Problem. Es ist alles gesagt.“
    Als Royce ihr nachschaute, wie sie den Raum verließ, beschlich ihn das dumpfe Gefühl, dass sie damit falsch lag.
    Was sollte er nur tun? Was war die richtige Lösung?
    Royce rieb sich das Kinn.
    Verdammt. Was war nur los mit ihm?
    Die Antwort war einfach. Er musste einem Kollegen aus dem Büro die Aufgabe übertragen, während er sich persönlich in den hochsensiblen Fall einschaltete, der ihm soeben gemeldet wurde.
    Gerard Atwood würde das verstehen, da war er sich sicher. Eine ganze Reihe von Gründen sprach dafür.
    Zum einen war die einstweilige Verfügung beantragt und würde innerhalb von vierzehn Tagen wirken. Zweitens würde er eine hervorragende Vertretung heranholen.
    Sein enger Freund Travis Knight würde aushelfen. Travis hatte früher schon für ihn gearbeitet. Er war einer der Besten – trotz seines Faibles für den Wertpapiermarkt.
    Er griff sich das Handy und wählte seine Nummer.
    „Travis, altes Haus. Lange nichts von dir gehört“, begann Royce.
    „Royce, he, wo hast du dich herumgetrieben? Du warst wie vom Erdboden verschluckt.“
    „Nicht ganz.“ Royce lachte fröhlich. „Geschäfte, wie üblich. Wie geht es dir? Spielst du immer noch an deinem Computer herum?“
    „Ich bin schwer am Machen“, gab Travis indigniert zurück.
    „Klar“, scherzte Royce. „Wahnsinnige drei Stunden täglich.“
    „Manchmal gebe ich mir einen Tritt in den Hintern und mache vier daraus“, alberte Travis. „Und wie steht’s bei dir?“
    „Hmm. Ich bin in einer kleinen Verlegenheit. Ich muss dich um einen Gefallen bitten.“
    „Schon zugesagt. Schieß los!“
    „Danke“, fuhr Royce fort. „Ich beschäftige mich gerade mit einem Fall, und mein Büro in L. A. hat mich eingeplant, um eine Berühmtheit zu schützen und dabei vergessen, meine Termine zu überprüfen. Eine delikate Sache mit fantastischem Honorar. Kannst du den für mich übernehmen?“
    Er hatte kaum den Mund geschlossen, da fragte er sich schon, was er soeben gesagt hatte.
    Hatte er Travis tatsächlich soeben gebeten, den Taylor Zane-Fall zu übernehmen?
    Ja, genau das hatte er getan.
    Es war exakt das Gegenteil dessen, was er beabsichtigt hatte. Travis sollte Shara übernehmen, während er sich um Taylor Zane kümmern wollte.
    Wie hatte ihm dieser Fehler nur unterlaufen können?
    Er wusste es nicht, doch es war ihm auch gleichgültig. Denn in dieser Minute fühlte es sich richtig an.
    Obgleich es selbst in seinen eigenen Ohren lächerlich klang – er wollte Shara niemand anderem anvertrauen. Sie war ihm zu wertvoll.
    Langsam schüttelte er den Kopf. Er musste verrückt sein.
    Travis hegte offenbar ähnliche Gedanken. „Royce“, sagte er besorgt, „ehrlich gesagt, habe ich lange nichts Derartiges mehr gemacht. Ich bin sicher, du wirst jemanden aus deiner eigenen Mannschaft dafür finden.“
    „Nicht für diesen speziellen Klienten. Ich brauche jemanden, dem ich wirklich vertrauen kann. Und das bist nur

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