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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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getischlert?“
    „Stühle. Schaukelstühle. Die Sorte, die man manchmal noch auf der Veranda eines alten Hauses sieht.“
    „Oh! Die gefallen mir immer so gut! Allerdings habe ich weder einen Schaukelstuhl noch eine Veranda.“ Ihr Lächeln erstarb. „Und was haben Sie mit dem Gasthof vor?“
    „Ich weiß es noch nicht“, gab er zu.
    „Wollen Sie wieder ein Hotel daraus machen?“
    „Nein.“ Jakes Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. Genauso hatte er gestern reagiert, als seine Familie ihm diese Frage gestellt hatte. Er hatte keine großen Pläne gehabt, als er den Kaufvertrag unterschrieben hatte. Er hatte nur nach einer Beschäftigung gesucht, nach einem Ort, wo er auf andere Gedanken kam. Die Abfindung der Polizei war so großzügig gewesen, dass er es sich leisten konnte.
    „Ich kann mir das bei Ihnen gut vorstellen.“
    Er blinzelte überrascht. „Sie meinen: Ich als Hotelbesitzer, der seine Gäste in Empfang nimmt?“
    Sie zuckte die Schultern und lächelte. „Vielleicht sollten Sie eher im Hintergrund bleiben und für die Instandhaltung sorgen. Den Empfangstresen sollten Sie vielleicht jemand anderem überlassen.“
    „Danke.“ Jake lachte. Er wusste selbst, dass er momentan nicht in der Verfassung war, Gäste willkommen zu heißen. Und es freute ihn, dass Caro nicht dachte, er würde seine Zeit vergeuden.
    „Früher war dies ein schöner Gasthof. Mein Vater kam zufällig auf einer Geschäftsreise einmal vorbei. Im Laufe der Jahre ist er oft mit uns hierher gefahren. Im Herbst haben wir uns die bunten Wälder angeschaut, im Winter sind wir Ski gefahren und im Sommer gewandert. Und im Frühling haben Dean und ich beobachtet, wie die Ahornbäume angestochen wurden, um den Saft zu gewinnen. Im Gasthof wurde früher Ahornsirup verkauft.“
    „Das alte Haus zu renovieren, muss sehr befriedigend für Sie sein. Und Sie haben ein Ziel vor Augen. Nach allem, was Sie in Buffalo durchgemacht haben“, sagte Caro sanft.
    Jake nickte langsam. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass sie ihn so schnell durchschaute und so gut verstand.
    Die Kerze war ein gutes Stück heruntergebrannt. Sie hatten lange am Tisch gesessen. Jake bereute keine Sekunde. Die Unterhaltung mit Caro in der halbdunklen Küche hatte ihm gutgetan.
    Allerdings hatte er jedes Mal, wenn sie den Kopf leicht zur Seite geneigt und sich der Schein der Kerze in ihrem Gesicht gespiegelt hatte, mehr tun wollen als nur reden.
    Er war erstaunt, wie viel er ihr aus seinem Leben erzählt hatte, wenngleich er ein paar schmerzhafte Details ausgelassen hatte.
    Mit Caro zu reden war nicht so wie die Gespräche mit dem Psychologen gewesen. Auch die Gespräche mit seiner Familie waren anders verlaufen. Vor allem Dean hatte es ihm übel genommen, dass er nicht für sein Recht eingetreten war.
    Nein, mit Caro konnte er sich ganz anders unterhalten. Am liebsten hätte er noch weiter geredet und mehr über ihre Vergangenheit in Erfahrung gebracht.
    Stattdessen zeigte er auf die Kerze und sagte: „Wir sollten jetzt schlafen gehen.“
    „Ja, es ist spät geworden.“
    Doch keiner von ihnen machte Anstalten aufzustehen. Die Kerze flackerte einladend, beide schwiegen. Schließlich stand Caro auf und brachte die Becher zur Spüle und wusch sie ab. Als sie fertig war, nahm Jake die Taschenlampe und löschte die Kerze.
    Sie zog den Morgenmantel fester um sich. „Na, dann, gute Nacht.“
    „Ich bringe Sie nach oben. Das Feuer ist bestimmt heruntergebrannt, und ich muss noch ein Holzscheit auflegen.“
    Die Treppenstufen ächzten unter ihren Schritten. Halb erwartete Jake, seine Mutter würde am oberen Treppenabsatz auftauchen, wie in seiner Jugend, wenn er zu spät nach Hause gekommen war. Aber die Tür zum Zimmer seiner Eltern blieb verschlossen.
    Als sie bei seinem Zimmer ankamen, hatte Jake den festen Plan gefasst, sich um das Feuer im Kamin zu kümmern und zu verschwinden, bevor die Situation noch heikler wurde. Er kam sich vor, als brachte er ein Mädchen nach der ersten Verabredung nach Hause. Seine Handflächen schwitzten in Erwartung dessen, was er nicht erwarten durfte.
    Das Feuer im Kamin war bis auf die Glut heruntergebrannt. Morgen würde er den Eimer mit Feuerholz wieder auffüllen müssen. Nur ein Scheit war noch übrig. Es würde aber reichen, um Caro für die wenigen verbliebenen Stunden eine gemütlich warme Nacht zu bereiten. Caro leuchtete ihm mit der Taschenlampe, und in wenigen Sekunden hatte er das Feuer neu

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