Julia Extra Band 361
Jahrhunderten so.“
Sie blieb abrupt stehen. „Du wusstest das! Du wusstest es die ganze Zeit und hast nichts gesagt!“
„Um ehrlich zu sein … ich hatte es vergessen. Bis du die Leinenwäsche erwähntest. Meine Großmutter war die letzte Chalvy-Braut. Meine Eltern heirateten in Italien, und mein Onkel hat nie geheiratet. Du bist also die erste Chalvy-Braut seit Langem.“
„Verwechselst du da nicht etwas?“, warf sie ein. „Ich dachte, ich sei eine Ferrante-Braut?“
Er hielt ihren Blick gefangen. „Braut bleibt Braut, ganz gleich, zu wem sie gehört.“
Sienna kniff die Augen zusammen. „Ich gehöre nicht zu dir, Andreas. Vergiss das nicht.“
Mit einem schmalen Lächeln zog er sie an den Händen näher zu sich heran. „Sieh mich nicht so böse an, cara. Keine zwanzig Meter von uns entfernt stutzt ein Gärtner gerade die Hecken. Also lächle wie eine glückliche Braut.“
Sobald Sienna seinen harten Körper an sich spürte, schoss Hitze in ihr auf. Ihr Blick ging unwillkürlich zu seinem Mund – zu diesem sündhaft schön geschwungenen Mund, der ihrem inneren Gleichgewicht schon so viel Schaden zugefügt hatte. Die Reaktion ihres Körpers ließ sich nicht unterdrücken. Ein elektrischer Stromstoß durchfuhr sie, die Spitzen ihrer Brüste richteten sich auf und der Magen sackte ihr in die Knie, als Andreas den Kopf beugte und sie küsste.
Warme feste Lippen pressten sich erst leicht auf ihre, erhöhten dann den Druck und forderten mehr. Als er die Zungenspitze hinzunahm, öffnete Sienna mit einem leisen Seufzer die Lippen und ergab sich dem sinnlichen Gefühl. Andreas ließ keinen Zweifel daran, wer aus diesem erotischen Duell als Sieger hervorgehen würde. Sobald sein Mund ihren berührt hatte, war sie seiner Gnade ausgeliefert. Innerhalb von Sekunden schmolz sie dahin und sehnte sich verzweifelt nach mehr. Das Verlangen kroch ihr bis ins Mark, ließ sie schwindeln. Sie wollte nicht so fühlen, wollte nicht derart die Kontrolle verlieren, doch ihr Körper hatte ganz offensichtlich andere Vorstellungen.
Als Andreas sie dann hart an sich presste und sich an ihr rieb, vergaß sie Vergangenheit und Zukunft, lebte nur noch für den Moment – und der bestand aus ihm und den Gefühlen, die er in ihr weckte.
Er hob den Kopf, sein Blick bohrte sich in ihre Augen. „Bestehst du noch immer auf separaten Schlafzimmern?“
Sienna rang nach Luft. „Inzwischen sehe ich die Notwendigkeit ein, dass das alte Leinen mal wieder anständig ausgelüftet werden muss.“
Mit einem leisen Lachen umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen. „Es gefällt mir, dass du mich zum Lachen bringst. Du versuchst mir nicht zu schmeicheln, so wie viele andere es tun. Ich mag es, dass du schlagfertig und forsch bist. Du hältst am eigenen Standpunkt fest.“
Sie wünschte, sie könnte sich an einen Standpunkt erinnern, der solide genug wäre, um sich daran festzuhalten. Im Moment stand sie nämlich kurz davor, alle Vernunft und Vorsicht in den Wind zu schießen und sich kopfüber in eine wilde Affäre mit Andreas zu stürzen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Sie wollte ihn. Sie hatte ihn schon immer gewollt. Und sie konnte ihn haben, sechs volle Monate.
Wenn Sie genau darüber nachdachte: Es war schließlich nur für eine befristete Dauer. Die Regeln standen von Anfang an fest. Sie würde sich nicht in ihn verlieben und er sich nicht in sie. Es wäre nichts weiter als ein erotisches Intermezzo, während sie gezwungenermaßen in dieser Ehe festsaßen. Und der Himmel wusste, dass Sienna eine stürmische Affäre gebrauchen konnte. Viel zu lange hatte sie sich jegliche Sinnlichkeit versagt.
Andreas rieb mit dem Daumen über ihre Unterlippe. „Du weißt, dass ich dich will. Du wusstest es von Anfang an. Ich denke sogar, mein Vater hat es auch gewusst. Warum sonst hätte er sich ein solch verrücktes Konstrukt ausdenken sollen?“
Sienna fuhr sich mit der Zunge über die prickelnden Lippen. „Was ich gestern sagte, meinte ich ernst. Es tut mir wirklich leid, wie ich mich damals mit siebzehn benommen habe. Ich bekam Panik, als dein Vater hereinkam. Ich wollte doch nur vermeiden, dass meine Mutter ihre Stelle verliert. Es war das erste Mal, dass ich sie richtig glücklich gesehen habe, und ich hätte es für sie verdorben. Ich konnte nicht ahnen, dass du gehen und nie wieder zurückkommen würdest.“
„Es gab mehrere Gründe, weshalb ich nicht zurückgekommen bin.“ Er steuerte sie zurück Richtung Château. „Die
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